Schauen wir in die Vergangenheit wenn wir in den Himmel sehen?
Ich kann mir das nicht vorstellen dass wir in der Himmel die Zukunft zeigt. Also wenn man mit einem Teleskop auf einen Stern schauen könnte sieht man die Zukunft??
9 Antworten
Nein man sieht immer in die Vergangenheit.
Denn auch wenn das Licht sehr schnell ist, 300 000 km/Sekunde, ist es nicht unendlich schnell. Da es also immer etwas dauert bis das Licht bei Dir ist, demzufolge siehst Du immer in die Vergangenheit.
Und je weiter, desto weiter zurück in die Vergangenheit.
Und da Sterne sehr sehr weit weg sind, sieht man sie heute so, wie sie vor langer Zeit waren.
Du gehst offenbar davon aus, MijiFrage009, daß du in deiner Umgebung mit der echten Gegenwart konfrontiert bist - paar Mikrosekunden Verzögerung interessieren dich nicht?
Dann überleg dir mal, daß 300.000 km/sec bedeutet, daß das Licht pro Nanosekunde nur 30 cm zurücklegt.
Völlig unwesentlich?
Womit nhast du deine Frage geschrieben? Mit einer altmodischen Schreibmaschine oder mit einem Computer?
Wohl letzteres und die Dinger sind heute mit knapp 5 GHz getaktet. Das bedeutet, daß das Licht pro Prozessortakt gerade mal 6 cm zurücklegt und da die Signalleitung langsamer als die Lichtgeschwindigkeit ist, sagen wir einfach mal, die Hälfte, legt ein CPU-Signal während eines Taktes gerade mal 3 cm zurück - es kommt also nicht mal von der CPU zum RAM.
Würde man da nicht mächtig tricksen, dann müßte die CPU nach jeder Anfrage ans RAM 10 Pausentakte einlegen. Sie bekommt trotz allem Informationen aus der Vergangenheit.
Und unser Gehirn arbeitet zwar anders als ein Computer, aber auch bei uns dauert es eine ganze Weile, bis irgendeine Information von z.B. den Augen, über die Signalverarbeitung, bis in unser Bewußtsein gelangt.
Signalverzögerung bei allem was du tust 1/3 bis 1/2 Sekunden. Du siehst also auch in deiner unmittelbaren Realität immer nur die Vergangenheit.
Was die kosmischen Implikationen betrifft kann ich der Antwort von uteausmuenchen nichts hinzufügen. Du kannst dir aber selber ausrechnen wie lange das Licht über die entsprechenden Entfernungen benötigt.
Schönen Gruß
In die Zukunft kann man nicht schauen, denn was noch nicht passiert ist kann man auch nicht beobachten. Aber man guckt in die Vergangenheit, denn das Licht eines beobachtenden Objektes braucht natürlich Zeit um den Beobachter zu erreichen. Ist ein Stern z.B. 1000 Lichtjahre entfernt, so sieht ihn der Beobachter so wie er vor 1000 Jahren gestrahlt hat. Eine Galaxie die z.B. 10 Milliarde Lichtjahre entfernt ist sieht man so, wie sie vor 10 Milliarde Jahre aussah. heute kann so eine Galaxie anderst aussehen und sie ist auch heute viel weiter entfernt als 10 Milliarden Lichtjahre. Sie würde sich heute im unsichtbaren Universum befinden, da sich ja der Raum zwischen Beobachter und Galaxie weiter beschleunigt ausgedehnt hat in den 10 Milliarden Jahren.
Achso, also in die Vergangenheit sieht man, natürlich immer bezogen auf das jeweils beobachtete Objekt
Hallo MijiFrage009,
Licht breitet sich immer nur mit Lichtgeschwindigkeit aus. Die ist so schnell, dass wir da normalerweise nicht darüber nachdenken.
Das Licht legt in 1 Sekunde etwa 300 000 km zurück.
Trotzdem braucht es auch für kurze Strecken eine von Null verschiedene Zeit, bis ein Lichtstrahl von einem Objekt kommend in Dein Auge fallen kann.
