Richten und Verurteilen?

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William McDonald (1917-2007) hat zu diesem Thema einmal folgendes gschrieben: ''Vielen Menschen, denen der Rest der Bibel nicht bekannt ist, kennen diesen Vers (Matthäus 7,1: "Richtet nicht....") und benutzen ihn wie eine Keule, um jede Kritik oder Korrektur zum Schweigen zu bringen. Wenn sie den Rest der Bibel studierten, würden sie erkennen, daß es Situationen gibt, wo wir richten müssen, und Situationen, wo wir nicht richten dürfen''. Wenn wir anfangen Motive von Menschen abschätzig zu beurteilen, und somit zu verurteilen, gehen wir zu weit, denn nur Gott kennt die Herzen (1. Samuel 16,7). Aber wir sollen beurteilen, ob jemand wirklich gläubig ist oder nicht. Nur so können wir auch umsetzen, was in 2. Korinther 6,14 steht: ''Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis''? Wir dürfen den Wert von christlicher Arbeit nicht nach unseren eigenen Maßstäben beurteilen und bewerten (richten). Das ist allein Gottes Sache und nicht unsere Aufgabe - 1. Korinther 4,5: ''Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. Dann wird einem jeden von Gott sein Lob zuteil werden''.

Ob unsere Glaubenswerke aus Holz, Heu, Stroh, Silber, Gold oder Edelstein bestehen, wird am Preisgerichtsthron offenbar werden (1. Korinther 7,12). Was wir richtender weise tun sollen ist, Streit zwischen Gläubigen zu schlichten und gerecht zu behandeln (1. Korinther 6, 1-6). Wer einen anderen Lebensstil als man selbst hat, darf in Dingen der Moral oder in weniger wichtigen Dingen, nicht den Stab über andere brechen und sie somit verurteilen (Römer 14, 3-4). Extreme Sünden und offensichtlich groben Ungehorsam wider besseren Wissens, müssen wir richten und klare Worte finden - das ist dann auch Sache der ganzen Gemeinde (1. Korinther 5,12).

Aber es würde wiederum zu weit gehen, nur nach dem äußeren Schein zu gehen, und nicht auch hinter die Kulissen zu blicken (Johannes 7,24: ''Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet gerecht''). Vorurteile und vorschnelle Urteile (positiv wie negativ) sollten ebenso verpönt sein (Jakobus 2, 1-4). Als Gemeinde sollten wir aber in der Lage sein, zu beurteilen, ob ein Mann sich als Diakon oder Ältester eignet oder auch nicht (1. Timotheus 3, 1-13). Sicherlich gehört es für einen Christen auch zur Pflicht, das Gehörte stets anhand der Bibel zu prüfen (Apostelgeschichte 17,11: ''...sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte''. Hierbei müssen wir auch Irrlehren und Verdrehungen als unbiblisch entlarven können, so wie es Jesus selbst seinerzeit auch tat (Matthäus 22, 23-33). Wir sollen den Menschen (Glaubensgeschwistern) nicht nach dem Mund reden, sondern uns untereinander in Liebe lehren und ermahnen (Kolosser 3,16).

Das hat sicherlich nichts mit richten zu tun, wenn wir das beherzigen (wohl wissend, daß auch wir es immer wieder nötig haben, daß man so mit uns umgeht). Wir sollen uns entsprechend auch nie besser darstellen als wir sind, und höher von uns denken, als von anderen (Philipper 2,3). Wo wir hochmütig andere darin richten, wo wir selbst versagen, da wird Gott uns richten müssen. Wer sich der Gnade Gottes in seinem persönlichen Leben bewusst ist, wird sich gut überlegen ob, wo und wie er andere Menschen beurteilt oder verurteilt. Paulus schreibt in Römer 2, 1-4: ''Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. Wir wissen aber, dass Gottes Urteil recht ist über die, die solches tun. Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst? Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet''? Aber wir sollen als Christen auch unsere Verantwortung kennen und wahrnehmen, und Mut haben dort den Finger in die Wunde zu legen, wo Ungerechtigkeit, Lüge, Falschheit und Unversöhnlichkeit vorherrscht. Alles Gute.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor
homme  13.08.2013, 17:57

DH für diese Antwort und deinen Fleiß!

