seit meiner frühen Kindheit Angst vor dicken Rohren(z.B. in fremden Klos) und Boilern,woran liegts?

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"dicken Rohren und Boilern"

Die Form (groß, dick, massig), Eigenleben (Wassermassen darin), unbekannt (was passieren könnte, wie verlässlich die sind).

"Ich weiß, dass sie nicht platzen können"/ "weder boiler noch rohre explodieren können"

Wissen hilft nur gegen begründete Furcht, nicht unbedingt bei Phobien und Ängsten. Gleich zweimal in deinem Text deutest du an, was (angeblich nicht) passieren könnte, und gerade das zeigt schon eine Richtung deiner Angst an.

Die Bedrohung/ Machtausübung besteht darin, dass jene Behälter

-> nicht dicht halten könnten

-> dass Grenzen nicht eingehalten werden

-> dass etwas Großes nicht mehr stark genug ist, alles bei sich behalten zu können

-> dass du nicht weit genug weg und geschützt davor bist

-> dass da neben dir oder über dir was zusammenbrechen könnte

-> dass du davon überschwemmt werden würdest

-> dass es in dich eindringen könnte

-> und du vlt keine Luft mehr bekämst

"nicht von meinen Eltern geschlagen oder sexuell belästigt worden"

So große, dramatische Erfahrungen braucht man als kleines Kind gar nicht, um sich bedroht zu fühlen. Da reichen schon winzige Dinge: eine schnelle Bewegung von Erwachsenen, ein unerwartetes Nahekommen, ein erschreckendes Geräusch, ein massiger Körper, der sich über einen drüberbeugt um einen anzulächeln oder zu küssen, ein zu fester Druck von Leuten die kein Gefühl haben, wie man so ein kleines Wesen in den Arm nehmen muss, längere Zeit alleingelassenwerden wo man doch existentiell darauf angewiesen ist, dass immer jemand verfügbar ist für die nächste Mahlzeit, ...

"die gewissheit das dort drin wasser ist"

Das sind die beiden Aspekte: das unbezwingbare, unbeherrschbare Wasser, die Massen, die man normalerweise nur bei Hochwasser oder als Nichtschwimmer im Tiefen als bedrohlich erlebt, oder wenn einen Leute untertauchen (überforderte Eltern zu Hause, oder hänselnde Kameraden im Schwimmbad). Und es ist unsicher, wieviel Wasser das ist, wo es herkommt, wo es hingeht, ob es immer weiterfließen oder jemals aufhören wird.

Auf der anderen Seite ist die schützende, starke Begrenzung, das Gefäß, der Behälter, der alles aushält, der für Ordnung sorgt, der eine Trennung vornimmt zwischen innen und außen, der das Chaos bewältigt, indem er was zusammenhält und damit fernhält.

Bei manchen solcher unheimlicher Dinge hat es mir geholfen, sie genauer kennenzulernen, sie mit allen Sinnen zu begreifen und damit vertraut zu werden:

Du könntest ein leeres Rohr im Baumarkt anschauen, anfassen, und spüren, ob es einen Unterschied macht, wenn es leer ist oder voll. Ob die Bedrohung eher von dem vorgestellten Wasser oder von der Umhüllung ausgeht.

Du kannst dir auch ein Regenrohr draußen anschauen, ob es dort die gleiche Bedrohung auslöst wie in geschlossenen Räumen. Da hast du mehr Distanz, du siehst den Anfang, du weißt dass der Regen auch mal wieder aufhören wird, du siehst die Menge, die dann in der Tonne landet oder im Boden verschwindet.

Du könntest ebenso ausprobieren, ob sich die Angst verändert, wenn noch eine zweite Person mit ihm Raum ist. Oder ob sich was verändert, wenn du vor die Rohre Tücher hängst, und nur noch im Kopf weißt, dass dahinter die Rohre immer noch sind.

Und du könntest dir bei einer Art Praktikum zeigen lassen, wie solche Rohre verlegt werden. Da siehst du dann genau, wie stabil das Rohr ist, wie sicher das Rohr selber befestigt ist. Du kannst dich dann auch informieren, woher genau das Wasser reinfließt, wohin es weiterfließt, wieviel da etwa in der Stunde durchfließt. Und dann kannst du ausprobieren, ab welcher Dicke es bedrohlich wird, und du kannst eine bestimmte Menge Wasser durchlaufen lassen und spüren, ab welcher Menge dir mulmig wird.

Gerade bei traumatischen Erfahrungen hat es sich bewährt, statt auf das Angstmachende zu starren, alles außen herum mehr in den Blick zu bekommen, also nicht nur die drei Meter Rohr, die im Raum sichtbar sind, sondern auch all das Unsichtbare davor und dahinter dir vorzustellen (woher, wohin), die Befestigungen, die Biegungen, Verdickungen, Verdünnungen, das Material, ...

Ich hoffe, du kannst mit einigen der Anregungen was anfangen.

Liebe Joe312,

Ich bin 34 Jahre alt und so lange wie ich denken kann habe ich eine extrem ausgeprägte Phobie vor Rohren.

