Schaden Kurzstrecken von einem Kilometer meinem Auto?
Ich fahre ein BMW E46 Cabrio mit 6-Zylinder Motor und frage mich ob Kurzstrecken meinem Auto schaden. Ich habe von meiner Arbeit ins Fitnesscenter einen Weg von ca. 1-1,5km und stelle dann quasi mein Auto wieder ab. Zu dem Zeitpunkt ist noch nicht mal ansatzweise irgendwas warm geworden. Nach dem Studio hab ich eine Strecke von ca. 16km nach Hause. Diese fahr logischerweise auch vor der Arbeit. Macht es meinem Motor dann was aus wenn ich einmal am Tag den einen Kilometer fahre?
6 Antworten
Die alten BMW-Reihensechszylinder sind eigentlich recht robust und verzeihen anders als kleine Downsizing-Motoren oder hochgezüchtete Turbodiesel vieles, aber gut ist es dennoch nicht - ich würde bei extremem Kurzstreckenverkehr mit vielen Kaltstars immer einen zusätzlichen Öl- und Filterwechsel einkalkulieren und die Intervalle halbieren.
Zu dem Zeitpunkt ist noch nicht mal ansatzweise irgendwas warm geworden.
Mein Audi ist auch erst warm, wenn er sieben/acht Kilometer bewältigt hat, erst recht wenn er nachts unter dem Carport stand und es morgens zur Arbeit geht. Das ist nicht unnormal. Normalerweise aber muss ein Auto aber (auch wenn jeder schimpft) so was aushalten, es ist nicht exklusiv für die Langstrecken gebaut und die Erprobungen vor der Serie beinhalteten auch Tests, ob und wie ein Auto mit Kurzstrecken klarkommt. Das muss es schaffen, so wie es auch vollgasfest sein muss.
Ob du nun 1 km oder 100 km fährst, ist primär egal. Den erhöhten Verschleiß mit kaltem Öl hast du anfangs immer, egal wie viele Kilometer folgen.
Nun erhöhst du eben die Zyklen, in denen der Motor kalt verwendet wird (von 2x am Tag durch die Arbeit, zu 3x am Tag). Insofern hast du (theoretisch) dann 50% mehr Verschleiß durch kaltes Öl als ohne deinen Kilometer zum Training.
Wie sehr sich das dann auf deine real messbare Laufzeit des Fahrzeugs auswirkt, lässt sich nur sehr schwer abschätzen.
Aber für den einen Kilometer könntest du dir theoretisch einen Tretroller oder Klapprad zulegen, damit zum Training und zurück fahren und dann nach Hause.
Wenn im Anschluss an die Kurzstrecke 16 km gefahren werden, sollte das Öl doch trotzdem auf 100°C kommen (sollte auch bei dem 3 Liter Sechszylinder funktionieren) und Wasser aus dem Öl verdampfen? Da ist die vorherige Kurzstrecke doch dann "egal".
Stimmt, das hat er geschrieben. Ob die 16 Kilometer bei diesem Motor (6,5 Liter Motorölinhalt) grundsätzlich ausreichen, wage ich jedoch zu bezweifeln. Zumindest im Winter und bei niedriger Last könnte das eng werden.
Bei meinem Audi brauche ich rund acht Kilometer, bis er wirklich warm ist. Das Thermostat fängt nach rund einem Kilometer an sich zu öffnen, auf Strecke bei mittlerem Tempo ist er dann zwei Dörfer weiter auf Betriebstemperatur - immer etwa am selben Punkt, den ich täglich passiere, ich habe das mal kontrolliert. Ich meine, dass er drei oder dreieinhalb Liter Öl fasst.
Bedenke hierbei, dass die Öltemperatur mit der Kühlmitteltemperatur nicht direkt korreliert.
Ja, dauerhaft ist das schädlich.
Auf jeden Fall. Kaltes Öl hat nur eine geringe Schmierfähigkeit. Die Kolben und alle andere bewegliche Teile haben dann höheren Abrieb.
Leg dir einen Roller/Klappfahrrad ins Auto und fahr damit den einen Kilometer. So mache ich das mit meinem S4 auch.
Schaden Kurzstrecken von einem Kilometer meinem Auto?
Nicht nur Deinem, sondern fast jedem Auto mit Verbrennungsmotor, ältere Dieselmotoren ohne Rußfilter ausgenommen, weil die keine oder nur eine geringfügige Motorölverdünnung aufweisen. Schade um den schönen Reihensechszylindermotor.
Kurzstrecken schden jedem Motor. Der Kaltstart ist so ziemlich das verschleißfördernste am Motor. Dabei ist es egal wiviele Zylinder der Motor hat.
Das schon. Allerdings sieden zumindest die Leichtsieder (also alles, was bei der maximal erreichbaren Öltemperatur wieder verdampft) wieder aus, wenn der Motor nach dem Kaltstart richtig heiß wird.