Grund der Würde nach Kant?

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Doch wieso hat der Mensch jetzt eine Würde, nur weil er autonom ist? Wieso meint Kant, dass die Autonomie, dem Menschen Würde verleiht? Wofür ist bei der Begründung der Menschenwürde, die Fähigkeit zu moralischem Handeln wichtig und inwiefern hat diese Fähigkeit was mit der Autonomie zu tun?

Freier Wille bedeutet, dass man sich Ziele aussuchen, und eigene Zwecke bestimmen kann.

Die bedingungslose, notwendige Verfolgung der Ziele, ohngeachtet anderer Gründe, die dagegen sprechen, ist würdelos, weil das Tier, sowenig wie der wahnkranke Mensch die Gründe für sein Handeln angeben kann.

Tiere und Wahnkranke antworten auf die Frage nach dem "Warum ?" ihres Handelns unvernünftig - sie würden antworten : "Weil ich Hunger habe !", oder : "Weil es so sein muss !" oder : "Weil es selbstverständlich ist, dieses Ziel (bspw. die Vernichtung fremder Rassen) zu erreichen".

Erst Vernunft lässt die Überlegung zu, welche weiteren Gründe auch für, oder auch gegen ein bestimmtes Handeln sprechen. Diese Überlegung ist würdevoll.

Die blinde - womöglich auch durch Sucht bedingte - Verfolgung eines einzigen Ziels, und der gefesselte, unbeirrbare Wille gelten als würdelos, sein Ziel als entwürdigend, der um seine Handlungsfreiheit gebrachte, meinetwegen erpresste Mensch, der nicht anders handeln kann, gilt als entwürdigt.