Segelflugschein bei der Bundeswehr?
Hallo,
wenn man bei der Bundeswehr den Segelflugschein bei der Luftwaffe macht, ist das dann der Aufstieg zum Piloten? Oder wozu macht man den Segelflugschein genau bei der BW?
4 Antworten
Mittlerweile machst du den nur noch als Pilot, der Rest macht bei der LW einen 1-Wöchigen Segelflugkurs. Somit weiß jeder bei der Luftwaffe, wie ein Flugzeug grundsätzlich funktioniert und gesteuert wird...
Nein, aber ein Flugzeug "richtig" fliegen zu können hat eine ganze Menge Vorteile. Dazu wurde das Jahrzehnte lang schon gemacht
Das Flugverhalten eines Segelflugzeugs unterscheidet sich doch zu sehr von dem eines modernen Kampfjets, als dass eine vorhergehende Segelflugausbildung keinen nennenswerten Vorteil für die militärfliegerische Ausbildung bringen würde. Kampfjets sind keine Sportflugzeuge, sondern Waffensysteme!
Das hat man eigentlich noch nie gemacht. Man konnte natürlich auf den Fliegerhorsten in einer Luftsportgruppe privat fliegen - auch Segelflugzeuge, sofern vorhanden. Aber mit der militärischen Flugausbildung hatte das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Und was verstehst Du unter "richtig" fliegen? Wird ein Kampfjet nicht richtig geflogen - und falls nein, wie dann?
Ok, wenn du das sagst. Allerdings haben wir im Verein noch ein, wenn auch älteres, Schulungsflugzeug der Bundeswehr. Das wurde genutzt um Piloten die ersten Schritte des Fliegens beizubringen.
Unter richtig fliegen meine ich sowas wie z.B. Air France Flug 447. So ziemlich jeder Hobbypilot hätte sich dort grundsätzlich anders verhalten. Alle Berufspiloten die ich kenne mit Segelflugschein, sind komplett anders drauf als die ohne. Es macht schon einen Unterschied "richtig" fliegen zu können, das ist etwas anderes als einen PC zu bedienen...
Bezüglich AF447: "So ziemlich jeder Hobbypilot hätte sich dort grundsätzlich anders verhalten." Aha, gut zu wissen, aber wie denn genau?
Und es ist noch etwas anderes, einen PC bedienen zu können oder einen A330 zu fliegen. Und Hobbypiloten können keinen Airbus fliegen, auch wenn sie es möchten. Ein Verkehrsflugzeug hat mit einem Segelflugzeug nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Deshalb muss ja an der Flugschule den jugendlichen Himmelsstürmern das private Fliegen wieder ausgetrieben werden.
Und dass aufgrund des Design des A330 alles nicht so läuft, wie sich das ein Segelflieger vorstellt und dass es tatsächlich physiologische Gründe gibt, die zu einem "information overload" führen können und dadurch Daten falsch interpretiert werden können, scheint für manche Kommentatoren keine Rolle zu spielen.
Dabei gibt es sogar eine Doktorarbeit: "Informationsverarbeitung beim Menschen."
Und ja, natürlich hatte die Bw Schulungsflugzeuge wie die Piaggio P.149. Irgendwie mussten die Piloten ja anfangen, aber die Piggi war kein Segelflugzeug; das ist einfach falsch - oder war es, als ich in den 70er Jahren bei der Luftwaffe war.
Und nach 30 Jahren bei LH denke ich, dass ich ein wenig Bescheid weiß, wenn ich auch mit meinem Wissen vielleicht nicht an die GF-Experten heranreiche.
Zu AF447: Das Flugzeug fliegt geradeaus, der Autopilot wird deaktiviert, aufgrund von einer eingefrohrenen Pitot-Röhre. Wie kommt man auf die Idee die Fluglage zu verändern. Dazu gibt es im stabilen Geradeausflug keinerlei Grund.
Es ist mir schon klar, dass man als Hobbypilot einen A330 nicht komplett fliegen kann. Die Ruder bleiben aber die gleichen und die Grundprinzipien auch. Ich kenne einige, die mal in einen Simulator gesetzt wurden, ohne Einweisung und eine Verkehrsmaschine sicher gelandet haben. Flugzeug bleibt Flugzeug. Ach wenn es eher mit einem Mini und einem 40-Tonner vergleichbar ist.
Und zu der Schulungsmaschine: Wir haben eine ASK-13. DAS standard Segelflugzeug zur Schulung. Oft abgelöst durch z.B. die ASK-21 aber trotzdem noch ein aktuelles Schulungsmuster.
Wie bitte?
Seit wann machen Militärpiloten für ihren Job einen Segelflugschein? Segelfliegen gehört zur Hobbyfliegerei und hat weder etwas mit Kampfjets noch etwas mit Transportflugzeugen und militärischer Fliegerei zu tun.
Hast Du eine zuverlässige Quelle für Deine Behauptung? Natürlich kann man in einer privaten Fliegergruppe auf einem Fliegerhorst seinen Schein machen (ähnlich einem Luftsportverein), aber der hat mit der Berufsfliegerei nichts zu tun - oder ist die Entwicklung an mir vorübergegangen?
Nein, aber bei der neuen BW-Serie da machen die jetzt am Anfang einen Segelflugschein. Deswegen meine Frage...
Echt? Bei der Bw? Und alle Soldaten? Wo ist Deine Quellenangabe? Es kann sein, denn meine Luftwaffenzeit als Zeitsoldat war ja in den 70ern und danach war ich auf den NATO-Airbase und dann "nur noch" 30 Jahre bei der Lufthansa, sowohl in der Technik als auch bei der Passage.
Das alles muss aber nicht bedeuten, dass ich mit den GF-"Experten" mithalten kann. Aber ich bin ja nicht der Einzige, der Deine Frage als - sagen wir mal - nicht ganz richtig ansieht.
Es wäre also wirklich gut, Du könntest eine zuverlässige Quelle nennen - am besten natürlich die Bw selbst. Einfach den Link hier einstellen. Dann könnte ich meine eventuell vorhandene Wissenslücke schließen.
Nein, man erwirbt bei der Bundeswehr keinen Segelflugschein, sondern es ist nur ein viertägiger Schnupperkurs, um künftige Luftwaffenoffiziere aus allen Verwendungen das Thema Fliegerei etwas näher zu bringen.
Also ist das jetzt nicht so eine Art Vorbereitung auf Pilot?
Nein, überhaupt nicht, denn für eine militärfliegerische Ausbildung würde eine Segelfluglizenz nicht viel bringen. Es sei denn, die Bundeswehr muss weiter sparen und ersetzt alle Eurofighter durch Segelflugzeuge. Dann kann der Krieg nur noch bei guter Thermik statt finden.
Und die Segelflieger müssten mit einer Bordkanone ausgerüstet werden, würden dann aber beim Schießen rückwärts fliegen.
Zufällig kommt da nächste Woche ein Video dazu auf dem Youtubekanal "Bundeswehr Exclusive" nach der Serie "Die Rekrutinnen". Vielleicht werden da ja die Fragen beantwortet...
Ja genau deswegen frag ich ja. Hab bei denen schon bissle was auf Instagram gesehen usw.
Ja, hab von denen auch direkt schon ne Antwort bekommen. Des hat tatsächlich nichts mit einem herangehenden Piloten zu tun, sondern einfach halt ans Fliegen und die Herausforderungen herangebracht.
Weshalb sollten künftige Militätpiloten einen Segelflugschein machen? Hat man die Bundeswehr mittlerweile so herunter gewirtschaftet, dass man die Eurofighter gegen Segelflugzeuge ersetzt?