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kdd1945  14.08.2013, 08:40

Wer einen anderen Lebensstil als man selbst hat, darf in Dingen der Moral oder in weniger wichtigen Dingen, nicht den Stab über andere brechen und sie somit verurteilen (Römer 14, 3-4)

Der Satz ist etwas unklar formuliert.

Besonders würde ich gern erfahren, was hier mit "Moral" und mit "anderem Lebensstil" gemeint ist.

In Römer 14 (Einheitsübersetzung) geht es um Speisen und das Beachten von bestimmten Tagen, mithin um Gewissensentscheidungen, weil keine ausdrücklichen Gebote oder Verbote vun Gott gegeben wurden.

1 Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, ohne mit ihm über verschiedene Auffassungen zu streiten.1 2 Der eine glaubt, alles essen zu dürfen, der Schwache aber isst kein Fleisch.2 3 Wer Fleisch isst, verachte den nicht, der es nicht isst; wer kein Fleisch isst, richte den nicht, der es isst. Denn Gott hat ihn angenommen. 4 Wie kannst du den Diener eines anderen richten? Sein Herr entscheidet, ob er steht oder fällt. Er wird aber stehen; denn der Herr bewirkt, dass er steht. 5 Der eine bevorzugt bestimmte Tage, der andere macht keinen Unterschied zwischen den Tagen. Jeder soll aber von seiner Auffassung überzeugt sein. 6 Wer einen bestimmten Tag bevorzugt, tut es zur Ehre des Herrn. Wer Fleisch isst, tut es zur Ehre des Herrn; denn er dankt Gott dabei. Wer kein Fleisch isst, unterlässt es zur Ehre des Herrn, und auch er dankt Gott. 7 Keiner von uns lebt sich selber und keiner stirbt sich selber: 8 Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. 9 Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. 10 Wie kannst also du deinen Bruder richten? Und du, wie kannst du deinen Bruder verachten? Wir werden doch alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen. 11 Denn es heißt in der Schrift: So wahr ich lebe, spricht der Herr, vor mir wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge wird Gott preisen. 12 Also wird jeder von uns vor Gott Rechenschaft über sich selbst ablegen. 13 Daher wollen wir uns nicht mehr gegenseitig richten. Achtet vielmehr darauf, dem Bruder keinen Anstoß zu geben und ihn nicht zu Fall zu bringen. 14 Auf Jesus, unseren Herrn, gründet sich meine feste Überzeugung, dass an sich nichts unrein ist; unrein ist es nur für den, der es als unrein betrachtet. 15 Wenn wegen einer Speise, die du isst, dein Bruder verwirrt und betrübt wird, dann handelst du nicht mehr nach dem Gebot der Liebe. Richte durch deine Speise nicht den zugrunde, für den Christus gestorben ist. 16 Es darf doch euer wahres Gut nicht der Lästerung preisgegeben werden; 17 denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. 18 Und wer Christus so dient, wird von Gott anerkannt und ist bei den Menschen geachtet. 19 Lasst uns also nach dem streben, was zum Frieden und zum Aufbau (der Gemeinde) beiträgt. 20 Reiß nicht wegen einer Speise das Werk Gottes nieder! Alle Dinge sind rein; schlecht ist es jedoch, wenn ein Mensch durch sein Essen dem Bruder Anstoß gibt. 21 Es ist nicht gut, Fleisch zu essen oder Wein zu trinken oder sonst etwas zu tun, wenn dein Bruder daran Anstoß nimmt. 22 Die Überzeugung, die du selbst hast, sollst du vor Gott haben. Wohl dem, der sich nicht zu verurteilen braucht bei dem, was er für recht hält. 23 Wer aber Zweifel hat, wenn er etwas isst, der ist gerichtet, weil er nicht aus der Überzeugung des Glaubens handelt. Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde.

