Seid ihr für oder gegen die Bundesjugendspiele (+Begründung )?

33 Antworten

Ich halte von dem Sportunterricht, wie er momentan an den Schulen durchgeführt wird, überhaupt nichts. 

Da geht es nur darum, irgendwelche komplizierten Techniken zu erlernen, die man danach nie wieder nutzen kann, weil man z.B. keinen Stufenbarren, keinen Sandkasten, keinen Speer und keine Matte für den Hochsprung zu Hause hat. 

Ein vollkommen sinnloses Schulfach! Viel besser wäre es, den Schülern Möglichkeiten beizubringen, wie man sich auch zu Hause fit halten kann, z.B. Übungen mit dem Stepper oder ähnliches.

Xipolis  29.05.2016, 15:08

Würde ich pauschal nicht sagen, denn es geht ja auch darum Stärken herauszufinden. Es gibt sicher immer ein paar Schüler/innen die für eine bestimmte Sportart begabt sind.

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Ich kann mich kaum noch an die Bundesjugendspiele erinnern, denn nachdem bei mir an der Grundschule in der ehemaligen DDR, wo Sport ja sowieso total wichtig ist, bei den Bundesjugendspielen (da war ich in der zweiten Klasse) alle Eltern ihre Kinder nicht in die Schule geschickt haben, sondern sie krank meldeten, hat die Schule nicht mehr mitgemacht, da der Elternbeirat gedroht hat, die Aktion zu wiederholen, sollte man für das nächste Jahr eine Teilnahme auch nur erwägen. Fand ich damals völlig richtig, da ich mich meines Wissens bei den Bundesjugendspielen im Jahr zuvor völlig blamiert hatte, da ich eben nicht die schnellste Läuferin bin. Und sowas, was ich kann (ich bin zwar nicht unsportlich, pummelig oder so, aber eben auch nicht die Beste im Sport - Durchschnitt halt), wird da natürlich nicht gefragt, soweit ich mich erinnere. Ich erinnere mich nämlich gar nicht mehr dran. Verdrängung von negativen Ereignissen soll ja menschlich sein.

Zwar sind die BJS verpflichtend, aber die Shule hat danach nicht wieder mitgemacht und nach meinem Umzug in ein anderes Bundesland wurde ich zum Glück auch nie wieder damit konfrontiert. Und ich denke, es ist bekannt, dass mehr und mehr Schulen mittlerweile trotz Verpflichtung die Teilnahme an den Bundesjugendspielen verweigern.

Ich bin der Meinung, dass die Bundesjugendspiele die Jugend nicht zum Sport antreiben, sondern eher entmutigen, weil man da immer eine bessere Leistung erzielen kann, als man erzielt hat - von den viel zu hoch gesteckten Anforderungen mal ganz abgesehen. Und das gilt nicht nur für die sowieso leistungsschwächeren Schüler, denn meine Erfahrung nach passiert das eigentlich bei allen, auch den Leuten mit Ehrenurkunde.

Mango391 
Fragesteller
 05.06.2016, 21:59

Danke für die Antwort !:)

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Ich habe die Bundesjugendspiele immer gehasst. Ich war teilweise gefühlt die Einzige, die eine Teilnehmerurkunde (oh wie schön, eine Bescheinigung darüber wie sch**** ich bin, da freut sich jedes Kind) bekommen hat, das war absolut demütigend und eine Einladung zu Spott und Mobbing.

Ja Sport ist wichtig, aber mit solchen Erlebnissen nimmt man Kindern eher die Freude am Sport und Körperlichen Betätigungen, als sie zu stärken. Mathewettbewerbe sind doch auch freiwillig, deshalb sollte es mit den Bundesjugendspielen genauso sein. 

Mango391 
Fragesteller
 18.05.2016, 01:25

Danke für deine Antwort! Auch ich bekomme jedes mal eine Teilnehmerurkunde 😅

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aringa12345  18.05.2016, 10:22

genau so war es bei mir auch :/

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Ich bin gegen die Bundesjugendspiele und halte sie für eine völlige Fehlkonstruktion. Gründe:

- Die Schüler müssen mehr warten als alles andere das Ableisten der einzelnen Disziplinen dauert meist nur wenige Sekunden 

- Die Schüler treten als völlige Einzelkämpfer auf was nicht gerade den Gemeinschaftssinn fördert

- Die Disziplinen sind reine Leistungsdiszipilinen ohne jeglichen spielerischen oder pädagogisch sinnvollen Charakter

- Ganz davon ab dass es demotiviert ist es auch völlig schwachsinnig sportliche Leistungen von Schülern in 3 Kategorien einzuteilen zumal es auch nur einen kleinsten Teil der sportlichen Fähigkeiten abdeckt also  auch nichts über die tatsächlichen sportlichen Fähigkeiten eines Schülers aussagt. 

Diese Punkte sorgen dafür dass die Bundesjugendspiele alles andere als bewegungsfördernd sind. Ich höre von vielen Bekannten die Schüler an Schulen sind die das veranstalten dass die in Sport grundsätzlich schwachen dadurch nur frustrierter werden,viele Leute die in anderen Sportarten gut sind nur kopfschütteln und sich diejenigen die da gut abschneiden und am Ende eine formschöne Urkunde mit Unterschrifft vom Herrn Gauck bekommen sich oftmals sogar schlecht fühlen weil andere ohne dass sie schlechter sind da ohne erfreuliches Ergebnis weggekommen sind. 

