Sie will ein halbblindes Pferd sich holen was soll ich tun?
Halli hallo leute, meine Freundin hat wieder eine Schnapsidee und ich weiß nicht ob ich sie davon abhalten soll oder nicht.
Sie wünscht sich schon lange ein Pferd, hat aber leider keine tausende euros für ein ordentliches.
Somit hat sie gegooglet und ist auf einen kaltblutwallach gestoßen, der auf einem Auge blind ist und aus anbindehaltung gerettet wurde .Er wird verschenkt.
Der gute ist 8 Jahre, und reißt sich laut vorbesitzerin beim longieren los. Beim reiten ist er angeblich brav.Schreckhaft ist er auch.
Nun möchte meine Freundin ihn unbedingt haben, und freut sich schon riesig, wenn er dieses Wochenende gebracht wird.
Ich finde das aber keine gute Idee, da sie nicht sehr viel Erfahrung hat und der stall auch unseriös auf mich wirkt. (Die Leute haben alle Pferde verkauft aufgrund von Schwangerschaft und wollen sich aufeinmal wieder neue holen).Derzeit ist noch eine einstellerin drin.
Sie sollte meiner Meinung nach lieber auf einen ordentlichen Reiterhof Unterricht nehmen, und sich ein ordentliches Pferd zusammensparen.
Ich brauche dringend eure Hilfe, da ich nicht weiß ob ich unrecht hab. Ich will ihr auch nicht schaden.
was sagt ihr dazu? Findet ihr die Idee schlecht?soll ich sie überreden es nicht zu tun?
14 Antworten
Also an sich ist es ja lobenswert was deine Freundin da vor hat
Aber wenn man noch keine oder nur wenig Erfahrung mit Pferden hat sollte man sowas lieber erstmal lassen und sich das nötige Wissen aneignen. Den so ist keinem geholfen deiner Freundin nicht weil sie möglicherweise schnell enttäuscht werden könnte und dem Pferd tut es auch nichts gutes wenn eine "Anfängerin" versucht mit ihm klar zukommen.
Zudem kommen die Kosten wie Boxmiete, Führanlage, Futter etc dazu noch die ganze Ausrüstung (Sattel, Tränse, Decken, Schabracken,Geschirr, etc). Ein normales Hauspferd kann ca 25-30 Jahre alt werden. Damit will ich sagen sich ein Pferd anzuschaffen ist nicht das selbe als wenn man sich Pfeil und Bogen kauft den kann man einfach in die Ecke stellen, ein Pferd nicht.
Wenn man in den Urlaub will muss man jemanden finden der sich in der Zeit um das Pferd kümmert und sonst 3-4 mal pro Woche sollte man sich mindestens um das Pferd kümmern. Sprich Longieren, Reiten, laufenlassen.
Pferdesport ist kein Zuckerschlecken und Finanziell ist es auch eine Belastung auf viele Jahre.
Wenn das Pferd verschenkt wird dann hat das einen Grund..... und das ist nicht das es auf einem Auge blind ist. Da muss noch mehr sein. Wenn der Tierschutz es gerettet hat dann wurde es nicht artgerecht gehalten sprich warscheinlich hat es Psychisch einige verhaltensweisen die es nicht gerade umgänglicher macht (gerade mit anderen Pferden). Diese Tiere sind so schon Fluchttiere aber wenn die dann noch einen Knacks haben ist das echt nichts für Anfänger.
Ich hoffe ich konnte dir Helfen.
Im Schulbetrieb von meinem Reithof läuft auch ein Pferd, dass auf dem rechten Auge blind ist. Es läuft super und ganz normal mit. Das einzige was reiterlich etwas schwieriger ist, dass man rechts etwas verstärkt begrenzen muss, weil sonst zu sehr an die Bande kommt.
Ich denke also nicht, dass es ein Fehler wäre das Pferd zu kaufen, ich würde allerdings nur nach einem neuen Stall Ausschau halten, wenn dir dieser unseriös vorkommt. In einem anständigen Stall wird deine Freundin auch wahrscheinlich Hilfe von anderen Reitern bekommen für das Pferd.
Aus reinem Egoismus bin ich auf der Seite Deiner Freundin, denn nur solche Individualsiten geben solchen Pferden eine Chance. Ich hätte noch mehr davon (Pferde).
Habe vorhin mit dem Tierschutzbund telefoniert, es ging um verschiedene Themen, illegalte Tötung usw., u.a. auch um: "Wohin mit den Zossen". Ja, also genau da hin, zu solchen Leuten!
