sind 4000€ euro brutto zu wenige für einen selbständigen freelancer?

5 Antworten

Kommt drauf an wieviel du dafür Arbeiten musst xD.

Aber ist definitiv schonmal nicht schlecht denn als freelancer kann man viel mehr verdienen aber auch garnix.

Ist halt netto nicht mehr allzu viel aber für einen Single reicht es

Neyermaia 
Fragesteller
 05.11.2019, 13:01

was wäre das netto ca ?

0
Nayes2020  05.11.2019, 13:04
@Neyermaia

Naja als freelancer rechne ich immer so 50% Abzüge. Ist nicht immer richtig und kann auch weniger sein. Aber das ist so meine Faustformel um mal zu überschlagen was rauskommt

0

Hallo Neyermaia,

als Freelancer kannst Du ein Monatsbruttogehalt einer Festanstellung nicht einfach mit Deinem Umsatz oder Deinem betrieblichen Gewinn vergleichen. Um ein Jahresbruttogehalt von 48.000 € (4.000 € x 12) mit Deinen Einnahmen als Freelancer zu vergleichen musst Du zuerst ausrechnen, wie hoch Deine betrieblichen Ausgaben im Monat sind.

Dann musst Du beachten, dass Du als Freelancer die Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteile zu den Sozialversicherungen komplett selbst tragen musst. (Anders als bei einer Festanstellung auf Lohnsteuerkarte). D.h. insgesamt 38,75 % (2019) Deiner Bezahlung gehen rechnerisch für deine KV, AV, RV und PV drauf. Dazu noch Urlaubsanspruch und die Absicherung Deiner unternehmerischen Risiken usw.

Erst wenn Du alles sauber erfasst und kalkuliert hast, kannst Du eine verlässliche Aussage darüber treffen, ob 4.000 € genug sind oder nicht. Aus den Erfahrungen meiner Seminare sowie aus meinen Coachings kann ich Dir allerdings sagen, dass eigentlich alle Workshop- und Seminarteilnehmer ein monatliches Umsatzziel zwischen 7.500 € und 11.000 € anpeilen müssen, damit sie in Deutschland langfristig eine selbständige Existenz als Freelancer aufbauen können und nicht Gefahr laufen, über die Jahre auf Hartz 4 Niveau abzusinken oder in Altersarmut zu landen. (Diese Umsatzzahlen ermöglichen z.B. eine Familie zu ernähren, eine Altersvorsorge oder Wohneigentum anzusparen oder was auch immer).
In München kommen übrigens alle Teilnehmer bei ihren Berechnungen immer auf monatliche Fixkosten über 2.000 € (netto), selten liegt einer darunter. Dann aber nie unter 1.800 € (als Single). Familien benötigen in etwa um den Faktor 1,8 mehr. Andere Großstädte wie Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und inzwischen auch Berlin (!) liegen von diesen Werten ebenso nicht allzu weit entfernt.

Auf meinem Youtube Kanal mache ich hin- und wieder Live-Workshops, in denen ich genau auf diese Problematik eingehe. Schau gerne vorbei und folge mir, dann wirst Du jedesmal benachrichtigt, wenn es wieder eine Live-Session zu den folgenden Themen gibt: "Wie viel Gewinn bleibt vom Umsatz?", "Wie vergleichst Du Dein Honorar mit dem Bruttogehalt einer Festanstellung?", "Wie viel muss ich pro Stunde / pro Tag verdienen, damit es für mein restliches Leben als Freelancer reicht?" uvm.

Ich hoffe, ich konnte Dir damit Deine Frage einigermaßen beantworten und Dir den Anstoß gegeben, Dich mit Deinen Zahlen noch einmal genauer auseinander zu setzen und alles sauber zu kalkulieren. Denn das hat am Ende auch Auswirkungen auf Deine Tages- und Stundensätze bzw. auf Deine Preise, die Du aufrufen musst, damit alles auch in den kommenden Jahren noch klappt und Du von Deiner Freiberuflichkeit leben kannst.

In diesem Sinne herzliche Grüße
Stefan Weiß

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Also Freelancer hast du kein Brutto sondern Umsatz und Gewinn.

Mit 4'000 Eur Gewinn kann man einigermaßen zurecht kommen, bei Umsatz nagst du am Hungertuch.

Meinst du den Umsatz oder den Gewinn?