schwungvoller Trab beim Pferd sitzen?

5 Antworten

Das ist zum Teil auch typabhängig. Je nach Körperproportionen und Beweglichkeit ist man nicht für jedes Pferd geeignet.

Aktiv „Aufstehen“ ist ohnehin immer verkehrt; auch von Pferden mit wenig Bewegungsumfang sollte man sich nur von diesem Anheben lassen, statt sich hochzuwuchten.
Vom Kauf eines Pferdes, das ich kaum sitzen kann, würde ich absehen.
An Deiner Stelle würde ich ohnehin den Kauf eines eigenen Pferdes erst mal verschieben, bis ich wieder etwas mehr Übung hätte. Zu diesem Zweck wurde ich erst mal Sitzlonge nehmen, und dann Unterricht auf unterschiedlichsten Pferden nehmen.
Andernfalls bliebe Dir nichts übrig, als ein Pferd zu nehmen, welches denen, die du zuvor gewohnt warst, ähnelt.
Denn ob du je mit so einem Pferd, wie du es jetzt probegeritten hast, zusammen wachsen würdest, kann man nicht wissen. Vielleicht wäre es sauer geritten, bevor du gelernt hast, ihm ein angenehmer Begleiter zu sein. Das Experiment wäre mir zu riskant. Und (sorry…) das Pferd täte mir leid.
Aber sieh dir dies hier mal an, vielleicht hilft es dir:

https://youtu.be/xvTs3h7pvYs

Baroque  29.11.2021, 17:53

Danke!

Grad hab ich gedacht "oh, oh, AUFSTEHEN beim Leichttraben, das sollte man erklären" und eigentlich habe ich keine Zeit dazu. Dann stand da Deine Antwort.

Besser noch als die Erklärung in dem Video finde ich die Wortwahl meiner Reitlehrer: Leichttraben hat null mit Aufstehen zu tun, sondern ist nur zulassen, dass die Bewegung des Pferderückens Dich hebt. Damit bleibt nahezu jeder locker und findet den begleitenden Takt. Wenn der gut genug ist, kann man beeinflussen immer noch lernen.

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herzlichen glückwunsch - du hast zum ersten mal auf einem gut gerittenen und gut ausgebildeten pferd gesessen, das normale gänge hat.

ich würde sagen, du bist für so ein pferd noch nicht weit genug.

und im übrigen - bügel länger und bein lang. bei solchen pferden verlässt der hintern den sattel um nicht mehr als 5 cm.

das "nach vorne katapultieren" kommt übrigens daher, dass die hinterhand des mit grosser sicherheit überbauten pferdes enorm schiebt und die vorderhand das nicht gegenhalten kann. solche pferde bekommen relativ früh vorne verschleisserkrankungen, weil das vorderbein den schub von hinten immer "bremst". und das geschieht erst beim auffussen. woher das kommt, kann man nicht genau sagen, aber meist kann der hufbearbeiter da etliches ins reine bringen.

die bewegung, die ein schwungvolles pferd beim reiter verursacht (fürs leichttraben), geht nach oben, nicht nach vorn.

bitte deinen reitlehrer in der reitschule, in der nächsten zeit möglichst viele unterschiedliche pferde zu reiten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Da hilft nur üben, am besten unter Anleitung. Sich nochmal an die Longe nehmen lassen u. sich in die Bewegung einfühlen.

Viele Reiter machen den Fehler, zu hoch u. zu aktiv aufzustehen. Da ist man schnell vor der Bewegung u. aus der Balance. Eigentlich ist es ja nur ein von der Bewegung des Pferdes mitnehmen u. "Lupfen" lassen aus dem Sattel, aus welcher der Reiter sein Becken nach vorne-oben anhebt. Sally Swift hat in ihrem sehr empfehlenswerten Buch "Reiten aus der Köpermitte" ein schönes Bild für das Leichttraben entwickelt: stell dir vor, an deiner Gürtelschnalle/deinem Hosenknopf/bund ist ein Gummiseil befestigt, welches dich bei jedem Aufstehen sanft diagonal nach vorne-oben zieht. Die Bewegung soll primär aus deiner Mitte kommen, nicht aus den Knien oder den Oberschenkeln.

