Riesenschnauzer vs. Dt. Schäferhund

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Hallo Yarlung hat mich informiert das ich hier wohl gefragt bin ;O)

Nun ich halte seit vielen Jahren Riesenschnauzer (Leistungslinie) im Moment leben bei mir unter anderem 3 Riesen 2 Pfeffer Salz und 1 Schwarzer. Zudem arbeite ich freiwillig bei der Riesenschnauzer Nothilfe.

Du fragst nach den Unterschieden nun ein Riesenschnauzer ist ein sehr eigenständiger Hund mit viel Charakter, wenn Du ihm etwas beibringen willst dann musst Du Ihn überzeugen das dies gut ist nicht, nur für dich sondern auch für Ihn...das macht es nicht ganz einfach diese liebenswerten Sturschädel zu händeln. Auch wirst Du anders als beim Schäfer immer wieder an der Erziehung arbeiten müssen, nämlich 365 Tage vom Jahr und das ganze Schnauzer Leben lang, nicht weil sie eine Anweisung nicht verstehen oder ausführen können, sondern weil Schnauzer die Anweisung hinterfragen, ob das jetzt wirklich sein muss. Ganz anders der Schäfer der will einfach alles richtig machen was sein Mensch ihm aufträgt, er hinterfragt die Anweisungen nicht wirklich. Ich kenne einige Hundeführer die jahrelang Schäfer hatten, aber mit dem Riesenschnauzer nicht zurecht kommen.

Ein Riesenschnauzer braucht einen Menschen der eine klare und konsequente Linie fährt der aber auch seine Liebe zum Hund zeigt aber das ohne jegliche Gewalt den Riesenschnauzer vergessen eine schlechte Behandlung nicht und können dann auch zurückgeben das kann gefährlich werden!

Riesenschnauzer sind Kindsköpfe! Ihr ganzes Leben lang spielen, spielen, spielen und es sind Frohnaturen! Dabei haben sie einen enormen Bewegungsdrang, die Tiere aus Leistungslinien noch um einiges stärker als reine Showlinien. Allerdings sind sie wenn sie draussen genügend gefördert werden auch in einer kleinen Wohnung zurecht kommen den dort wird normalerweise nicht getobt sondern geschlafen. Allerdings sind Riesenschnauzer sehr grobmotorisch (durch die Bank) es gibt ein Sprichwort: Schnauzerliebe tut weh! das kommt nicht von ungefähr Schnauzer zeigen Ihre Liebe und ihren Spieltrieb sehr direkt man hat regelmässig blaue Flecken! Auch sind Schnauzer orale Hunde sie nehmen alles in die Schnauze, Arme werden da gerne liebevoll gepackt und man wird dann dort hin geführt wo der Hund einen haben möchte, das kann man auch nur bedingt in vernünftige Bahnen lenken, ganz abstellen ist nicht.... Kinder sollten denn auch beim ersten Schnauzer eher schon standfest sein, Schnauzerprofis können ihre Kinder eher einschätzen ob hier der Hund angebracht ist oder nicht.

Schnauzis lieben Wasser zu jeder Jahreszeit, sind Wetterfest und sehr treu Fremden und Besuch gegenüber sind sie sehr reserviert, hast Du oft ein volles Haus sind sie nicht die richtige Wahl den sie haben einen starken Bewachungstrieb . Auch verbellen sie gerne und einige Exemplare haben Jagdtrieb.

Mein Tipp falls Du an einem Schnauzer interessiert bist lerne unbedingt einige Exemplare kennen den es sind spezielle Hunde für spezielle Menschen. Eine gute Zucht ist sehr wichtig es muss auf ein ausgeglichenes Wesen sowie auf Gesundheit geachtet werden hat die Rasse doch einige Probleme wie HD, DCM und Krallenkrebs (gerade der Schwarze ist stark betroffen). Melde dich beim Schnauzer-Pinscher Portal an dort bekommst Du Infos oder sonst schreib mich an wenn Du noch mehr wissen willst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Problemhunde finden bei mir ein Heim/Pflegestelle
YarlungTsangpo  21.12.2014, 12:53

Was für ein tolles Rasseportrait !!! :)))

Der Riesenschnauzer hat noch sogenannte "HSH Eigenschaften" welche ihm nicht "weggezüchtet" wurden. Das ist hier sehr gut beschrieben, dazu kommt dieses "Rambohafte Frohgemut Temperament" welches beim Bouvier des Flandres noch eine Steigerung findet.

Es sind einfach tolle, bemerkenswerte Hunde.

Aber mit einem Deutschen Schäferhund nicht einfach in einen Topf zu werfen. Jede der beiden Rassetypen hat ihre Vorzüge

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Narva  21.12.2014, 13:55
@YarlungTsangpo

Richtig :O) Einmal Schnauzer immer Schnauzer, aber eben nur wenn man der richtige Mensch für diese Rasse ist und ihm das richtige Umfeld bieten kann!

