Rassismus und Antisemitismus?
Rassismus bedeutet ja, jemanden bzw. eine bestimmte Personengruppe aufgrund der Hautfarbe, Herkunft, Sexualität oder Religion anders zu behandeln. Aber ist es dann nicht rassistisch, Judenhass als Antisemitismus zu bezeichnen? Ich meine, man nennt es anders, weil die Betroffenen eine bestimmte Religion haben. Also werden sie, so gesehen, aufgrund ihrer Religion anders behandelt. Oder habe ich da was missverstanden?
10 Antworten
Judenhass ist ein deutsches Wort, Antisemitismus ein internationales. Die Begriffe sind teilweise synonym, wie z.B. "mein PKW" und "mein Auto", um einen Vergleich zu ziehen. Das ist genauso rassistisch :-).
Der einzige Unterschied, der mir jetzt einfällt: Judenhass ist als Hass ein Gefühl, während Antisemitismus ein abstraktes Konzept ist.
Du hast nicht aufgepasst. Es geht nicht darum, ob die Juden eine Ethnie, Rasse oder Religion sind, sondern darum, ob/wie sie als solche angesehen werden, oder in wie weit man da überhaupt von Ansichten sprechen kann.
Wer hassen will, der sucht nicht nach Gründen und achtet nicht auf Fakten oder gar Details.
Zitat Adolf Hitler:
Und eines möchte ich an diesem vielleicht nicht nur für uns Deutsche denkwürdigen Tag nun aussprechen. Ich bin in meinem Leben sehr oft Prophet gewesen und wurde meistens ausgelacht... Ich will heute wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.
Es kann nicht "rassistisch" sein, den Antisemitismus Antisemitismus zu titulieren.
Antisemitismus betitelt den Hass auf Juden, einfach aus dem Grund, WEIL sie Juden sind. Das ist "mehr" als rassistisch, das ist unterirdisch.
Genau definiert:
Das Problem beim Antisemitismus ist, dass er ohne reale Menschen funktioniert. Er baut auf Vorstellungen über «Juden» auf. Antisemitismus hat somit unterschiedliche Erscheinungsformen und funktioniert unabhängig vom Verhalten jüdischer Menschen; er ist eine Projektion derjenigen, die antisemitisch eingestellt sind.
«Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort und Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen und religiöse Einrichtungen.»
Rassismus bedeutet ja, jemanden bzw. eine bestimmte Personengruppe aufgrund der Hautfarbe, Herkunft, Sexualität oder Religion anders zu behandeln.
Nicht ganz. Rassismus ist wenn man jemanden wegen seiner biologischen Merkmale (früher "Rasse" genannt) hasst bzw. ablehnt. Also weil er dunklere Haut, andere Augen oder Haare etc. hat.
Hass wegen Sexualität oder Religion hat nichts mit Rassismus im eigentlichen Sinn zu tun.
Antisemitismus ist ein Sonderfall, weil die Juden von Antisemiten als eigene biologische Gruppen bzw. "Rasse" betrachtet werden die "zufällig" auch eine andere Religion haben.
Z.B. blonde glatte Haare (bei den "nordisch arischen Menschen"), gegenüber schwarze gekeuselte Haaren bei den Afrikanern...
Das mit den Haarfarben ist eben eines der Merkmale an denen die Rassentheorie die einzelnen "Rassen" definierte.
Ja das verstehe Ich, nur erleben Rassismus dann die mit den krausen Haaren weil die eben auch anders aussehen in Europa bzw der Westlichen Welt. Das ist keine Sache die alle erleben - eine blonde zb. wird nix erleben.
Es geht nicht darum, dass blonde Menschen rassistisch diskriminiert werden weil sie blond sind. Sondern darum, dass blonde Menschen ihren Rassismus gegenüber dunkelhaarigen damit begründeten haben dass das blonde, hellhäutige reiner sei.
Im Übrigen gab es durchaus auch schon Situationen in denen hirzulande blonde Menschen von dunkelhäutigen/ dunkeläuginen/ dunkelhaarigen Zuwanderern rassistisch beleidigt worden.
Ja aber, die Blonden zb. (um bei deinem Bsp zu bleiben) sind ja nicht einfach nur Dunkelhaarigen gegenüber Rassistisch - zb. kann der Weiße Blonde Mensch ja einen Brünetten Bruder haben - es geht letzlich ja um die Ethnie. Die Braunhaarige Mexikanerin sieht eben auch optisch anders aus als die Braunhaarige Engländerin. Also letzlich gehts ums Aussehen.
Es ist wie gesagt nur EIN Merkmal an dem die Rassentheorie die Rassen definiert. Und das Ideal der weißen Rassisten ist nun mal der Blonde "Arier".
Vor sehr vielen Jahren habe ich mal gelesen, dass in einer jüdischen Forschungseinrichtung tatsächlich nach jüdischen Erbmerkmalen gesucht wurde. Wenn ich es recht verstanden habe, so sieht sich das jüdische Volk doch selbst als Nachkommen ..., siehe Altes Testament.
Rassismus auf anderes als ethnische Herkunft auszuweiten, halte ich nicht für klug. Das verwischt nur die Begriffe, macht aber nichts besser.
Vor sehr vielen Jahren habe ich mal gelesen, dass in einer jüdischen Forschungseinrichtung tatsächlich nach jüdischen Erbmerkmalen gesucht wurde.
nee, das waren die Nazis mit ihrer Rassenideologie. Die wollten unbedingt herausfinden, woran sie die "jüdische Rasse" festmachen können. Es ist ihnen selbstverständlich nicht gelungen.
Es ging in dem Zeitungsartikel um Forschung in Israel. Du hast mich offenbar missverstanden.
Wie soll man das mit den Haaren eigentlich verstehen, wie ist das gemeint? Rassismus bezog sich schon seit jeher auf die Ethnie von Menschen. Ich habe noch nie gehört das eine Brünette oder Blondine Rassismus aufgrund Ihrer Haarfarbe erlebte.