Schadet radioaktive Strahlung dem Klima?

5 Antworten

Die Frage ist falsch gestellt.

Radioaktiver Zerfall, vor allem im Erdinneren, hat ganz sicher einen großen Anteil an der Gestalt der Erde und damit auch ihrem Klima. Das hat nix mit schaden oder nützen zu tun, die Erde würde schlicht komplett anders aussehen ohne radioaktiven Zerfall und für uns wäre sie vermutlich auch nicht bewohnbar, wenn überhaupt.

Aber das heißt nicht, dass er an den aktuellen gravierenden Änderungen einen signifikanten Anteil hat, dafür hätte er sich ja in den letzten Jahren ändern müssen. Klar hat der Mensch auch mit Kernenergie Wärme erzeugt, aber das Hauptproblem ist ja nicht Wärme, sondern dass diese weniger effizient in den Weltraum abgestrahlt wird.

Also nein, auf den aktuellen Klimawandel hat es keinen direkten Einfluss.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Erfolgreich technische Physik studiert (Klötzchenphysiker)

Einigen wir uns einmal darauf, nur zusätzliche, künstliche Radioaktivität zu betrachten.

Gehen wir weiter einmal idealisierend davon aus, dass alle Brennelemente und medizinischen Abfälle sicher eingekapselt eingelagert werden.

Dann gibt es bei der Nutzung von Kernspaltungskraftwerken immer noch einen radioaktiven Ausstoß. Für diesen sind an den Kraftwerken extra Edelgasschlote vorhanden. Die Atomkerne der höheren Elemente zerfallen nicht einfach in andere Metalle, es spalten sich auch kleinere Protonen-Neutronen-Haufen ab. Hier handelt es sich vorallem um Krypton-85 sowie das instabile Wasserstoffisotop Tritium. (Weiter auch Helium-3, Neon-21 und -22, Argon-36 und -38, Xenon, Radon.)

Diese ionisierenden Strahler sind zusätzlich in der Atmosphäre, sie verändern die Leitfähigkeit der Luft, sorgen für weniger Kondensationskerne und vermindern dadurch den Niederschlag. Der Effekt ist gering, aber vorhanden. In den 1990er Jahren hat der B. U. N. D. dazu mal eine Studie gemacht. Inwieweit das beim IPCC eingeflossen ist oder weiter verfolgt wurde, müsste ich mal nachlesen. Das blöde beim Klima: Auch kleine Effekte können einen Beitrag haben.

– to be continued –

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik

Das ist schon ein beachtlicher Wärmefluss von einigen Terawatt, den der radioaktive Zerfall in der Erde selbst beiträgt. Zusammen mit der Wärme, die noch von der Bildung der Erde übrig ist, ist das der Grund, dass es merklich wärmer wird, wenn man tief ins Bergwerk einfährt - obwohl dort die Sonne niemals scheint.

An der Erdoberfläche dominiert dagegen der Beitrag durch Sonneneinstrahlung. Dieser Heizstrahler liefert ein Vielfaches der Energie der "Fußbodenheizung" durch radiogene Wärme.

ich weiß nicht, ob es dazu Untersuchungen gibt.
Radioaktive Strahlung ist keine Erfindung des Menschen. Sie kann Menschen, wie auch Tiere und Pflanzen töten.
Ohne Menschen brauchten wir nicht mehr über Klimawandel nachdenken. Die Natur ist sich wieder selbst überlassen.

Im Gebiet um das havarierte AKW Tschernobyl soll die Tier und Pflanzenwelt erstaunlich wenig Schaden genommen haben.
Ob die dort jetzt wachsenden Pflanzen besser und schneller CO2 einlagern, ist mir nicht bekannt. Wenn es so ist, ist radioaktive Strahlung für den Klimawandel nicht schädlich, es kann aber auch der gegenteilige Effekt eingetreten sein.

Wir sollten daher nicht künstlich Freiflächenversuche unternehmen.

Die kosmische Strahlung beeinflusst ja die Wolkenbildung. Ebenso die etwas variierende Strahlung der Sonne. Die geringe Radioaktivität an der Erdoberfläche hat da keinen Einfluss.