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Narva  21.12.2014, 13:59
@Narva

Ach ja und noch was...in den meisten Rassebeschreibungen wird der Standart beim Riesen mit 35-40kg und 60-70cm angegeben. Mittlerweile sind allerdings viele Riesen eher 65 bis 75cm und 40 bis 50kg und zwar Mädels wie Buben! Meine Mädels sind 65 und 68cm und der Rüde hat 74cm bei 35kg, 45kg und 52kg das sollte man auch noch in die Überlegung einfliessen lassen.

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YarlungTsangpo  21.12.2014, 14:45
@Narva

Wie immer und überall Größe & Masse bei den Großen. Winzigkeit & Zierlichkeit bei den Kleinen.....

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Alienna 
Fragesteller
 22.12.2014, 13:46

Super Beschreibung, danke, so etwas hatte ich mir erhofft :) Toll wäre es natürlich, wenn nun noch jemand etwas Ähnliches zum Schäferhund beitagen könnte. Es lässt mich den RS auf jeden Fall noch einmal überdenken. Besonders die Aussicht auf 3 Jahre "Pubertät" sind ja gewöhnungsbedürftig ;) Kannst du auch etwas zur Artgenossenaggression sagen? Habe gehört, das komme vermehrt bei den Riesen vor ?

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Narva  24.12.2014, 18:59
@Alienna

Hmm ich halte ja zur Zeit ein gemischtes Rudel von 5 Hunden 3 davon Riesenschnauzer, 2 unkastrierte Mädels und 1 Kastrat. Die beiden anderen Buben sind auch Kastraten, 1 Zwergschnauzermix und ein Iren/Spanischer Mastiffmix. Unser Rudel harmoniert gut, allerdings ist es schon so das die Schnauzis besser zusammen können, da sie einfach vom Verhalten her sehr ähnlich gepolt sind und der Ire/Mastiff einfach vom Wesen her ganz anders gelagert ist.... Schnauzer sind sehr selbstbewusste Hunde, das kommt bei anderen Rassen manchmal nicht soo gut an, auch spielen sie sehr ruppig, das mag manchen anderen Hund verunsichern der eher ein "Finerli" ist, wird dann der Schnauz von diesem Hund angemacht kann der Schnauz sehr grob werden...allerdings kommt es wirklich auf die einzelnen Exemplare an.

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Narva  24.12.2014, 19:00
@Narva

Das mit den 3 Jahren Pubertät hast Du übrigens bei sehr vielen sehr grossen Rassen.

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Erziehung muß von klein an erfolgen, man kann sich einen Hund so erziehen wie man möchte. Letztendlich hängt der Erfolg vom Besitzer ab, wie intensiv und gut er sich mit der Erziehung des Hundes beschäftigt. Für Anfänger ist eine Hundeschule nützlich und zu empfehlen!

Von der Pflege her ist der Dt. Schäferhund pflegeleichter als ein Riesenschnautzer, da ein Schäferhund nicht regelmäßig getrimmt werden muß. Ein Riesenschnautzer muß/sollte ca. 3 x im Jahr fachgerecht getrimmt werden. Seriöse Züchter bieten ihren "Kunden" dies auch als Service oft preisermäßigt an! Der Schäferhund sollte reglmäßig sehr gründlich durchgekämmt / gebürstet werden, wenn man die abgestorbene Unterwolle nicht alle im Haus haben möchte.

Für beide Rassen gilt: Beim Kauf darauf achten, dass die Elterntiere gesund sind und u. a. alle notwendigen röntgenologischen Untersuchungen nachweislich durchgeführt wurden!

selber habe ich einen weissen schweizer schäferhund und treffe manchmal auf dem spaziergang einen riesenschnauzer an. der weisse ist dem deutschen schäferhund in weiten teilen sehr ähnlich, vielleicht etwas sanftmütiger und weniger spontan agressiv. egal ob schäfer oder riesenschnauzer, beide sind recht anspruchsvoll und brauchen eine konsequente erziehung. eine gute hundeschule die ersten jahre kann ich as erfahrung nur ans herz legen. wir machen hundesport mit unserm weissen und das macht ja auch spass, nicht nur dem hund. als famiienhund zu kleinen kindern würde ich beide nicht empfehlen, weil sie eben doch recht zeitintensiv sind und die kinder dann wirklich nie unbeaufsichtigt mit dem hund zusammen sein dürften. natürlich gilt das auch für jede andere rasse, aber die meisten unfälle geschehen eben doch mit schäfern. ( hab ich mal in einer statistik gelesen ) wenn grössere kinder im haushalt leben, würde ich sie ebenfalls in die hundeschule schicken, es gibt auch kurse für kind und hund. spazieren lassen mit dem hund geht natürlich nicht, je nach rasse kann ein schäfer oder riesenschnauzer ganz schön schwer werden. mein weisser hat 40 kg drauf. wenn der eine katze sieht und ich nicht present bin, dann muss ich diese 40 kg halten können, dass kann ein kind nicht. trotzdem, wer gerne mit einem hund arbeitet ist mit beiden hunderassen gut bedient.