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joergbauer  14.08.2013, 09:16
@kdd1945

Es geht um persönliche Freiheiten, die man nicht zum Maßstab für andere Gläubige nehmen soll und die andere Gläubige, die das so nicht für sich machen würden, auch nicht zu verurteilen brauchen. Sicherlich soll sowohl der eine als auch der andere keinen negativen Anstoß geben (vor allem wenn man jung im Glauben ist und sich noch orientiert) aber Verständnis und Akzeptanz ist immer besser als Anklage und Verurteilung. In letzter Instanz ist man vor Gott verantwortlich und seinem Gewissen. Logischerweise gibt es allgemeingültige Grenzen die man nicht überschreiten sollte und die die Bibel klar als falsch und sündig definiert. So etwas darf man sich dann im Zweifelsfall auch einander (in Liebe) sagen und darauf hinweisen.

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kdd1945  14.08.2013, 10:40
@joergbauer

Danke.

Aber "Moral und anderer Lebensstil" haben den Beiklang von unangebrachterToleranz gegenüber grobem Fehlverhalten auf dem Gebiet der Sexualmoral. Beide Begriffe erscheinen nicht in Römer 14.

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joergbauer  14.08.2013, 16:49
@kdd1945

Man muss als Christ nicht alles in Begriffe eintüten um zu wissen was richtig und falsch ist. Aber ich schrieb ja, daß das was die Bibel als Sünde definiert, in dem Fall über einen "anderen Lebensstil" hinaus geht und somit gegen Gottes Willen ist (Bsp: Homosexualtät, Götzendienst, anderes Evangelium... etc.). Aber ob einer zum beten aufsteht oder nicht, einen TV hat oder nicht, Fußballfan ist oder nicht etc. ist jedermanns eigene Entscheidung und sollte akzeptiert werden.

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wildcarts  15.08.2013, 08:54
@joergbauer

aber Verständnis und Akzeptanz ist immer besser als Anklage und Verurteilung.

Ein sehr weiser Satz. Schade nur das ausgerechnet Gläubige diesen nur selten anwenden, wenn sie mit "Ungläubigen" sprechen....

Logischerweise gibt es allgemeingültige Grenzen die man nicht überschreiten sollte und die die Bibel klar als falsch und sündig definiert.

Dem muss ich vehement widersprechen. Denn die Bibel hat keinerlei Autorität um solche Dinge festzulegen. Man findet in ihr viele unnatürliche Regeln, die definitiv nicht gut sind für den Menschen. Andererseits findet man auch Regeln, die nichts neues darstellen, und somit nicht auf die Natur der Bibel sondern auf die Natur des Menschen zurückzuführen sind.

"Sünde" gibt es indes nicht, denn damit sind Verfehlungen gegen Gott gemeint. Da es Gott nicht gibt ...

Würden sich alle Menschen an die Moral der Bibel halten, so würden wir Verhältnisse wie in den 40er Jahren haben ....

Aber "Moral und anderer Lebensstil" haben den Beiklang von unangebrachterToleranz gegenüber grobem Fehlverhalten auf dem Gebiet der Sexualmoral. Beide Begriffe erscheinen nicht in Römer 14.

Sowas von einem Zeugen Jehovas oder eines Gläubigen zu hören irritiert mich. Denn in ihrer Lehre wird zB Homosexualität stark verurteilt und als Krankheit angesehen, womit keinerlei Toleranz gezeigt wird.

Übrigens sagt die Bibel rein gar nichts über Sexualmoral. Das interpretieren viele nur heraus, ohne den Kontext zu beachten.

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wildcarts  15.08.2013, 08:55
@joergbauer

Aber ob einer zum beten aufsteht oder nicht, einen TV hat oder nicht, Fußballfan ist oder nicht etc. ist jedermanns eigene Entscheidung und sollte akzeptiert werden.

Bitte sag mir, dass du diese Dinge nicht als "Sünde" ansiehst ....

