Zitat interpretieren Kant?

3 Antworten

Ah, die kopernikanische Wende, bzw. Erkenntnistheorie :) Bisher ging man davon aus, das unsere Erkenntnis sich am Gegenstand orientiert, nicht aber der Gegenstand nach unserer Erkenntnis.

Unser Verstand ist das zentrale Maß der Erkenntnis, wir sehen die Dinge, wie wir wollen, nicht wie sie sind.

So wird für ein Kind der Karton zur Burg, für einen Mann das Auto zum Kind, etc.

https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/kant-fuer-anfaenger/kritik-der-reinen-vernunft/kant-kritik-02-kopernikanische-wende100.html

Da geht es um die Frage, wie wir unsere Außenwelt wahrnehmen. Nehmen wir sie "objektiv" wahr oder formen wir nur ein Abbild unserer Umwelt im Gehirn, dessen Eigenschaften von der eigenen Erkenntnisfähigkeit abhängt?

Diese Frage/Zitat könnte man auch auf die Diskussion um den Klimawandel übertragen.

Was ist richtig? "Der Kilmawandel ist objektiv vorhanden, also nehmen auch alle Menschen den Klimawandel zwangsläufig so wahr, wie er ist."

oder stimmt die andere Aussage: "Ob wir einen Klimawandel erkennen/anerkennen richtet sich nicht danach, ob er objektiv stattfindet, sondern danach, zu welcher Erkenntnis wir willens bzw. in der Lage sind." oder anders gesagt: "Wir sehen nur das, was wir sehen wollen".

So könntet ihr z.B. einen Dialog zwischen einem Klimaleugner und einem FFF-Kid bauen und darstellen und in diesem Dialog herausarbeiten, wie jeder zu seiner Erkenntnis gelangt. Oder man könnte auch richtig reinlangen und Trump und Greta aufeinandertreffen lassen. Theater soll ja immer auch zeitkritisch und aktuell sein und möglichst auch noch unterhaltsam..

Archimedes314  13.12.2019, 19:35

Oder man ersinnt sich etwas kreatives, interessantes, horizonterweiterndes und befruchtet den Geist des gemeinen Plebs, welcher dies Machwerk bestaunen darf, anstatt ihm den neuesten Sermon von der Weltkatastrophe um die Ohren zu hauen.

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Um einen Gegenstand überhaupt erkennen zu können muss ein Erkenntnisvermögen a priori erst da sein.

Ohne vorherige räumliche und zeitliche Anschauung wäre es gar nicht möglich Dinge in Raum und Zeit wahrzunehmen.

Das, was du von einem Ding erkennen kannst, gibt als dein Erkenntnisvermögen vor und nicht der Gegenstand. Ohne das Vermögen Farben wahrzunehmen hätte ein Körper gar keine solche.