Selbstbewusstsein (Kant)?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Immanuel Kant, Opus postumum. AA XX, 449 – 450:

„Der Satz also ›Ich bin mir selbst ein Gegenstand der Anschauung und des Denkens des Mannigfaltigen der Anschauung meiner selbst‹ ist ein synthetischer Satz a priori, nach dessen Möglichkeit ich nicht forschen darf und der Grundsatz der Transzendentalphilosophie, der in der Aufgabe: Wie sind synthetische Sätze apriori möglich? [sich] selbst beantwortet.“

Das „Ich“ ist Subjekt. Das Ich richtet sich auch auf sich selbst, macht sich zu einem Gegenstand der Anschauung und des Denkens. Das Ich ist damit sowohl Subjekt als auch Objekt. Es ist sich ein Gegenstand der Anschauung, indem Anschauung dem inneren Sinn in einer Selbsterfahrung gegeben ist. Es ist sich ein Gegenstand des Denkens, indem ein „Ich denke“ alle Vorstellungen begleiten können muss, weil sonst etwas vorgestellt würde, das nicht gedacht werden könnte, und ein Mannigfaltiges gegebener Vorstellungen in einem Bewusstsein verbunden werden kann (durch Hinzusetzen einer Vorstellung zu einer anderen Vorstellung), so dass es möglich, sich die Identität des Bewusstseins in diesen Vorstellungen selbst vorzustellen. Die Vorstellungen können in einem Selbstbewusstsein vereinigt werden. Eine Person denkt die Vorstellungen als ihre, mit irgendeiner durchgängigen Identität des Bewusstseins.

Das Selbstbewusstsein bringt die Vorstellung „Ich denke“ hervor.

Taysel 
Fragesteller
 30.01.2022, 08:53

Dankeschön:)

1