Subjekt und Prädikat nach Immanuel Kant?

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Das Begriffspaar analytisch - synthetisch bei Immanuel Kant bezieht sich auf die Frage, woran sich die Wahrheit eines Urteils entscheidet.

Subjekt ist in einem Aussagesatz, worüber etwas ausgesagt wird. Ein Subjekt ist dabei Satzgegenstand. Nach diesem Satzteil kann mit „Wer?“ oder „Was“ gefragt werden.

Prädikat ist in einem Aussagesatz das, was ausgesagt wird. Mit dem Prädikat wird dem Subjekt etwas zugesprochen bzw. bei einer Verneinung abgesprochen, z. B. eine Eigenschaft/ein Merkmal.

Urteile sind bei Kant Verbindungen/Verknüpfungen von Begriffen, sprachlich Verbindungen von Subjekt und Prädikat, die Gültigkeit beanspruchen.

Analytische Urteile sind solche, bei denen das Prädikat schon im Begriff des Subjekts steckt/enthalten ist und durch bloße Zergliederung (Analyse) aus ihm gewonnen werden kann (Erläuterungsurteile).

Beispiel:

Alle Körper sind ausgedehnt.

Subjekt ist „Alle Körper“, Prädikat ist „ist ausgedehnt“.

Die Wahrheit solcher Sätze gilt – unter Verwendung der sprachlichen Bedeutungsregeln – allein mit Hilfe logischer Gesetze.

Synthetische Urteile sind solche, bei denen das Prädikat dem Begriff des Subjekts etwas hinzufügt und damit Wissen erweitert (Erweiterungsurteile).

Beispiel:

Einige Körper sind schwer.

Subjekt ist „Einige Körper“, Prädikat ist „sind schwer“.

Kants Argument ist jeweils, daß die Wahrheit solcher Sätze nicht über eine Zergliederung der in ihnen enthaltenen Begriffe, sondern nur über ein Zusammenspiel von Begriff und Anschauung einleuchtet.