Reitlehrer zu streng?

6 Antworten

Das solltest du mit ihr besprechen, bzw. je nach Alter deine Eltern mit ins Boot nehmen. Du sollst ja was lernen und auch wenn es manchmal hart ist oder nicht immer alles direkt so gut funktioniert, soll es in Summe ja auf jeden Fall Spaß machen. Und nicht an mangelnder Kommunikation scheitern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Der eine Aspekt ist der, dass sie dir natürlich erklären sollte, wie es richtig ist, damit du das auch umsetzen kannst. Hierzu kannst du mit ihr reden bzw. bei Ansagen, wo du nicht weißt, wie es geht, direkt nachfragen! Das ist okay, legitim und notwendig für guten Unterricht.

Ein anderer Aspekt ist aber das Thema "streng sein". Reiten ist ein Sport, den man zusammen mit einem fühlenden Lebewesen ausübt. Ein fühlendes Lebewesen, was zudem sehr viel schwerer, größer und stärker als so ein Menschlein ist. Ja, auch bereits beim kleinen Shetlandpony!

Dadurch können so manche Fehler und Nachlässigkeiten sehr schnell SEHR gefährlich - lebensgefährlich! - werden. Für beide, Reiter und Pferd!

Es ist also ein Sport, bei dem man die ganze Zeit, die man am und auf dem Pferd ist, voll konzentriert und mit dem notwendigen Ernst bei der Sache sein muss. Wo man auch mal sehr schnell reagieren muss. Wo es auch mal klare Ansagen anstelle von nett formulierten Bitten verpackt in Lob braucht. Und somit kann der Ton im Reitunterricht auch durchaus mal etwas ernster, strenger und weniger "kuschelig" sein, als du es vielleicht aus der Schule oder von anderen Hobbys kennst.

Naja, und was man auch nicht komplett vergessen sollte, ist die Geschichte des Reitsports. Der ist letztendlich aus der Nutzung der Pferde im Rahmen des Militärs entstanden. Es ist zwar eine recht positive Entwicklung, dass dieser "Kasernenhofton" immer seltener und schwächer in den Reithallen wird. Aber hier und da sollte man insbesondere bei Reitlehrer*innen, die um die 40 oder älter sind, da auch bedenken, dass sie selbst noch oft mit genau diesem Ton gelernt haben und der deshalb schon immer mal noch durchschimmern kann ;). Da ist ein wenig Nachsicht durchaus eine faire Nummer ;).

Wenn du das Gefühl hast ungerecht behandelt zu werden, dann solltest du das auf jeden Fall ansprechen. Reitunterricht sollte größtenteils aus Kritik bestehen, aber natürlich auch aus Lob und sachlichen Erklärungen, wenn man etwas richtig macht oder nicht versteht.

Meine RL korrigiert viel an meinem Sitz, lobt mich aber auch, wenn ich es richtig mache. Sie gibt mit ein gutes Gefühl und das ist das Wichtigste.

Sprich mit der RL und arbeite gemeinsam an einem Weg. Gerne auch zusammen mit deinen Eltern, falls du noch minderjährig bist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Wir kennen weder dich noch den Reitlehrer… Ich könnte mir aber vorstellen, das SEs hier lediglich an der Kommunikation hapert. Dass der Ton, der für Reitlehrer „Alter Schule“ üblich ist, fur dich rau erscheint. Dass du Anweisungen und Korrekturen als „Ärgerlich empfindest, weil sie vielleicht nicht freundlich klingen; ja, manche Reitlehrer werden in ihrer Wortwahlen regelrecht persönlich oder spöttisch. Das sollte man dann aber dennoch nicht persönlich nehmen, sondern die Information raus filtern und so gut es eben geht. umsetzen. Solche Reitlehrerin sind tatsächlich oft diejenigen, die einen am besten voran bringen - wenn man gelernt hat, mit dieser Art der Kommunikation umzugehen.
Wenn du etwas erklärt haben willst, solltest du das deutlich sagen und entsprechende Fragen stellen. Auch auf die Gefahr hin, dass er sich über die Wissenslücken wundert. Auch das ist völlig normal.

Nur dem,der spricht,kann geholfen werden.Sag ihr am Anfang,der Stunde was du geübt hast und worin du dich noch unsicher fühlst.Wenn du in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Übungen Angst hast oder nicht verstanden hast was du tun sollst, musst du es sagen.

Wenn es trotzdem nicht klappt und die Chemie zwischen euch nicht stimmt (und das kann auch durchaus vorkommen),solltest du über einen Trainerwechsel nachdenken.(Bitte erst abklären,ob es an deinem Stall erlaubt ist)

Woher ich das weiß:Hobby – seit vielen Jahren Pferdebesitzer