Warum machen Eltern oft die gleichen Fehler ihrer Eltern?
Eltern machen ja oft die selben Fehler in der Erziehung oder im Umgang mit den eigenen Kindern wie mit ihnen umgegangen ist. Woran liegt das? Warum kommt es zu einem Teufelskreis? Mein Vater hat mir gedroht mir den Hintern zu versohlen so wie damals bei ihm in der DDR Kindheit. Warum? Er hat auch meiner Schwester Kohlen zu Weihnachten geschenkt genau wie bei ihm vor 50 Jahren. Warum muss man das selbe als Eltern machen wie man es selbst erlebt hat? Ist das eine Art Rache? Warum setzt man überhaupt Kinder in die Welt wenn man sie nur quälen möchte?
9 Antworten
Ganz einfach: Man hat das so gelernt, gilt auch für Coping-Strategien. Wenn man gelernt hat, dass Konflikte mit Gewalt gelöst werden, löst man auch eigene Konflikte mit Gewalt. Spätestens dann, wenn man mit den Nerven man Ende ist, greift man auf altbewährte Maßnahmen zurück. Es sei denn, man reflektiert sich selbst, sieht ein, dass man belastet ist und holt sich Unterstützung, wenn man nicht weiterkommt...
Weil viele eben Wiederholungstäter sind.
Soziales, empathisches Verhalten lernt man meist in seiner Kindheit von seinen Eltern.
Wenn die eigenen Eltern sich nicht so verhalten haben, setzen die meisten dieses Verhalten fort, weil sie es eben nicht anders gelernt haben.
Eine Minderheit erinnert sich als Erwachsener daran, wie schlimm das war und schwört sich, seinen Kindern das niemals anzutun und einem kleinen Teil gelingt das sogar. Das wundert mich immer wieder, und diese Eltern haben meine vollste Hochachtung.
Das kann man grundsätzlich nicht verallgemeinern. Meine Eltern haben mir die richtigen Werte für's Leben mitgegeben und es wäre mehr als schön, wenn sie noch leben würden.
Manche Eltern machen das, die meisten aber nicht
Es gibt eher Eltern, die nicht mal merken, dass sie nach und nach ins gleiche Fahrwasser wie ihre Eltern geraten obwohl sie das gar nicht wollten.
Diese Konditionierungen sind völlig unbewusst. Bekommt man Kinder, ist man meistens noch in einem völlig unreflektierten Alter und rutscht automatisch in die vorgelebten Verhaltensweisen, wenn die Herausforderungen kommen. Das eigene Leid von damals ist in dem Moment nicht präsent.
Da hast du recht. Ich hatte keine schöne Kindheit.
Und letztens war einer dieser Tage... es war alles mist. Ich war überfordert mit meinen Kindern, Haushalt, etc...
Ich weiß nicht mehr genau warum, aber ich habe zu meinem kleinen Sohn gesagt: "Bist du blöd, oder was?!" Er saß nur da und hat nichts gesagt. Ich war sofort total erschrocken und hab mich bei ihm entschuldigt, weil ich weiß wie schlimm es ist, wenn Eltern sowas sagen. Wie wertlos man sich vorkommt.
Bis heute tut es mir so weh und so leid. Obwohl er es sicher längst vergessen hat.
Manchmal passiert sowas. Und es macht mich fix und fertig.
Was ich dagegen tun kann, weiß ich allerdings nicht.