Prüfingenieur-Fragen für meine Zukunft

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Na, einen Teil hast du ja schon herausgefunden. Du benötigst mindestens ein abgeschlossenes Hochschul oder Fachhochschulstudium der Fachrichtung Maschinenbau, Elektrotechnik oder Kfz-Technik, wobei aber auch Mechatronik auf Antrag anerkannt wird. Demnach mußt Du einen den akademischen Grad eines bachelor, Master, Dipl.-Ing (FH), Dipl.-Ing. oder Dr.-Ing. haben.

Danach steht eine ca 1 jährige weiterführende ausbildung an, die mit einer staatlichen Prüfung bei dem Landesministerium abschließt, die Deiner Betrauung zustimmen muß und in deren Bundesland Deine spätere Prüftätigkeit liegen soll. Wenn Du an einer Landesgrenze tätig wirst, erkennt das jeweilige andere Ministerium die Prüfung des anderen an.

Ebenso benötigst Du die Fahrerlaubnis Klassen A, B, CE, darfst zum Prüfungszeitpunkt mögl keine Punkte in Flensburg haben, ich gleube bis 3 wird aber akzeptiert. Nach Betrauung darfst Du nur 7 Punkte in Flensburg haben, danach wird die Betrauung entzogen. Auch darfst Du nicht vorbestraft sein.

Die Vergütung in der 1-jährigen Weiterbildungszeit ist unterschiedlich, bei KÜS und GTÜ eher gering, da Diech der einzelne Betreiber des Ingenieur Büros bezahlen muß. Bei DEKRA und TÜV ist es i.d.R. das Grundgehalt in der ersten Stufe der Zugehörigkeit ohne Mehrarbeitsvergütung.

Das Gehalt ist ein Ingenieurgehalt. Du wirst nicht reich, kannst aber davon leben. Wenn Du Ferrari oder Porsche fahren willst, mußt Du BWL studieren und Manager werden oder Rechtsanwalt oder Zahnarzt.

Die Tätigkeit kann an einer Prüfstelle sein, also eine Stelle wo die Kunden hin kommen und Du nicht rumfährst als auch im Aussendienst stattfinden, also in den Autowerkstätten, bei denen Prüfungen durchgeführt werden dürfen.

Die Aufgaben eines jeden Prüfingenieurs sind HU / AU / Sicherheistprüfungen, Änderungsabnahmen. Dann gibt es noch entsprechende Zusatzqualifikationen, z.B. Abnahme für H-Kennzeichen, Gas-Prüfungen, Schadengutachten, Fahrzeugbewertungen, Unfallforensik und und und.

Jedes Jahr müssen 5 Tage Weiterbildung gemacht werden sonst wird die Betrauung so lange gesperrt, bis die 5 Tage abgeleistet wurden.

Die Ausbildung nach dem Studium ist mit dem studium selbst nicht vergleichbar. Wenn die Weiterbildung ein Marathon ist, dann war das Studium ein Spaziergang.

Du mußt Dir vorstellen, daß da die gesamte Fahrzeugtechnik intensivst gelehrt wird. Es kommen schließlich Kundem mit Zweirädern vom Mofa bis zum Motorrad, vom Pkw bis zum Lkw oder auch Traktoren und Autokrane und auch Gefahrgutfahrzeuge Demnach ist der wissenstand höher als der von verschiedenen Kfz-Meisterausbildungen. Daneben kommt noch eine Umfangreiche ausbildung in Strassenverkehrsrecht, nationa und EG sowie einiges anderes an Rechtskunde.

Unterm Strich. JA, es ist verdammt schwer, aber zu schaffen, auch wenn die Durchfallquote in NRW bei geschätzten 70% liegt. Du darfst aber mit jeweils entsprechender Nachschulung drei mal zur Prüfung

Auch wenn es so aussehen mag, "mit nur mal gucken" ist es nicht getan. Dazu benötigt man umfangreiches Fachwissen und hat eine enorme Verantwortung, zumal die Prüfingenieure regelmäßig durch unangekündigte Nachkontrollen überprüft werden.

Es ist aber auf jeden Fall den Versuch wert, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

galaxi10 
Fragesteller
 12.11.2013, 20:43

Vielen Dank für die ausführliche Informationen:) Es sieht ziemlich schwer aus aber wie du schon gesagt hast: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt:) Das hat mir sehr geholfen einen Einblick in die Welt des PI´s zu erhalten. Ich werde mich nun um ein Praktikum bemühen um noch mehr zu erfahren. Wenn ich noch mehr fragen habe und diese mir einfallen, dürfte ich die hier stellen und mich wieder auf solche Antworten freuen?:)

Liebe Grüße

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Im wesentlichen hat TransalpTom alles richtig beschrieben. Neben dem Prüfingenieur (PI) gibt es noch den amtlich anerkannten Sachverständigen (aaS). Den gibt es aber nur beim TÜV (Alte Bundesländer) und DEKRA (Neue Bundesländer). Um dies zu erklären, reicht der Platz hier nicht aus. Die Voraussetzungen für den aaS sind die gleichen wie schon beschrieben (für den PI) allerdings muss man nach dem Studium noch 1,5 Jahre einschlägige Berufserfahrung als Ingenieur mitbringen oder man erarbeitet sich diese Berufspraxis beim TÜV/Dekra un dgeht dann in eine 6monatige Ausbildung mit ebenfalls amtlicher Prüfung vor dem Ministerium. Die Befugnisse des aaS sind weitreichender als beim PI; er darf noch Führerscheinprüfungen abnehemn sowie auch Begutachtungen aum Auto durchführen (Einzelabnahmen). Viel Erfolg.

galaxi10 
Fragesteller
 12.11.2013, 20:48

Vielen Dank auch an dich emil. Es gibt auch einen aaSmT soweit ich weis. Wäre damit dann der PI gemeint? Oder kommt das dann theoretisch zwischen PI und aaS? Ich würde dann falls ich den aaS machen würde, die 1,5 Jahre Berufserfahrung nach dem Studium direkt beim TÜV machen. Denn ich befürchte so zwischen der Schule mal eben für 1,5 Jahre arbeiten zu gehen, wäre ein Nachteil für mich. Ich würde vielleicht den Stoff von vorher vergessen und um das nach zu arbeiten würde dann wieder Zeit in Anspruch nehmen.

Liebe Grüße

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