Warum sind Chihuahuas so aggressiv?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Chihuahuas, die ich kenne verhalten sich nicht aggressiver als der Owtscharka(Mix?) oder der Australien Shepherd die ich regelmäßig beim Gassigehen treffe.

Die Problematik bei Klein(st)hunden ist, dass man nicht den Leidensdruck wie bei einem großen Hund hat denn einen kleinen Hund kann man immer kontrollieren, egal wie er sich an der Leine verhält. Nicht mental aber man „gewinnt das Tauziehen“. Deshalb erziehen manche Klein(st)hundehalter ihren Hund nicht und ziehen ihn einfach weiter wenn er pöbelt.

Eine weitere Problematik ist, dass Klein(st)hunde nicht ernst genommen werden, weder von Menschen, anderen Hundehaltern noch Fremdhunden. Sie werden von Menschen hochgehoben und ihr Knurren und Zähnezeigen wird ignoriert, von größeren Hunden über den Haufen gerannt und andere Hundehalter lassen ihren „Meiner tut nix, das hat er ja noch nie gemacht“ zu dem Klein(st)hund laufen weil was soll der schon machen? Ich habe schon von Haltern großer, absolut freundlicher aber schwarzer Hunde gehört, dass andere Hundehalter die Straßenseite wechseln. Unerwünschte Fremdhundekontakte kennen diese Halter gar nicht.

Es gibt sicherlich nicht erzogene Kleinhunde aber ich treffe auch regelmäßig große Hunde die pöbelnd in die Leine springen wenn ich mit meinen drei kleinen Hunde vorbeigehen. Die werden auch nicht mental geführt und körperlich auch nur unter großer Anstrengung und die Frauen, die mit dem Junghund noch Gassi gegangen sind sieht man mit dem ausgewachsenen Hund nicht mehr weil sie ihn nicht halten können.

Chihuahuas sind mutige Hunde, die sich gegenüber deutlich größeren Hunden auch mal überschätzen. Und wenn ein großer Hund "Präsenz zeigt" um sein Gegenüber zu beeindrucken muss ein kleiner Hund wie ein Chihuahua deutlicher werden denn Präsenz zeigen bringt natürlich bei der Größe nichts und bellt dann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.
ImUnderUrBed 
Fragesteller
 05.01.2022, 14:00

Danke für deine ausführliche und seriöse Antwort <3

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Das liegt daran das jeder unter ein Hund würdig behandeln was anderes versteht.Man muss hunde nicht herum tragen und zwangsbekuscheln damit merkwürdig werden sondern das kann man auch spielend leicht erreichen wenn man zb Signale falsch interpretiert und deutet und das kann Menschen passieren wird sind nunmal keine Hunde, oftmals muss man den kompletten Hund anschauen, aus den Kontext lesen können und muss dennoch raten was die Motivation sein könnte. Da sind Hundeanfänger häufig im Nachteil und da der Chihuahua ein sehr kleiner Hund ist wird er evtl überproportional häufig auch von Anfänger geholt oder Menschen die sich nicht so tief mit der Materie Hund beschäftigen wollen. Denen fällt das lesen des Hundes um so schwerer, was aber nicht heißt das auch Erfahrene sich nicht irren können.

Bei den Chihuahua seh ich das problem auch in der grösse, hatte selber eine sehr kleine Hündin (strassenmix), ich hatte vorher immer mit mindestens kniehohen Hunden zu tun am anfang hatte ich echt probleme auch Fehlverhalten zu korrigieren da der Mini gute karten hat sich dem einfach zu entziehen, meine ersten blockversuche weil zb stehen bleiben sollte um nicht ins katzenklo zu gehen (nicht zum selber machen, sie war an den katzenkot interessiert) endeten so das entweder durch meine Beine durch lief oder mich einfach ausparierte. Man muss da echt etwas umdenken 😄 auch die Situation Hund sieht Kaninchen war da schwieriger, bei den anderen konnte ich mal eben schnell das Halsband noch greifen, die kleine war zu klein bis meine Hand an den Hund ankam war sie schon auf halben Wege zum hasen 😏 das hat die ganze 3mal mit mir gemacht wovon einmal das ganze im kaninchenloch geendet hat, meine passte Gott sei dank nicht ganz Rein sondern blieb vorne stecken 😂 aber ein normaler Chihuahua rennt da einfach rein und ist dann weg bis die tierretter mit Schaufel den komplettem Bau absuchen müssen. Jedesmal wenn sowas passiert hat der Hund gelernt das der Halter eben doch nicht so kompetent ist und diese Rasse gilt als mutig, kann also auch auf die Sicherheit des Menschen pfeifen wenn dieser sich als nicht kompetent erweist.

Stell dir mal die Welt mit ihren Augen vor, alles ist größer, stärker, schneller. Sie können sich nicht wehren wenn sie von allen angefasst oder hochgenommen werden, also bleibt nicht viel als bellen - Angriff ist die beste Verteidigung 😄 wenn man keinen Kläffer möchte, dann bringt man dem Hund von Anfang an eine andere Strategie bei und zeigt ihm vor allem, dass der Hund sich auf den Halter verlassen kann. Die Hunde sind nicht aggressiv, ich denke eher sie sind auf sich allein gestellt und hilflos.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Doppelte Hundemama
ImUnderUrBed 
Fragesteller
 05.01.2022, 15:26

danke für deine aufschlussreiche Antwort <3

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Mir ist eher aufgefallen, dass sehr viele Halter von kleinen bzw. Kleinsthunden scheinbar denken, der ist wegen der geringen Größe leichter zu kontrollieren. Deswegen wird gerne die Erziehung vernachlässigt.

Nicht nur bei den Chi's, auch Dackel, Jack Russel, Yorkie, Westi etc.

Ich kenne hier viele kleine Hunde, sicher 20+, und ehrlich gesagt sind gerade mal 3 dabei die KEINE Hackenbeißer und Kläffer sind. Weil sie erzogen wurden.

Zu viele lassen ihre Taschenfiffis alles durchgehen.

Domestizierte Haustiere sind von Natur aus nicht aggressiv. Sie können es natürlich werden, in den allermeisten Fällen durch falsche Haltung.