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joergbauer  15.08.2013, 18:38
@wildcarts

Keiner redet hier von dir, sondern Christen miteinander. Was du für richtig oder falsch, moralisch oder unmoralisch etc. hälst, ist deine eigene Sache. Was du als Wahrheit und Orientierung autorisierst ist ebenfalls deine Sache. Christen haben andere Prioritäten als Ungläubige. Das solltest du doch zumindest anerkennen, auch wenn du es anders siehst, oder? Und über die Bibel weisst du auch nur oberflächlich bescheid. Was also soll dein Kommentar?

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welcomexyz  28.11.2013, 16:21
@joergbauer

In Liebe weise ich dich jetzt daraufhin deine Fehler zu korregieren und dich dort zu entschuldigen, wo es notwendig ist. Gott schenke dir Kraft

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Hab mich schon seit langer Zeit damit auseinandergesetzt , doch komm ich nach wie vor nicht zu einem vernünftigen Resultat:

Dann lies doch mal den nächsten Vers. In dem darrauffolgenden Vers wird darauf hingewiesen das, wir uns später fragen lassen müssen, ob wir denn besser waren als die, die wir gerichtet haben.Paulus ist glaub ich sogar noch strenger und meint das alles was wir an Anderen verurteilen, wir selbst tun. Aber wenn ich jemand rund mache weil ich Freude daran habe, mich dann besser fühle o.ä. , ist das noch lange nicht das Gleiche wie jemanden auf einen Fehler hinweisen. Manche Gläubige fühlen sich beim belehren so gut dabei, das sie nicht darauf achten wie es ankommen könnte.

denn Ermahnen z.B. ist ja davon abhängig das man vergibt,

Jemand mahnen heisst ihn vor Konsequenzen zu warnen. Vergebung kommt wenn er seinen Fehler einsieht.

Also kurz, was wäre, nett wärs anhand eines Bsp., Richten, was ermahnen und was erzählen?

  • Du hast gesündigt, weil.... (Richtspruch)
  • Kehre um... (Ermahnung)
  • Haste schon gehört, was der wieder angestellt hat? (Erzählen)
helmutwk  14.08.2013, 20:30

Vergebung kommt wenn er seinen Fehler einsieht.

Gott wird uns so vergeben wie wir anderen. Wenn du nur vergibst, wenn der Andere was einsieht, wird dir Gott Sünden, die du nicht einsiehst, auch nicht vergeben.

Ich möchte es lernen, so zu vergeben wie Er.

-Kehre um... (Ermahnung)

Ermahnung kann auch eine Ermutigung sein, ist in der Sprache, in der das NT geschrieben ist, das gleiche Wort.

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Maik2  14.08.2013, 21:11
@helmutwk

Gott wird uns so vergeben wie wir anderen. Wenn du nur vergibst, wenn der Andere was einsieht, wird dir Gott Sünden, die du nicht einsiehst, auch nicht vergeben.

Wie kann man von Fehlern lassen, wenn man sie nicht als Fehler ansieht? Wenn man nicht von Fehlern lässt weil man sie nicht als solche ansieht, wieso sollte uns was an Vergebung liegen? Wenn uns nichts an Vergebung liegt, wieso sollten wir sie bekommen?

Ermahnung kann auch eine Ermutigung sein

Zur Ermahnung gehört die Ermutigung.Sonst klingt sie nur wie ein Schuldspruch.

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helmutwk  14.08.2013, 21:28
@Maik2

Wie kann man von Fehlern lassen, wenn man sie nicht als Fehler ansieht?

Ich dachte es ging um Vergeben? Irgendwie sehe ich den Zusammenhang nicht.

Mir ging es darum, dass wir vergeben sollen, bevor der andere sich entschuldigt. So wie auch Gott uns vergibt. Ob und wie Gott uns Fehler zeigt und und korrigiert, ist ein anderes Thema.

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Maik2  15.08.2013, 01:58
@helmutwk

Nein das ist es nicht. Gott will Buße. Vorher sind wir zur Korrektur nämlich gar nicht bereit. Und wenn wir nicht bereit sind zur Korrektur, dann pfeifen wir auf Vergebung.