Wenn das die Berufung der Freundin ist, dann ist das doch Oke. Wenn die Freundin später vlt. enttäuscht ist, weil man nicht auf ein Turnier kann oder das Pferd taugt nix für die "Hohe Schule", na dann halte sie davon ab. Aber auch das weiß keiner, vlt. entpuppt sich ein Prachtstück.
Ich kann das nicht einschätzen und sonst auch kein Fremder. Wenn sie das genau so wie es ist glücklich macht, sollte man unterstützend handeln. Das wird sie jetzt benötigen, angefangen bei den Haltungsfragen.
Jetzt wo Du mich über die Hintergründe aufgeklärst hast, ziehe ich meine Antwort zurück. Danke
Ohje, ich habe einen Kunmpel, wollte auch nicht viel Geld ausgeben, zahlt jetzt richtig drauf, weil sein "Gaul" sehr krankheitsanfällig ist.
Und, wenn Deine Freundin ohnhin nicht so viel Geld hat, dann sollte sie sich mal gut überlegen, ob sie die Folgekosten nicht lieber sparen möchte, denn so ein Pferd ist für viele Jahre verpflichtend.
Das sind verschenkte Jahre, die sie, wenn sie sich etwas geduldet, mit einem gesunden Pferd in einem seriösen Stall sehr viel sinnvoller nutzen könnte.
Der bisherige Besitzer verschenkt das Pferd und bringt es auch noch! Das allein würde mich sehr nachdenklich machen.
Sie soll es gleich lassen. Nicht des blinden Auges wegen aber paar Tausend Euro setzt ein gratis Pferd auch voraus. Jeden Monat 500€ zirka + Ausrüstung und Tierarzt etc und das kostet Zeit und Geld.
Ich bin ja ansonsten oft deiner Meinung, grundsätzlich spricht meiner Meinung nach auch nichts dagegen, wenn sich die "richtigen" Leute um solche Pferde kümmern.
In dem Fall haben wir aber eine Minderjährige, die sich ohne Wissen der Eltern (die dann vermutlich finanziell einspringen müssen, wenn es bei dem Mädel geldmäßig nicht mehr hinhaut) dieses Pferd scheinbar alleine deshalb kaufen möchte, weil es gerade in ihr knappes Budget passt.
Wir haben bei uns im Stall aktuell auch so ein Pferd steht: Besitzerin hat es aus lauter Mitleid für einen Euro gekauft, weil der Vorbesitzer gedroht hat, es ansonsten zum Schlachter zu bringen. Ist zwar einerseits sehr "ehrenvoll", das Problem ist aber, dass das Pferd beim Vorbesitzer schon unhandelbar war und die aktuelle Besitzerin jetzt nicht unbedingt DER Pferdemensch ist. Jetzt nach über einem Jahr der Selbstversuche hat sie sich endlich Hilfe geholt. D.h., das Pferd steht jetzt mal für ein paar Monate für 600 Euro/Monat in einem Trainingsstall, damit es sich wieder führen, anbinden etc. lässt (von Reiten reden wird jetzt mal gar nicht...).
Ich bin durchaus dafür, dass auch "schwere Fälle" nicht aufgegeben werden sollten, aber das soll nicht Lieschen Müller ohne Ahnung und ohne Geld machen, sondern jemand, der auch Ahnung hat, wie er mit so einem Tier richtig umgehen muss, damit weder er noch seine Umwelt noch das Tier zu Schaden kommen.
Ansonsten werden solche Pferde noch größere Problemfälle und der Weg endet dann durchaus doch beim Schlachter. Jemand, der schon beim Kaufpreis sparen muss, dass er sich aus großer Entfernung ein Pferd bringen lässt, Hauptsache es ist günstig, wird sicherlich Schwierigkeiten haben, sich bei den zu erwartenden Schwierigkeiten fachliche Hilfe zu holen (weil er die in der Regel bezahlen muss).
Wenn ich mir ein "schwieriges", weil Krankes oder nicht ordentlich handelbares Pferd kaufe, sollte ich VORHER nicht nur das Einverständnis meiner Eltern haben, wenn ich noch minderjährig bin, sondern auch das Kleingeld, um mir bei auftretenden Problemen Hilfe holen zu können. Und ich persönlich würde gerne wissen, ob zwischen mir und dem Pferd die Chemie soweit stimmt, dass sich diese "Mühen" auch lohnen (und der finanzielle Aufwand).
Sonst hat man bald wieder Fragen hier wie "mein blödes Pferd macht was es will, was soll ich tun.....".