Reitverein oder schulbetrieb?

5 Antworten

Ein Reitverein und ein Schulbetrieb sind ja erst mal nicht der Unterschied. Es gibt Reitvereinsbetriebene Ställe, die Schulbetriebe haben und welche, die keine haben. Es gibt aber auch privat (bzw. landwirtschaftlich oder gewerblich) betriebene Ställe, in denen Reitvereine ansässig sind und welche, die selbst einen Schulbetrieb haben, in denen ein Schulbetrieb eines anderen ansässig ist oder wo auch ein Reitverein ansässig ist, der einen Schulbetrieb hat. Das ist ja erst mal nur die Organisationsform des Ganzen und die macht normalerweise keinen Unterschied für den Nutzer.

Abgesehen davon, dass bei Reitvereinen Vorstände entscheiden, die nicht unbedingt eine Ausbildung in der Richtung haben. Die nicht so leicht Heuqualitäten einschätzen können, die vielleicht von irgendwas auch überfordert sind, was irgendwann mal vorkommt - ich denke da an das Management ansteckender Krankheiten oder sowas.

Was mich als Leistungsnehmer interessieren würde, wenn ich fremde Pferde zu reiten suche, wäre:

  • Die Haltung, gerade des Pferdes, das ich reite. Hat es 24 Stunden freie Bewegungsmöglichkeit oder muss es in der Box stehen? Wenn ich eh keine Chance habe, Boxenhaltung zu vermeiden, weil nichts anderes in Reichweite: Könnte es mich erwischen, dass ich das Pferd direkt aus der Box reiten soll und es quasi stöhnt "nicht jetzt reiten, ich bin völlig steif, ich möcht mich erst mal frei bewegen können"?
  • Die Fütterung des Pferdes, das ich reite. Bekommt es Kaftfutter? Falls ja, welches und in was für Portionen? Zwei oder drei Portionen täglich bedeutet, dass das Pferd zu keiner Bewegung genötigt werden sollte, mindestens 1, besser 2 Stunden nach der Gabe. Da sollte jedes Pferd frei wählen können, ob und wieviel es sich bewegt, also auch nicht zwangsläufig stehen müssen, weil nun leider Wände drum rum sind. Leider passt das nicht immer zu den Zeiten, wo ein Reitschulbetrieb Umsatz machen kann, z.B. Fütterung um 17.00 und um 17.30 haben die meisten Zeit für eine Reitstunde nach Feierabend.
  • Die Ausrüstung. Passt die, wird die Passform regelmäßig vom Fachmann kontrolliert (ein Sattler und ein Reitlehrer sind unterschiedliche Berufsbilder - nicht umsonst)? Natürlich kann ein erfahrener Pferdemensch gut abschätzen, wann ein Sattler schauen will, wohingegen einer, der weniger Kenntnis hat, den Sattler lieber nach Kalender alle paar Monate zur Kontrolle bestellt.
  • Die Qualität des Unterrichts. Wird immer eine Abteilung hintereinander reitender Reiter unterrichtet oder wird ein einzelner Schüler unterrichtet, der dann in einer Pause das Gelernte alleine üben darf, während der nächste dran ist? Werden Hilfszügel eingesetzt oder nicht? Was kommt nach ein paar Jahren raus? Ein Schüler, der korrekt reiten kann oder einer, der z.B. viel mit der Hand macht oder der ein Programm abspult, ob das nun zu den tagesindividuellen Befindlichkeiten passt oder nicht?
  • Dann aber auch noch der persönliche Wohlfühlfaktor? Gefällt es mir, wie es so allgemein im Betrieb zugeht? Ist es mir dort vielleicht zu laut und chaotisch oder zu still und schweigsam? Kann ich mich der Person des Reitlehrers so öffnen, dass ich ihm gerne alle meine Schwächen zeige, um dran arbeiten zu können? Würde ich dieser Person anvertrauen, wenn mich eine Aufgabe vielleicht noch schreckt, ich noch nicht bereit bin?
  • Bei der Veranstaltung von Turnieren: Will ich das? Oder wäre es mir lieber, wenn weniger Trubel und Wettbewerbssituation wäre?
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Alleine von der Beschreibung her könnte ich mich nicht entscheiden.

Wichtig ist für mich, wo ich mich wohl fühle. Also würde ich beide Höfe besuchen, mich herumführen lassen und dann hinterher einfach mein Bauchgefühl entscheiden lassen.

Ich würde mich Folgendes fragen:

Wie werden die Pferde gehalten? Kommen sie täglich möglichst lange raus?

Wie gut ist der Unterricht? Wird z.B. auf Hilfszügel und Sperrriemen verzichtet, läuft kein Pferd fast permanent hinter der Senkrechten, wird korrektes Reiten von hinten nach vorne beigebracht?

WAS ist DIR wichtiger?

eine fast eigenes Pferd in einem überschaubaren Millieu?

Freundinnen, die auch in DEINEM Stall reiten?

TURNIERE ???

Kosten?

schreib die Antworten maL ALLE AUF und rede auch mit deinen Eltern darüber, WAS sie in der LAge und willens sind, monatlich zu bezahlen.

DANN entscheidet alle gemeinsam

MEIN VORCHLAG:

kannst du im Turnierstall mal einen Probemonat machen? DANN tue das. danach mach im anderen Stall einen Probemonat - und entscheide ggf erst dann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Was sagen denn Deine Eltern dazu? Schließlich müssen sie ja den Aufwand tragen, wegen der Kosten, und müssen Dich eventuell bringen und holen.

Wenn dies keine Rolle spielt, würde ich an beiden Orten einige Probestunden nehmen, und mal sehen, wo ich mich wohler fühle. Wo ich mich gut mit den Leuten verstehe, und wo einige Pferde zur Verfügung stehen, die mir liegen. An einer Reitbeteiligung würde ivh mich jedenfalls nicht orientieren, ebensowenig an der Zahl der Plätze.

Wir wissen auch nichts was du vorhast. Wenn Dir Turniere gefallen, ist ja klar, dass du besser in den Verein gehst.