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helmutwk  16.08.2013, 17:41
@Maik2

Bevor wir aneinander vorbeireden, beantworte mal folgende Frage: vergibt Gott auch Sünden, die uns nicht bewusst sind, oder musst du befürchten, wegen einer Sünde, die du nicht bemerkst, und deshalb nicht vergeben wurde, verloren zu gehen?

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Maik2  16.08.2013, 20:11
@helmutwk

Im Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht heisst es u.a.:

Habe Geduld mit mir, und ich will dir bezahlen. Er aber wollte nicht,

Im selben Gleichnis heisst es weiter oben:

26 Der Knecht nun fiel nieder, bat ihn kniefällig und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen. 27 Der Herr jenes Knechtes aber wurde innerlich bewegt, gab ihn los und erließ ihm das Darlehen.

Und noch weiter oben heisst es:

24 Als er aber anfing, abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete.

Er wurde zu ihm gebracht, das heisst er wurde an seine Schuld erinnert. Du sagst du willst vergeben wie Gott vergibt, das Gleichnis sagt wie Gott vergibt. Und in Matthäus5 heisst es:

Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und wirst allda eingedenk, daß dein Bruder etwas wider dich habe, 24 so laß allda vor dem Altar deine Gabe und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komm und opfere deine Gab

Versöhnung macht es nötig den Mund aufzumachen.Also etwas zu > klären.

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helmutwk  16.08.2013, 20:38
@Maik2

Also bist du der Meinung, dass du nicht errettest wirst, wenn du irgendeine Sünde übersiehst und nicht um Vergebung bittest, weil das ja nicht geklärt wurde?

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Maik2  16.08.2013, 21:24
@helmutwk

Nein ich bin der Meinung das ich früher oder später darüber stolpern werde, sofern es Gott mir zutraut das Problem zu lösen.Und wenn nicht, dann ist sie umsonst(kostenlos) vergeben.

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Maik2  16.08.2013, 21:40
@Maik2

Einfacher ausgedrückt: Ich glaube das entweder meine Schuldner irgendwann einsichtig und auf mich zukommen und ich dann tatsächlich auch bereit bin, oder die Sache ist für mich erledigt.

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helmutwk  16.08.2013, 22:18
@Maik2

oder die Sache ist für mich erledigt.

Das wär dann doch vergeben!

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Maik2  16.08.2013, 22:28
@helmutwk

Also heisst vergeben für dich nur nicht mehr sauer zu sein?

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helmutwk  16.08.2013, 22:55
@Maik2

Also heisst vergeben für dich nur nicht mehr sauer zu sein?

Es heißt, es nicht vergelten zu wollen, es ihm nicht mehr vorhalten, es gewissermaßen vergessen.

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Maik2  16.08.2013, 23:14
@helmutwk

Das

Es heißt, es nicht vergelten zu wollen, es ihm nicht mehr vorhalten,

ist aber nicht das selbe wie das

es gewissermaßen vergessen.

auf Wundheilung hat man keinen Einfluss.

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helmutwk  17.08.2013, 07:20
@Maik2

auf Wundheilung hat man keinen Einfluss

Ich hab von gewissermaßen vergessen gesprochen. Es aus dem Gedächtnis zu verbannen ist nicht möglich.

Allerdings gibt es die Möglichkeit, Gott um "Wundheilung" zu bitten. Und andererseits die Möglichkeit, sich immer wieder in was hineinzusteigern und so die Wundheilung unmöglich zu machen.