Aus diesem Grund veranstaltet meine Schule statt der Bundesjugendspiele jährlich ein Sportfest wo die Klassen einer Jahrgangsstufe gegeneinander als Team in Sportspielen antreten,die Veranstaltung durch verschiedene Bewegungsangebote (Trampolin etc.) in den Pausen ergänzt wird,frische Smoothies angeboten werden und das Ganze durch von den Schülern produzierte Musikstücke zwischen den Spielen abgerundet wird. 

Finde ich wesentlich besser als die Bundesjugendspiele 

Mango391 
Fragesteller
 17.05.2016, 23:40

Den Gründen Stimme ich vollkommen zu:) Oh man du glückliche/r mit deiner Schule! Wie heißt denn deine Schule wenn ich fragen darf?:)

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FrageAntwo  18.05.2016, 06:53
@Mango391

es ist ein Gymnasium in NRW

Mehr (Name,Ort) möchte ich in einem öffentlichen Internetforum jetzt nicht verraten 

Nicht böse gemeint aber einen gewissen Datenschutz/eine gewisse Anonymität möchte ich hier schon einhalten. 

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KnorxyThieus  18.05.2016, 16:54
@Mango391

Ha, wir haben auch nur jedes zweite Jahr BJS anstatt einem Fußballturnier gehabt :)))

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Mango391 
Fragesteller
 18.05.2016, 08:51

Klar verstehe ich. Bin auch in einem Gymnasium in NRW

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Auch ich möchte mich mal zu diesem Thema äußern, da ich selber durch meine Schulzeit viel mit diesem Sportfest zu tun hatte. 

Meine Meinung dazu ist eindeutig. Die Bundesjugendspiele sind dafür ausgelegt die Schüler an ihre Grenzen zu bringen, doch wie das umgesetzt wird, verstehe ich bis heute nicht. Ich, als Sportler hatte relativ wenig Probleme mit diesem Fest, doch merkte ich selber wie ich immer unter einem Leistungsdruck stand, der auch durch die Lehrer ausgeübt wurde. Sie versuchen zwar auch irgendwie das bestmöglichste aus den Schülern rauszuholen, doch ziehen Sie diese am Ende trotzdem ins lächerliche, und das ist genau das warum ich für die Abschaffung dieses Festes bin. 1 Schüler muss vor seinen 20 Klassenkameraden eine Tätigkeit ausüben, die er nicht gut beherrscht, und wird von den Klassenkameraden zum Gespött gemacht. Aber natürlich sind die Lehrer nicht aussenvor, und bringen sich sich dort gleich mit ein. 

Und das bestätigt sich auch immer bei den Anwesenden. Von 250 Schülern waren nur 160 da. Eine Bilanz die natürlich so nicht in Ordnung ist, aber ich verstehen kann. 

Bundesjugendspiele kratzen am Selbstwertgefühl, aber auch an der Disziplin der Schüler. Aber was noch viel schlimmer ist, ist das viele Schüler in Deutschland dadurch in eine tiefe Depression fallen, weil sie nicht mit der hohen Belastung klar kommen. Und wenn man nicht an der Veranstaltung teilnimmt, bekommt man meist eine 6 in Sport, und wird von den Lehrern niedergemacht. 

Und wenn man daran teilnimmt, aber keinen guten Schnitt hinlegt, bekommt man auch eine schlechte Sportnote :). Ich bin einfach für die Abschaffung dieser Veranstaltung, da sie für mich keinen positiven Aspekt hat und je haben wird. Und sollte die Veranstaltung trotzdem bestehen bleiben, dann würde ich mir einfach wünschen das diese freiwillig wird, und nicht mehr als Pflichtveranstaltung gilt.

Mango391 
Fragesteller
 17.05.2016, 23:33

Perfekt! Genau dieser Meinung bin ich auch!

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besserwisserde  17.05.2016, 23:35
@Mango391

Es stimmt ja auch. Warum sollte man etwas schön reden, was nicht toll ist :). Es gab ja auch schonmal eine Petition mit mehr als 20.000 Teilnehmern, aber was damit geschehen ist weiß ich bis jetzt nicht :)

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Xipolis  29.05.2016, 15:00
@besserwisserde

Es gab eine Gegenpetition mit ähnlich vielen Unterstützern und letztlich ist es im Sande verlaufen bzw. ausgessen worden.

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YYakarin  17.05.2016, 23:56

Ich bin eigentlich auch deiner Meinung, aber es kommt auch auf die Klassenkameraden an. In unserer Klasse wird niemand zum Gespött gemacht, nur weil er etwas nicht besonders gut kann...

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besserwisserde  18.05.2016, 00:12

Natürlich muss es nicht immer der Fall sein, aber es passiert schon desöfteren :)

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User16495  18.05.2016, 08:24

Als eine freiwillige Veranstaltung mit 20-30 Vertretern jeder Schule wäre das ausreichend und wahrscheinlich für alle okay.

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