Sind Berufe geschlechtsneutral?

7 Antworten

Offiziell sind "der professor", "der lehrer" usw. Begriffe die sowohl eine Männliche person als auch eine Person ohne geschlechtszuweisung bezeichnen. Meist ergibt sich das aus dem Kontext der sache.

Nur gibt es da eine minderheit an Menschen die das Aufregt, weil die männlichen Begriffe genutzt werden und es ggf. zu verwechselungen kommen kann bzw die leute dann denken das eine Männliche person gemeint ist.

Daher ist es derzeit Politisch korrekt: der (?) Professor*in zu schreiben. Das Sternchen symbolisiert hier Menschen die sich weder der weiblichen noch männlichen identität zugeordnet fühlen.

Das eigentliche "Problem" wird mit der mehrzahl deutlicher: Die Proffessoren. (Nur der Männliche Begriff wird benutzt obwohl die gruppe ja auch weibliche oder diverse personen enthalten kann)

Was man nun davon hält soll jeder für sich ausmachen. Ich Persönlich finde die Argumentation zwar nachvollziehbar aber nicht besonders stark im vergleich zu den auswirkungen die das ganze hat.

Den Bezug zu neusprech und Orwell finde ich zum thema politisch korrekter sprache recht passend.

Tannibi  23.05.2019, 18:31
Was man nun davon hält soll jeder für sich ausmachen.

Das darf man bloß in vielen Fällen nicht.

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Hallo,

im Englischen sind

die meisten Berufsbezeichnungen "geschlechtsneutral", z. B. nurse = Krankenschwester und Krankenpfleger, teacher = Lehrer und Lehrerin usw.

Ausnahmen:

waiter = Kellner - waitress = Kellnerin

actor = Schauspieler - actress = Schauspielerin

Enden Berufsbezeichnungen auf man, endet die feminine Bezeichnung auf woman, z. B. policeman - policewoman, postman - postwoman.

Sprache ist lebendig und ändert sich. Immer häufiger hört und liest man heute auch manager und manageress.

Auch wenn Stellenangebot und -ausschreibungen im Deutschen "geschlechtsneutral" formuliert werden sollen, kennen und nutzen wir im Deutschen die femininen Berufsbezeichnungen, die auf -in enden.

Bleibt abzuwarten, wie sich das mit dem dritten Geschlecht (divers) entwickeln wird.

Schade, dass viele Menschen so wenig Selbstbewusstsein an den Tag legen, dass sie nicht über dieser leidigen Gender-Diskussion stehen.

:-) AstridDerPu

  • Rein von der Sprache her ist es klar: Es gibt drei grammatische Geschlechter, und es ist vereinbart, dass die männliche Form in allen Zweifelsfällen als die Grundform gilt.
  • Die grammatischen und die biologischen Geschlechter sind verschiedene Begrifflichkeiten, die man auseinanderhalten können sollte.
  • Allerdings existiert Sprache nicht im luftleeren Raum, sondern in einer realen Welt und Gesellschaft, und sie ist (für die meisten Anwendungsbereiche) kein Selbstzweck, sondern dient der Verständigung.
  • Wo biologisch-weibliche Personen (mit) gemeint sind, gebietet es schon die Höflichkeit, sie nicht einfach zu unterschlagen.

Ich persönlich schreibe in Texten ab und zu, aber nicht jedesmal, die weibliche Form entweder in der Langversion ("Lehrerinnen und Lehrer") oder nutze ein Binnenversal ("LehrerInnen"), je nachdem wie modern oder traditionell der Text klingen soll.

Überhaupt nichts halte ich dagegen von der Gerundium-Form ("Lehrende"), denn dies ist immer noch eine Verbform und reduziert den Menschen sehr stark auf das Tun.

LeanEveryday 
Fragesteller
 23.05.2019, 18:32

Ich bin jetzt nicht so der sprachliche Typ, aber ich glaube, dass Sprache immer den Zeitgeist der Gesellschaft widerspiegelt und sich eben ständig mitentwickelt. Vielleicht sollten wir deshalb auch nicht an alten Formen festhalten und mitgehen. Ist auch etwas schwer, weil man es als Kind so beigebracht bekommen hat.

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Traconias  23.05.2019, 19:57
@LeanEveryday

Dies ist ein Frageforum. Du hast gefragt, ich habe mich bemüht, eine Antwort zu geben. Warum fragst du und bringst Leute dazu, ihre Zeit aufzuwenden, wenn die Antwort für dich schon feststeht? Das ist ein Missbrauch dieses Forums.

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LeanEveryday 
Fragesteller
 23.05.2019, 20:16
@Traconias

?? Mein Kommentar oben hat nichts mit der Fragestellung zu tun. Ich habe aus deiner Antwort diesen Schluss für mich gezogen. Vorher habe ich nicht gewusst, dass die -in Form eigentlich nicht korrekt ist

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Es ist eigentlich nicht richtig, ein "-in" dranzuhängen. Es ist neumodisch und umgangssprachlich und hat sich lediglich die letzten 15 Jahre so entwickelt.

Man sagt in Wirklichkeit: Lehrer, Maler, Designer, Sänger, Autor, Schriftsteller, Koch. Beides gilt für Männer wie für Frauen. Man erkennt, wer noch eine hohe deutsche Sprache pflegt, der lässt das "-in" weg. Es hat auch nichts mit Frauenunterdrückung zu tun. Lies mal ein paar wirklich alte deutsche Bücher. Es klingt stilistisch einfach besser.

Ifm001  23.05.2019, 18:30
hat sich lediglich die letzten 15 Jahre so entwickelt.

Das kannst Du fast schon verdreifachen. Es hat in den 1970ern begonnen und sich in den 1980gern etabliert.

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Das ist "Neusprech" (kannst du bei Orwell nachlesen).

Das muss nix mit dem wirklichen Leben zu tun haben. Es muss politisch korrekt sein damit die Menschen ihr Denken den Wünschen der Eliten anpassen.