Ich hab mal vor langer Zeit einen Bericht im Fernsehen gesehen, in dem es über den Film Dead man walking ging und was der bzw. das Engagement der Ordensschwester für zum Tode Verurteilte bei deren Opfern (und anderen) auslöst. da kam auch kurz ein Mädchen zur Sprache, das so was sagte wie "Ich weiß,l dass ich ihm vergeben muss, aber ich kann es nicht". Ich erinnere mich, dass ich spontan für sie gebetet habe. Jahre später Schmöker ich in den Reader's Digest Sammelbüchern (3 mehr oder weniger gekürzte Bücher in einem Band), und da war dann der Bericht einer Frau, die mit 14 von einem Serienmörder gekidnapped und von ihm und seinem Kumpan mehrfach vergewaltigt wurde (ihr Freund, der mit gekidnapped wurde, musste mit ansehen, wie sie entjungfert wurde). Im Zusammenhang mit der Bewältigung die des Trauma kam sie von einem 08/15-Christentum zum Glauben an Jesus, und erzählte auch, das sie einmal interviewed wurde ... offenbar ist sie das oben erwähnte Mädchen. Und ein Kapitel weiter erwähnte sie, dass sie ihm inzwischen vergeben hat.

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Maik2  17.08.2013, 09:21
@helmutwk

Versteh ich das richtig. Aufgrund der Tatsache das du für eine Buchfigur gebetet hast, meinst du Schuldgefühle verbreiten zu können an die, die noch unter dem leiden was sie erlebt haben? (weil sie ja noch nicht gebetet hätten)

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helmutwk  17.08.2013, 12:13
@Maik2

Versteh ich das richtig. Aufgrund der Tatsache das du für eine Buchfigur gebetet hast, meinst du Schuldgefühle verbreiten zu können an die, die noch unter dem leiden was sie erlebt haben? (weil sie ja noch nicht gebetet hätten)

Das mensch meinen Text so interpretieren könnte, ist mir überhaupt nicht in den Sinn gekommen.

Vielleicht hätte ich noch was zum Beispiel für geglückte "Wundheilung" schreiben können. Mir gings darum, dass da "theoretisch" die Bereitschaft zur Vergebung da war, aber sie noch nicht in der Lage war, das praktisch umzusetzen. Eben weil da sehr tief sitzende Wunden waren.

Tut mir leid, wenn ich dich (oder Andere) verletzt habe.

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Maik2  17.08.2013, 16:38
@helmutwk

Das mensch meinen Text so interpretieren könnte, ist mir überhaupt nicht in den Sinn gekommen.

Dann ist es ja gut das ich nachgefragt habe. :)

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Dresdenerrose!

Wir alle als unvollkommene Menschen sind mit Fehlern behaftet. Solche Fehler, auch wenn sie durch andere uns gegenüber verursacht werden, sollten wir nicht auf die Goldwaage legen, sondern vergeben. Auch sollten wir über die Fehler anderer nicht schwatzen. Dies vor allem deshalb, weil Gott uns durch das Lösegeld Christi unsere Sünden zu vergeben bereit ist, falls wir sie bereuen und Taten setzen, die der Reue entsprechen. Und so, wie wir die Fehler anderer beurteilen, beurteilt Gott unsere Fehler.

Mat.6/12 (NW)....... und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben.

Anders allerdings, wenn es sich um einen biblischen Grundsatz oder ein Gebot handelt, das übertreten wurde. Hier wäre Stillschweigen nicht am Platz. Erstens, um den Sünder zur Umkehr zu bewegen, und zweitens, um die Christenversammlung rein zu erhalten. (vgl. 1.Kor.5).

Wir sollten uns nicht anmaßen, unserem Bruder einen „Strohhalm“ aus dem Auge ziehen zu wollen, wenn unsere eigene Urteilsfähigkeit durch einen „Balken“ eingeschränkt ist. Wenn wir wirklich verstehen, wie barmherzig Gott ist, werden wir nicht schnell dabei sein, unsere Glaubensbrüder und -schwestern zu richten. Könnten wir sie jemals so gut verstehen wie unser himmlischer Vater? Nicht umsonst mahnte Jesus: „Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ Eine ehrliche Selbsteinschätzung wird uns davon abhalten, über andere ein Urteil zu fällen, das in Gottes Augen ungerecht ist.

