Runenschrift. Wie Texte schreiben?

3 Antworten

Die germanischen Runen (Futhark) waren eine Alphabetschrift, d.h. jedes Zeichen hatte eine lautliche Entsprechung (mir ist nicht ganz klar, was du mit "Zeichenschrift" meinst). Also war es im Grunde eine Buchstabenschrift. Es gab das jüngere und das ältere Futhark, und es gab gepunktete/nicht gepunktete Formen. Daneben gab es noch Armanen-Futhark und andere Varianten.

Es gab auch sog. "Geheimrunen" (das war im Prinzip eine Verschlüsselung) und solche, denen man als Einzelzeichen eine magische Wirkung zuordnete (meinst du mit Zeichenschrift vielleicht das?).

Letztere würde ich aber trennen von den "normalen" Futhark-Reihen, welche eine ganz normale Schrift darstellten - die meisten Funde sind übrigens von Grab- und Gedenksteinen.

Im Prinzip könnte man zwei Dinge machen: den deutschen Text belassen und nur transkribieren (also lateinische Buchstaben in Futhark umschreiben) oder - was deutlich schwieriger ist - zunächst übersetzen (in Altnordisch) und dann die Futharkzeichen nutzen.

Die Inschriften waren ja in altnordischer Sprache, der Vorläufersprache der heutigen Sprachen Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und Isländisch/Färöisch.

Die Transkription ist sicher einfacher - wobei auch da eine gewisse Schwierigkeit darin besteht, dass nicht alle Buchstaben oder Laute, die wir heute nutzen, eine präzise Entsprechung im Futhark hatten (so hatte das jüngere Futhark kein ö, aber man unterschied zwei verschiedene r, und man unterschied das t vom th).

Insofern könnte es bei deutschen Umlauten (aber auch bei "ch" oder "sch") etwas schwierig werden, da man im Altnordischen diese nicht benötigte so wie wir heute.

Immerhin kriegt man durch das jüngere und gepunktete Futhark auch die Buchstaben y, g, e, d und p (sie sind gepunktete Abwandlungen von u, k, i, t und b).

Übrigens gab es auch Inschriften in angelsächsischer Sprache.