Rotwein ist gesund?

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Hallo,

für eine Antwort auf Deine Frage muss man das Thema differenziert betrachten. Problematisch ist, dass manches nicht endgültig geklärt ist.

Die Problemstellung ist der Alkohol im Wein. Allgemein wird jedes Getränk, dass Alkohol enthält, für schädlich erachtet. Die Begründung dafür, Alkohol schadet der Leber. Hinzu kommt die Gefahr einer Abhängigkeit. Wer täglich Alkohol trinkt gilt offiziell als Alkoholiker.

Deswegen wäre eine einfache und schnelle Antwort auf Deine Frage: Der tägliche Genuss von Wein könnte Schäden hervorrufen und in eine Abhängigkeit führen. Deswegen ist davon abzuraten.

Auch alkoholfreier Wein hat zwar einen gewissen Restanteil an Alkohol, aber nur minimal. Selbst Traubensaft verfügt über einen gewissen Alkoholgehalt, auch wenn das nicht auf der Flasche steht.

Wer also behauptet, weil im Wein Alkohol ist, wäre ein Glas Wein grundsätzlich schädlich, der muss sich auch von normalen Säften fernhalten. Schließlich findet sich auch dort Alkohol. Säfte gelten allgemein allerdings als gesund.

Ab wann der Alkoholgehalt angegeben werden muss, darüber gibt es eine EU Verordnung und in Deutschland natürlich Gesetze.

Die EU Verordnung besagt, dass ab 1,2% Alkoholgehalt eine Kennzeichnungspflicht besteht.

In Deutschland dürfen als alkoholfrei bezeichnete Getränke allgemein maximal 0,5% Alkohol enthalten. Bei Traubensaft, von dem man meint, dass er keinen Alkohol enthält, liegt die Grenze bei 1%.

Über diese Alkoholwerte regt sich erstaunlicherweise niemand auf. Laut der pauschalen Aussage, dass Alkohol grundsätzlich schädigend wirken würde, müsste man hier dann eigentlich einschreiten.

Worüber sich die Fachwelt seit Jahrzehnten streitet ist das französische Paradoxon. Obwohl Franzosen nicht für ihre gesunde Ernährung bekannt sind, da in Frankreich deutlich mehr Alkohol getrunken wird und auch gern fettreich gegessen wird, ist die Lebenserwartung der Franzosen deutlich höher als beispielsweise die der Deutschen.

Dieses Phänomen ist bislang nicht geklärt. Erklärungsansätze werden mit dem regelmäßigen Konsum von Rotwein in Verbindung gebracht. Rotwein verfügt über Resveratrol und Polyphenole. Diese wirken sich positiv auf das Herz- Kreislaufsystem aus, ebenso auf Autoimmunkrankheiten, Herzkrankheiten, Arteriosklerose, Alzheimer oder Arthritis.

Es ist deswegen durchaus denkbar und man kann davon ausgehen, dass mäßige Alkoholmengen von der Leber schadlos abgebaut werden können. Zurück bleiben die sich auf den Organismus positiv auswirkenden Effekte.

Daraus ließe sich schlussfolgern, dass ein regelmäßiger Genuss von einem Glas Rotwein durchaus gesund sein kann. Es gibt gewisse Studien, aber wie bereits geschrieben, eine abschließende konkrete Aussage lässt sich darüber nicht treffen.

Was bleibt ist das Risiko einer Abhängigkeit.

Wie Du siehst... es gibt keine einfache Antwort auf Deine Frage.

Alles Gute Dir...

Gruß, RayAnderson  😏


RayAnderson  24.10.2020, 17:10

Danke für das Sternchen.

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Interessanterweise ändern sich solche Ernährungsempfehlungen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Vor 20 Jahren hiess es, die Gerbsäuren von den Trauben-Stielen im Rotwein schützten vor Koronargefäßerkrankungen. Jetzt heißt es, nein, alles retour, Alkohol führt zu Darmkrebs usw.

Mal sehen was in 20 Jahren gesagt wird.

Nein, Alkohol ist nicht gesund. Auch nicht ein Glas "fürs Herz".

Täglich ein Glas Rotwein, soll die Aterien putzen.


RayAnderson  07.01.2020, 12:09

Wenn dem so wäre, dann müsste vor dem Verzehr von jedem Saft gewarnt werden. Schließlich enthält jeder herkömmliche Saft naturbedingt auch Alkohol.

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RayAnderson  08.01.2020, 12:01
@BerwinEnzemann

Welche Studie...? Dein Link führt zu keiner Studie, sondern lediglich zu einem Bericht über eine Studie.

Wie in den Medien mittlerweile scheinbar üblich, handelt es sich um einen Bericht, der nur einem Zweck dient, eine vorgefasste Meinung zu verbreiten. Dieser Bericht verfälscht das Ergebnis der Studie, denn bereits der Titel ist falsch. Vom Spiegel sollte man mehr erwarten können als eine solche Manipulation.

Die Lüge, die jeder sofort als solche erkennt, wer sich die Mühe macht die Fakten der Studie zu lesen, hast Du unreflektiert übernommen. Deswegen bleibt Deine Aussage eine These, da sie mit der Realität nichts gemeinsam hat, sondern einzig einer Stimmungsmache dient.

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RayAnderson  09.01.2020, 15:14
@BerwinEnzemann

Ich hätte Dir wahrscheinlich noch weitere zig Links raussuchen können, die den gleichen Unsinn (Überschrift) geschrieben haben. Das macht den Artikel nicht besser und ändert nichts an dem Unsinn der Überschrift. Wenn ein Magazin einen reißerischen Artikel schreibt, hängen sich andere Medien gleich mit daran. So ist das in der heutigen Welt. Letztlich zählt nur noch die Gewinnoptimierung.

Wer jedoch den Artikel ganz liest, dem wird innerhalb des Artikels bestätigt, dass die Überschrift eine reißerische Lüge ist, die nur dazu diente, dass jemand die Seite anklickt.

Es hat demnach nichts mit einer Verschwörung gemeinsam, sondern letztlich mit einer reißerischen Aufmachung (Überschrift), hinter der sich ein Text mit einem völlig anderen Sinn versteckt.

Würde die Überschrift lauten 'Alkoholmissbrauch ist schädlich', würde es niemand anklicken.

C'est la vie...

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