In einem Gleichnis hat Jesus das veranschaulicht: Mat.18/23-35. Wir stehen Gott gegenüber in einer Schuld, die wir nicht begleichen könnten. Wir könnten gegenüber der Gerechtigkeit Gottes unmöglich bestehen, wenn nicht Gott in seiner Liebe das Lösegeld beschafft hätte. Freilich aber würde jemand den Bogen überspannen, wenn er – auf die Barmherzigkeit Gottes rechnend – drauflossündigen würden, denn Gott lässt sich nicht verspotten (Gal.6/7).

Übersetzungsgrundlage der Bibeltexte: Neue-Welt-Übersetzung die Lösegeldvorkehrung

Zufolge der Übertretung des von Gott erlassenen Gebotes, dass sie von einem bestimmten Baum nicht essen dürften, trat das ein, was Gott angekündigt hat, nämlich:

1.Mose 2/17 (NW))……… Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon ißt, wirst du ganz bestimmt sterben. Gott hat einen anderen Zeitbegriff als der Mensch; so heißt es beispielsweise: 2.Petr.3/8 (NW)…………. Indes möge diese e i n e Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß e i n Tag bei Jehova wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie e i n Tag. Innerhalb des folgenden Jahrtausends starb Adam (und natürlich auch Eva); er wurde 930 Jahre alt (1.Mose 5/5). Niemand anderer überschritt die Tausend-Jahr-Marke, auch nicht Methusalem (987 Jahre).

Röm.5/12 (NW)……….. Darum, so wie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten Zufolge der Erbgesetze haben alle Menschen von Adam ein defektes Gen mitbekommen, nämlich die Unvollkommenheit und somit die Neigung zur Sünde; daher der Begriff Erbsünde.

Jehova ist der Quell des Lebens (Ps.36/9). Nachdem das erste Menschenpaar die Verbindung zum Lebengeber unterbrochen hat, begann der Sterbeprozeß. Wenn man den Stecker zur Verbindungsschnur eines Ventilators aus der Steckdose herauszieht, läuft der Ventilator noch eine zeitlang weiter, aber schließlich bleibt er stehen. So auch in diesem Fall: Adam lebte noch fast 1000 Jahre , aber dann starb er.

War jetzt Jehovas Vorsatz vereitelt, mit den Nachkommen Adams die Erde zu einem Paradies zu gestalten und mit vollkommenen Menschen zu füllen (1.Mose 1/28)? Jehova wäre nicht der allmächtige Gott, wenn dies so wäre. 
Jehova ist ein Gott der Liebe (1.Joh.4/8) und der Gerechtigkeit (5.Mose 32/4)! Und seine Grundsätze sind unveränderlich:

Mal.3/6 (NW).......... „Denn ich bin Jehova; ich habe mich nicht geändert. Und ihr seid Söhne Jakobs; ihr seid nicht zu eurem Ende gekommen.. Die göttliche Gerechtigkeit lautet: Gleiches für Gleiches (3.Mose 24/20,21); Was ging verloren? Die menschliche Vollkommenheit des ersten Menschenpaares; was war also nach der göttlichen Gerechtigkeit erforderlich? Das Opfer eines vollkommenen menschlichen Lebens. Kein Nachkomme Adams besaß aber ein solches Ps.49/7,8 (NW)...... Nicht einer von ihnen kann irgendwie selbst einen Bruder erlösen Noch Gott ein Lösegeld für ihn geben 8 (und der Erlösungspreis ihrer Seele ist so kostbar, daß er aufgehört hat auf unabsehbare Zeit), Dennoch musste es ein Nachkomme Adams sein, sonst wäre die Gleichartigkeit nicht gegeben; andererseits haben alle vernunftbegabten Geschöpfe einen freien Willen; der Betreffende müsste sich also bereit erklären, dieses Opfer auf sich zu nehmen. Wie löste Jehova dieses Problem? Mit seiner überragenden Weisheit: Ohne seinen Grundsatz der Gerechtigkeit zu umgehen, und ohne die Willensfr

Versuch dich in den anderen hineinzuversetzen. Würdest du als Gegenüber jetzt liebevoll ermahnt sein oder dich gerichtet fühlen oder angeklagt? Versuch immer so diplomatisch, aber liebevoll sein, damit das Ziel deiner Antwort erreicht wird. Es geht nicht darum, den anderen bloß zu stellen, zu verletzen oder peinlich werden lassen. Sondern dein Ziel ist bestimmt Hilfestellung, so wie ich aus deinen Überlegungen, wie du die Frage formuliert hattest, herausgelesen habe.