Alienna 
Fragesteller
 22.12.2014, 13:49

Weißer Schäferhund sind ja noch einmal ne andere Hausnummer. Generell doch weniger triebig als ihre Schwarz-braunen Artgenossen. Was meinst du mit spontan aggressiv?

Dass mit Schäfern die meisten Unfälle passieren (was durchaus sein kann) liegt aber wohl daran, dass sie leider oft von den falschen Menschen gehalten werden - das Schicksal teilen sie sich auch mit den Listenhunden. Ausgeglichene, gut sozialisierte Hunde aus guter Zucht dürften nicht mehr oder weniger "gefährlich" sein als jeder andere Hund auch.

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momolo13  22.12.2014, 15:03
@Alienna

ja klar, hat das mit den haltern zu tun, wie sich ein hund verhält, aber die reizschwelle ist bei einem schäfer eben schon wo anders, als zum beispiel bei einem labrador. die weissen schäfer sind im vergleich zu den deutschen schäferhunden im allgemeinen etwas sanftmütiger.

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Alienna 
Fragesteller
 22.12.2014, 20:40
@momolo13

Da hast du wohl Recht. Hatte mir die Weißen auch schon einmal angeschaut. Nur meine bessere Hälfte hier wird mit denen nicht warm - die Farbe ist ihm zu weiblich ;)

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momolo13  22.12.2014, 20:50
@Alienna

hi hi, zu weiblich! der ist ja lustig. er soll sich mal einen weissen rüden von nahem ansehen, etwas erhabeneres, maiestätischers gibt es fast nicht.

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Eigentlich ist das eine Frage für @ Narva und ich hoffe noch, dass von daher noch eine praktische Einschätzung kommt.

Persönlich kenne ich den Riesenschnauzer von meinen vielen Kontakten mit den Gebrauchshunderassen.

Der Bouvier des Flandres und der Riesenschnauzer zeigen eine Art "Seelenverwandtschaft" und sind sich weitaus ähnlicher in Geschichte und Charakter als der Deutsche Schäferhund, egal ob "Langhaar DSH" was ja ein Altdeutscher DSH ist und der Riesenschnauzer.

Hier sollte der Link folgen, deshalb geht es im Kommentar weiter (IPad sei Dank)

YarlungTsangpo  20.12.2014, 20:57

http://www.riesenschnauzernothilfe.de/gut-zu-wissen/rasseportrait.html

Hier setze ich also eine sehr gute Wesensbescjreibung des Riesenschnauzers ein.

Anders als der Deutsche Schäferhund - mit welchen ich eng zusammen leben durfte ist der Riesenschnauzer kein Schäferhund mit Hütehundcharakter welcher zum Schafe treiben, wehren und schützen eingesetzt wurde.

Der Riesenschnauzer ist ein Treibhund der Bauern und Fuhrleute welcher als Fuhrmannshund auch Hab und Gut aktiv beschützen sollte. Er ist deutlich spätreifender als der Deutsche Schäferhund und zeigt einen Jagdtrieb an dessen Stelle man beim Deutschen Schäferhund einen Hetztrieb vorfindet. Ebenso ist der Riesenschnauzer etwas - wie die Sektion Bauern, Sennhunde, Molosser - selbständiger in seinen Entscheidungen als der Deutsche Schäferhund welcher auf Pfiff und Zuruf beim ersten Mal hört (nicht alle).

Der Halter eines Riesenschnauzers muss länger, als der Schäferhundbesitzer Konsequenz und Beharrlichkeit in der Erziehung zeigen. Das ist für manche, inkonsequente Menschen nicht ganz einfach bis zu drei Jahre eisern bei der Erziehung ohne Härte dem Hund gegenüber konsequent zu bleiben.

Beide Hunderassen werden und wurden als Diensthunde genutzt und fallen, trotz unterschiedlicher Rassegeschichte (der Deutsche Schäferhund wurde aus verschiedenen Hirten - und Hütehunden "entwickelt") in die Kategorie "Gebrauchshunde"

Der Riesenschnauzer ist eingeordnet in die FCI Klasse 2 Molosside, Pinscher, Schnauzer, Schweizer Sennhunde, Der Deutsche Schäferhund ist in der FCI Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde.

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