Schallwellen in den Bergen bzw. Straßen, Zugschienen und Wohnen?

2 Antworten

Tagsüber ist es so, dass die Temperatur mit zunehmender Höhe abnimmt und zwar kontinuierlich, ohne dass es eine deutlliche Grenzschicht oder einen Temperatursprung gibt. Ebenso nimmt die Dichte der Luft nach oben hin kontinuierlich ab.

Nachts bildet sich aber häufig eine sogenannte Bodeninversion. Durch die Abstrahlung von Wärme ins Universum kühlt sich der Boden sehr stark ab und damit auch die Luft, die den Boden berührt. Eine Inversion (Umkehrung) liegt dann daher vor, weil die Lufttemepratur am Boden dann kalt ist und es darüber eine Grenzschicht gibt, wo ein Temperatursprung erfolgt. Die Luft wird plötzlich mit zunehmender Höhe schlagartig ein paar Grad wärmer und auch die Dichte der Luuft macht einen Sprung. Diese deutliche Grenzschicht führt dann dazu, dass Schallwellen gebeugt und reflektiert werden können.

Die Schallgeschwindigkeit hängt von folgendem ab:

  • Stark von der Temperatur, je wärmer das Gasgemisch, um so schneller der Schall.
  • Von der Zusammensetzung. Je leichter die Teilchen, desto schneller der Schall. Daher die Mickymausstimme bei Helium. Luft hat aber, bis auf einen wechselnden geringen Anteil an Wasserdampf, ein sehr konstante Zusammensetzung.
  • Praktisch nicht vom Druck.

Bleibt also als Einflusskaktor praktisch nur die Temperatur.

Wenn du am Boden eine kalte Luftschicht hast, "überholt" der obene Teil der Wellenfront den unteren Teil, die Welle wird nach unten gebogen. So ähnlich, wie Meereswellen immer fast parallel auf den Strand treffen, weil die Wellengeschwindigkeit in flachem Wasser geringer ist.

Also ja, du hast das schon richtig verstanden.