Und fühl dich nicht selber verdammt, nur weil du anders beim anderen angekommen bist als du wolltest. Vielleicht war es keine Ermahnung, sondern du hast Gericht gesprochen. Bleibe immer in Kontakt mit Gott, rede mit IHM über diese Schwierigkeit und erbitte viel Weisheit, damit du nicht zuviel, aber nicht zu wenig sagst. Gott ist gut zu uns und verklagt uns nicht, wenn wir an Seinen Sohn, unseren Vermittler, glauben. ER hat uns frei gemacht und echtes Leben geschenkt. ER vergibt uns gern unsere Schuld, weil ER ja stellvertretend die Strafe auf sich nahm.

Liebe Grüße Carola

Hallo Dresdenerrose,

das Gebot Jesu aus Matthäus 7:1 warnt davor, Fehler bei unseren Brüdern zu suchen und auch die kleinste vermeintliche Abweichung gleich anzuprangern., Das macht der Zusammenhang deutlich. Es heißt (Einheitsübersetzung):

1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! 2 Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr meßt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. 3 Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? 4 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? 5 Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

Für ernstere Verfehlungen ordnete Jesus an, gemäß Matthäus 18 (Schlachter 2000) zu verfahren:

15 Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. 16 Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht. 17 Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner. 18 Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.1

Zur Fußnote 1 der interessante Kommentar:

Nach dem damaligen jüdischen Sprachgebrauch steht »binden« und »lösen« für Maßnahmen der Gemeindezucht: jemand konnte aufgrund eines Vergehens aus der Synagoge ausgeschlossen werden, aber nach Reue und Buße wieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden (vgl. das mit »lösen« im Gr. verwandte »freisprechen« in Lk 6,37).

Wenn jedoch ein Gemeindemitglied eine schwere Sünde begeht, sind direkt die Ältesten der Gemeinde zuständig, gemäß Vers 17,18 zu handeln. Der Apostel Paulus bespricht diese Situation in 1.Korinther 5:1-13 (Schlachter 2000):

1 Überhaupt hört man von Unzucht1 unter euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die selbst unter den Heiden unerhört ist, daß nämlich einer die Frau seines Vaters hat! 2 Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan wird! ...9 Ich habe euch in dem Brief geschrieben, daß ihr keinen Umgang mit Unzüchtigen haben sollt; 10 und zwar nicht mit den Unzüchtigen dieser Welt überhaupt, oder den Habsüchtigen oder Räubern oder Götzendienern; sonst müßtet ihr ja aus der Welt hinausgehen. 11 Jetzt aber habe ich euch geschrieben, daß ihr keinen Umgang haben sollt mit jemand, der sich Bruder nennen läßt und dabei ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber ist; mit einem solchen sollt ihr nicht einmal essen. 12 Denn was gehen mich auch die an, die außerhalb [der Gemeinde] sind, daß ich sie richten sollte? Habt ihr nicht die zu richten, welche drinnen sind? 13 Die aber außerhalb sind, richtet Gott. So tut den Bösen aus eurer Mitte hinweg!

Über unsere Brüder und Schwestern vor Dritten schlecht zu reden, sollte für uns so abstoßend sein, dass es wir sogar ablehnen, solche üble Nachrede anzuhören.

Jakobus 3:14-17 rät:

14 ...Prahlt nicht und verfälscht nicht die Wahrheit! 15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, eigennützige, teuflische Weisheit. 16 Wo nämlich Eifersucht und Ehrgeiz herrschen, da gibt es Unordnung und böse Taten jeder Art. 17 Doch die Weisheit von oben ist erstens heilig, sodann friedlich, freundlich, gehorsam, voll Erbarmen und reich an guten Früchten, sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht.