Seid ihr Pro oder Contra Wehrpflicht?
Ich persönlich bin pro Wehrpflicht beim Bund.
Ich merke das aus eigener Erfahrung, dass es vielleicht gut gewesen wäre zum Bund zu gehen. Man lernt Drill, Anstand und Respekt und noch vieles mehr. So vieles fehlt heute einfach. Es fehlt auch bei vielen anderen.
Ich finde auch, dass es unter Umständen eine Beziehung besser machen kann.
Nur meine persönliche Meinung
Das Ergebnis basiert auf 48 Abstimmungen
29 Antworten
Hallo MisterBlaa,
ich war Soldat in der Zeit der Wehrpflicht. In der Zeit stand ein Drill, der eher persönliche Bedürfnisse von Vorgesetzten befriedigt hatte, im Vordergrund. Respekt hatten die keinem gegenüber gezeigt. Anstand hatte niemand propagiert - dafür war ja Drill der Business Case. Drill hatte die Menschen nur von sich entfremdet.
Die Menschen, die unter diesen System gelitten hatten, hatten keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Bis sie Gehör gefunden hätten, mussten sie sich zunächst einmal "peinigen" lassen.
Für das Grundgesetz und Menschenrechte zu kämpfen erschien paradox gegenüber den Verletzungen von beidem in der für diese Aufgabe geschaffenen Organisation.
Es gab aber auch "Inseln", wo die Menschen sich selbst bestimmen konnten - auch unter militärisch notwendigen Situationen und mit entsprechender Motivation sowie Erfolg. Da durften sie Soldaten sein, was ihnen Stärke verliehen hatte - und mussten sich - ich nehme schwere Worte in den Mund - nicht versklaven und erniedrigen lassen.
Diese Unterwerfung, die sich mit einer Pflicht so einfach verbinden ließ, mag sich heute nicht mehr so durchsetzen: die Menschen könnten den Dienst quitieren, sich damit diesen Einflüssen entziehen.
Ein ganz anderes Thema ist das Talent und ein Dienst an der Allgemeinheit. Zu letzterem waren nur sehr wenige Menschen motviert - auch nicht unter dem Zwang, an so etwas teilzunehmen. Es verbleibt damit eine Attitude gepaart mit einem Talent, was ich z.B. damals eher an Zeit- und Berufssoldaten erkannt hatte.
Talent ist in meinen Augen wichtig. Die*der Software-Ingenieur*in, die*der ein Waffensystem pflegt, muss kein*e Einzelkämpfer*in sein. Und doch muss es auch letztere geben. Nur alle können so gemeinsam ein Land verteidigen.
Und wer jetzt nicht Soldat*in wird, macht etwas anders, was auch allen Menschen wiederum hilft.
Die Wehrpflicht sehe ich an einer nach meiner Wahrnehmung dort gesellschaftlich verbreiteten Attitude gescheitert - aber eine Chance in anderen Modellen, die es heute gibt.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Dafür
Allerdings in anderer Form, verknüpft mit dem Bundesfreiwilligendienst.
Also das alle ein jahr Dienst leisten müssen. Aber man muss es nicht bei der Bundeswehr tun, sondern kann zwischen einer handvoll Stellen wählen. In der Pflege zum Beispiel.
Dazu sollte das ganze Flexibel sein. Früher machte die Einberufung manchen einen Strich durch den Bildungsweg. War oft nicht weiter schlimm, weil man ja damit rechnen konnte. Aber man sollte das dann absolvieren wenn man "zeit" dazu hat.
Ich merke das aus eigener Erfahrung, dass es vielleicht gut gewesen wäre zum Bund zu gehen.
Was hat dich denn davon abgehalten, zum Bund zu gehen?
In einem anderen Kommentar wurde es schon schön erklärt, wie formuliere ich das nun möglichst höflich... nur, weil du faul bist/warst, bedeutet das nicht, dass alle Menschen faul sind / waren. Das ist schon dein ganz persönliches Problem, vielleicht lags auch ein bisschen in deiner Erziehung. Entweder du bist einigermaßen sozial veranlagt oder du bist es nicht, daran ändert irgendein Zwang dann aber auch nichts. Wenn du das Problem aber schon erkennst, kannst du auch daran arbeiten, ein besserer Mensch zu werden. Ich kenne btw. so einige Fälle, die Wehrdienst mitgemacht haben und davon nicht so begeistert waren (einen Fall, der tierisch verärgert war, weil er dank der Wehrpflicht Bewerbungsfristen verpasst hat) bzw. denen die Bundeswehr definitiv nicht gut bekommen ist.
Die Frage wird hier mehrmals wöchentlich gestellt.
Ich merke das aus eigener Erfahrung, dass es vielleicht gut gewesen wäre zum Bund zu gehen
Was hält dich davon ab?
Im Grunde gibt es keine Altersgrenze, für diejenigen die ein paar Monate Soldat spielen möchten, Tauglichkeit und Eignung mal vorausgesetzt.
Anstand und Respekt und noch vieles mehr
Die Bundeswehr ist nicht dazu da, die versäumte, elterliche Erziehung nachzuholen, will und kann sie auch nicht.
Die Aussetzung der Wehrpflicht war damals längst überfällig, vielleicht etwas konzeptlos aber absolut der richtige Schritt.
Momentan und in absehbarer Zukunft wird es definitiv keine Rückkehr dorthin geben, bei Bedarf ist die erneute Einsetzung nur eine Formsache.
Es gibt den FWD, wer Militärdienst leisten möchte, kann sich jederzeit bewerben, die Flexibiltät der zu leistenden Dienstspanne lässt eigentlich keine Wünsche offen.
Sollte immer freiwillig und gewissenskonform sein.
Falls aber Wehrpflicht, dann auch für Frauen; sonst werden die diskriminiert ;-)
Falls aber Wehrpflicht, dann auch für Frauen; sonst werden die diskriminiert ;-)
Nein, das werden sie nicht. Es ist und war Frauen nicht verboten, am Wehrdienst teilzunehmen.
Frauen ist es aber nicht verboten, am Wehrdienste teilzunehmen.
Das weiß ich. Die Diskriminierung ist, dass es für sie keine Pflicht geben darf. Überholte Vorstellung vom "schwachen Geschlecht?" Ich kann da nur mutmaßen.
faulheit Und weil ich nicht musste.
Ich sag ja. Im Nachhinein betrachtet wäre es gut gewesen.