Auch die Deckenlampe siehst Du deshalb so, wie sie vor ein paar winzigen Sekundenbruchteilen war.
Den Mond siehst Du so, wie er etwa vor einer Sekunde ausgesehen hat, denn er ist durchschnittlich 384 000 km weit weg.
Die Sonne siehst Du so, wie sie vor etwa 8 Minuten ausgesehen hat, denn so lange braucht das Licht, um die 150 Millionen km von der Sonne zu uns zu überwinden.
Bei den äußeren Planeten im Sonnensystem sind es schon ein paar Lichtstunden.
Und ja, je weiter das Objekt, das wir betrachten weg ist, desto älter ist das heute empfangene Bild.
Das Licht von Sternen aus der näheren Sonnenumgebung in der Milchstraße ist einige hundert bis tausend Jahre zu uns unterwegs.
Die ganze Milchstraße hat einen Durchmesser von gut 100 000 Lichtjahren. Damit ist gemeint, dass ein Lichtstrahl etwa 100 000 Jahre braucht, um diese Strecke zurückzulegen.
Das Licht der uns nächsten anderen Galaxie, der Andromeda war schon 2,5 Millionen Jahre zu uns unterwegs... und entsprechend sehen wir so weit in die Vergangenheit dieser Galaxie.
Das Licht der am weitest entfernten Galaxien war etwas über 12 Milliarden Jahre zu uns unterwegs. Und wir sehen diese Galaxien deshlab heute in einem Zustand, der uns die ersten Sterngenerationen nach dem Urknall und ganz "junge" Galaxien zeigt.
wie ist das eigentlich wenn man ein extrem gutes Teleskop hätte kann man dann menschen im himmel sehen die vor tausenden von jahren gestorben sind?
Selbstverständlich nicht. Du solltest spirituelle Vorstellungswelten nicht mit der Realität verwechseln...
Grüße
Ich bin mir ziemlich icher, dass das mit den verstorbenen Menschen so gemeint ist, wie eich es aufgefasst habe, also, ob man auch die Menschen in der Vergangenheit sehen könnte, wenn man von irgendwo im Universum durch ein Teleskop die Erde betrachten würde. Na ja, aber auch das wäre ja in der Praxis unmöglich.
Ich bin mir ziemlich icher, dass das mit den verstorbenen Menschen so gemeint ist, wie eich es aufgefasst habe
Das hoffe ich durchaus auch... aber wirklich dastehen tut was anderes. ;-)
Na ja, aber auch das wäre ja in der Praxis unmöglich.
Wie Du richtig schreibst, mangels Auflösung: Ja.
De facto spielt es schon eine Rolle.
Eine sehr weit von uns entfernt lebende rein hypothetische Alien-Spezies, die die Erde als "Exoplanet" (von dort aus) entdecken mag, nimmt eben noch keine elektromagnetischen Signale unserer heutigen Zivilisation wahr. Weil sie irgendwo - je nach Abstand - eine prähistorische Erde sehen.
ok aber das mit den sternen ist doch nichts anderes oder
Was denn nun, willst du wissen, ob man bei einem Blick in den Himmel die Vergangenheit sieht oder ob man die Zukunft sieht?
Auf jeden Fall ist aber Ersteres korrekt, man sieht also in die Vergangenheit. Das liegt einfach daran, dass auch Licht nicht unendlich schnell ist, somit auch eine gewisse Zeit braucht, um eine Strecke zurückzulegen, und man etwas nunmal nur dann sieht, wenn Licht von dort in die eigenen Augen fällt, das dafür erstmal die Strecke dazwischen überwunden haben muss.
Das gilt sogar immer, auch bei Dingen hier auf der Erdoberfläche. Allerdings betragen die Zeitdifferenzen wegen der hohen Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum 299.792,458 km/s, in Luft nur wenig langsamer) in diesem Fall nur wenige Sekundenbruchteile, so dass es nicht auffällt, wenn man es nicht sehr genau nachprüft.