Auch Boiler und Wassertanks sowie Schleusen und Bootsstegpfeiler, die aus dem Wasser ragen, bereiten mir massive Probleme! Diese reichen von Unwohlsein bis hin zu Panikattacken mit Übelkeit und Ohnmachtsgefühlen!

Bisher gelang es mir nicht diese Angst vollständig zu ergründen oder ab zu stellen. Vor allem der Gang auf öffentliche bzw. unbekannte Toiletten ist für mich eine Qual und schlichtweg nicht möglich wenn dort sichtbare Rohre sind.

In erster Linie werden solche Phobien verhaltenstherapeutisch behandelt.

Mir half das zumindest so weit, dass ich inzwischen die Toilette auf meiner Arbeitsstelle aufsuchen kann. Allein das gab mir ein großes Stück Lebensqualität.

Ich google dieses Problem regelmäßig und bin froh endlich jemanden gefunden zu haben, der das selbe Problem hat.

Egal welche Ursache deine Angst hat ..... diese zu kennen wird dir sicher nur begrenzt helfen damit umzugehen! Wir Menschen sind laut Verhaltensstudien in der Lage Reaktionsauslöser, so genannte Stimuli, bis auf 7 Ebenen zu konditionieren. Eine "echte Wahrheit" über die Auslöser heraus zu finden ist also nicht unbedingt einfach. Vielmehr ist es ratsam zu lernen mit der Angst umzugehen bzw. Techniken zu erlernen, die insbesondere dir die Möglichkeit geben, diese Situation zu händeln.

Zu den anderen Antworten hier:

Das hat nix mit einer Zwangserkrankung zu tun! Das ist was völlig anderes! Und was "krank" ist oder nicht entscheiden nicht andere sondern der Betroffene! Wenn Leistungsdruck vorhanden ist hat es auch einen Krankheitswert .....klingt komisch ....is aber so!

Du kannst dich an deine Eltern, deinen Hausarzt oder auch einen Therapeuten wenden!

Alles Gute

Ich denke, cocacola78 liegt irgendwie richtig...vielleicht auch deine Mutter. Der Grund wird irgendwann in deiner (verdrängten bzw. vergessenen)Kindheit liegen. Mein Rat, lass dich deswegen aber nicht von einem Psychiater behandeln, und glaube nicht den Quatsch von "neurodoc" der dir eine Zwangserkrankung andichten will. Du bist gesund, und das was dich da ängstigt, hat mit Krankheit nichts zu tun. Ich selbst arbeite mit Hypnose und weiß, dass solche Dinge häufig aus der Kindheit kommen...irgendein Ereignis hat das damals kleine Kind geängstigt...und das Unterbewusstsein will es heute noch vor einer vermeintlichen Gefahr beschützen - daher kommt diese Angst. Hypnose hilft da am besten und schnellsten. Psychotherapie hilft meist nicht wirklich weiter. Gruß! Ingolf-hp

verreisterNutzer  13.08.2009, 12:27

Danke, ja ich weiß allerdings selber, dass ich keinen psychiater brauche und zwangs-bla bla krank bin. xD ja, ich denke auch dass es im unterbewusstsein liegt...sind Sie eine art psychologe oder so, weil Sie sagen, dass Sie mit Hypnose arbeiten.... sagen Sie mal... mal offen gestanden, wie viel würde denn so ne einmalige "Hypnose" beim Psychologen kosten, will ja kein Dauerpatient sein, nicht wahr? ;).... übrigens interessiere ich mich auch für Rückführungen und solche Sachen... also wo man halt in ein früheres Leben blicken kann, was halten Sie persönlich von Rückführungen?

lg :)

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....die Preise sind ganz unterschiedlich, ich liege so im Mittelfeld mit meinen Preisen. Kannst ja mal auf meine Seite gucken: hypnosetherapeut-berlin.de, da sind meine Preise zu sehen. Aber das mußt du bei dir erfragen. Hast aber recht, Hypnose dauert nicht ewig, aber ich denke einmal reicht nicht. Obwohl es manchmal auch mit einer Behandlung klappen kann. Gruß! ingolf-hp

verreisterNutzer  14.08.2009, 15:43

Ich war auf Ihrer Hp, sieht ganz nett aus :) vielleicht entscheide ich mich mal eines tages für ein paar hypnose-sitzungen oder komme zu Ihnen, bin janoch 16... und meine Eltern würdens als "geld durchs fenster schmeißen" betiteln, und es ist ja nicht so, dass ich tagtäglih mit diesem rohr/boiler problem zu kämpfen habe...habe zu hause ja meine gewohnte umgebung wo mir sowas nicht entgegenkommt...aber dennoch...mal schauen! :)

vielen dank vorab... ach und.... einen süßen, unschuldigen Nachnamen haben Sie! ;)

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ich denke es kann schon an einem traumatischen erlebnis während der schwangerschaft liegen, grundursache wird aber wohl in einem früheren leben zu suchen sein. ich würde es mit einer rückführung versuchen.hypnose würde zweifelsohne auch funktionieren,kann meiner ansicht nach zu einer symptomverschiebung führen weil das grundproblem im unterbewusstsein bleibt.