Eine gewisse Bauch/Körperspannung ist hierzu natürlich von Nöten, die braucht es aber beim Reiten allgemein, nicht nur beim Leichttraben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Also wenn ein Pferd einen erfahrenen Reiter derart aus dem Sattel katapultiert wäre ich skeptisch.
Klingt für mich eher nach Spannungstritten, Ataxie oder Shivering.

Kann alles drei “schön” aussehen, für Laien. Ist aber definitiv ein Fall für den Tierarzt.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

jedes Pferd hat einen anderen Trab und sie sind komplett verschieden aber je öfter man ein Pferd reitet und je öfter man es übt umso besser wird es

da hilft nur viel Unterricht und bei einem anderem Pferd üben
ich hatte vorher eine englische Vollblutstute, die war fast unmöglich auszusitzen, aber da ich auf ihr so viel geübt habe, ist aussitzen mittlerweile meine Stärke
bin vor einigen Monaten mal das Pferd einer Freundin geritten, der ebenfalls extrem schwungvoll ist und sie selbst kann ihn nicht wirklich aussitzen, ich hab mich raufgesetzt und ihre Kinnlade fiel runter. Sie war so erstaunt dass ich den so gut aussitzen konnte und dass das bei mir so leicht aussah.
Tja, früher war ich grottenschlecht im Aussitzen aber durch meine Vollblutstute lernte ich das

meine trakehnerstute die ich jetzt habe, ist zum Glück wie ein Sitzsofa, da sie einfach einen sehr angenehmen Trab hat. Da sitzt man wie auf einem Sitzsofa
als ich sie damals probegeritten bin, hab ich kurz nicht mal bemerkt dass sie schon trabt, weil sie so angenehm zu traben war
deshalb hab ich mich damals auch für sie entschieden

ich würde an deiner Stelle nicht so ein Pferd kaufen wie du es eben beschrieben hast, das ist für ein erstes Pferd nicht so passend
ich würde einfach weiter üben am Aussitzen und irgendwann kannst du es dann

Urlewas  29.11.2021, 07:57

„…sie selbst kann ihn nicht wirklich aussitzen“ . Von daher: nicht in jedem Fall macht die Übung tatsächlich den Meister. Auf Pferden, die nicht so sensibel reagieren zu üben, ist da wirklich die bessere Lösung.

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Nicimueck  29.11.2021, 08:05
@Urlewas

ja das stimmt, aber sie sitzt ihn auch fast nie aus weil sie sich nicht traut und sie meint sie ist noch nicht so weit, deshalb kann in dem Fall Übung gar nicht den Meister machen aber das ist auch gut so dass sie ihn nicht aussitzt wenn sie es noch nicht so kann

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Urlewas  29.11.2021, 08:11
@Nicimueck

Ich kenne jemand, der hat sein Pferd über 10 Jahre, und kann das Pferd immer no h nicht mal Leichttraben, ohne dass das Gesäß in den Sattel klappt, von Aussitzen ganz zu schweigen. Der Mensch ist von gedrungener Gestalt, das Pferd aber riesig und kurz gefesselt. Der kann da üben bis in alle Ewigkeit; das wird nichts.
Und das ist kein Anfänger! Der reitet Schleppjagden…

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Nicimueck  29.11.2021, 08:36
@Urlewas

hmm okay klingt als würden Reiter und Pferd nicht so gut zusammen passen

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Urlewas  29.11.2021, 11:59
@Nicimueck

So sieht es aus. Und wenn man da von vorn herein Zweifel hat, sollte man das Pferd nicht kaufen. Jenem Reiter war das egal - als passioniertem Jagdreiter kommt es ihm auf andere Dinge an, als auf einen guten Sitz im Trab.

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pony  29.11.2021, 13:07

ich würde mir vermutlich auch so ein schaukelpferdchen kaufen - aber aus einer ganz andern intention.

sehr schwungvolle pferde sind nichts für mich - und schon gar nicht beim aussitzen, weil mein genick ziemlich angegriffen ist.

beim galopp ziehe ich hingegen einen "rollenden bergauf" galopp vor.

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