Im Weltall sind die Entfernungen aber so groß, dass die Differenzen bei sehr weit entfernten Objekten Millionen oder sogar Milliarden Jahre betragen. Die Andromedagalaxie ist zum Beispiel das entfernteste, unter günstigen Bedingungen noch mit dem bloßen Auge sichtbare Objekt und die ist etwa 2,5 Miilionen Lichtjahre entfernt, weshalb man sie jetzt so sieht, wie sie vor etwa 2,5 Millionen Jahren aussah.
Entschuldigung, hab erst jetzt gesehen, dass du dich schon korrigiert hast.
Danke für die sehr gute antwort. ich war nicht bei der sache als ich die frage geschrieben habe. deswegen einmal zukunft einmal Vergangenheit... wie ist das eigentlich wenn man ein extrem gutes Teleskop hätte kann man dann menschen im himmel sehen die vor tausenden von jahren gestorben sind?
Du meinst, wenn man entsprechend weit von der Erde entfernt ist und sie dann von da ansieht? Oder umgekehrt lange verstorbene Lebewesen auf anderen Planeten irgendwo im Universum? Prinzipiell ja, weil man so eben wegen der großen Entfernungen weit genug in die Vergangenheit sehen kann, aber eine genügend hohe Auflösung zu erreichen, ist auf jeden Fall mit heutiger Technik nicht möglich.
Es ist bisher auch nur in wenigen Fällen möglich, überhaupt einen anderen Planeten direkt zu beobachten, weil die meisten, die um andere Sterne als die Sonne kreisen, von denen völlig überstrahlt werden. Und in anderen Galaxien als der Michstraße, in der sich das Sonnensystem befindet, kann man üblicherweise nichtmal einzelne Sterne erkennen, weil die viel zu weit weg sind.
das ist ja extrem interessant. heißt das etwa dass wenn es möglich wäre auf einen planeten zb 1500 lichtjahre von der erde zu landen dass wenn man auf die erde mit einem Teleskop schaut dann leute aus dem mittelalter die vor 1500 jahren lebten sehen könnte? oder wäre das nicht möglich?
Wie gesagt, prinzipiell schon, aber die nötige Bildauflösung zu erreichen, wäre mit heutiger Technik nicht möglich und vielleicht noch nichtmal, die Erde überhaupt von dort aus direkt zu beobachten.
Das würde deswegen nicht klappen, weil die Reise viel länger dauern würde, als das Licht braucht.
Ach Mist, Hambuger02 hat natürlich Recht. Ich hab deinen Kommentar leider nicht genau genug gelesen.
Damit das klapppen könnte, müsste das Raumschiff überlichtschnell sein, weil es ja das Licht vom Mittelalter mindestens einholen müsste. Dummerweise ist Überlichtgeschwindigkeit aber nichtmal prinzipiell möglich (und kein Raumschiff, das wir derzeit bauen könnten, könnte auch nur annähernd die Lichtgeschwindigkeit erreichen).
Außerdem ist das Licht aus dieser Zeit ja gerade jetzt schon 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Man müsste sich also schon ohne Zeitverlust auf einen hypothetischen dortigen Plsneten beamen, damit das funktioniert, und das geht natürlich erst recht nicht.
Wenn man sich aber schon in 1500 Lichtjahren Entfernung von Erde befindet, dann kann man prinzipiell (eben genügend gute Teleskope vorausgestezt) die damals lebenden Menschen zu ihren Lebzeiten sehen. Hypothetische Außerirdische in dieser Entfernung könnten das, wir aber leider nicht selbst, weil wir eben nicht das damals von der Erde emittierte Licht einholen können.
Wenn jetzt ein Raumschiff so weit weg von der Erde fliegen würde, könnten die Insassen dort dann prinzipiell sehen, was 1500 Jahre früher auf der Erde passiert ist. Das wäre aber auf jeden Fall ein Zeitpunkt nach dem Start des Raumschiffs.
ich wollte Vergangenheit schreiben hab nur ausversehen zukunft geschrieben