Privatbesitz in der DDR?

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Also erstmal: Der Supermarkt hiess damals Kaufhalle. Und man konnte eben leider nicht alles kaufen, was man will. Ich meine das jetzt aber anders, als du das wahrscheinlich gemeint hast. Alles, was im Laden war, konnte man kaufen. Aber wenn es besondere Sachen gab (Ketchup war damals z.B. absoluter Luxus, den es nur selten gab) dann stand da ein Schild: Bitte nur eine Flasche nehmen. Es gab damals nicht so ein riesiges, tolles Warenangebot wie heute. Viele Sachen waren Mangelware, es gab sie nicht immer. Südfrüchte (Bananen, Apfelsinen) gab es 2 oder 3 mal im Jahr. Wenn man Produkte aus dem Westen haben wollte, dann konnte man die im Intershop kaufen. Das ging aber nur, wenn man Westgeld hatte, z.B. von den Westverwandten geschenkt bekommen. Ab Ende der 70er Jahre musste man das Westgeld auf der Bank oder Sparkasse abgeben und bekam dafür Forumschecks, mit denen man im Intershop einkaufen konnte. Durch Westpakete von den Verwandten im Westen kam man natürlich auch an Westprodukte. 

Auswahl gab es allgemein nicht viel, egal bei was. Man musste froh sein, wenn man überhaupt irgendwas bekam. Bettwäsche z.B. , die gab es auch nicht immer. Man konnte da nicht sagen: Das Muster von der Bettwäsche gefällt mir nicht, ich möchte andere Bettwäsche haben. Wenn einem die Bettwäsche , die es gerade gab, nicht gefiel, dann konnte man eben gar keine kaufen.

666Phoenix  02.12.2015, 17:17

dann stand da ein Schild: Bitte nur eine Flasche nehmen.

Heute steht da: "Bitte nur in haushaltsüblichen Mengen nehmen!"

Und wenn ich sehe, welchen Überfluss die Läden heutzutage entweder wegwerfen, gepresst in die Biogasanlagen schicken oder bestenfalls noch bei den "Tafeln" abladen, dann freue ich mich für die Bedürftigen, die die Tafel nutzen können, betrachte das aber alles als konsum- und konkurrenzorientierten Wahnsinn!

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hallo Soso, die DDR hatte sich als sozialistischer Staat definiert: also der Privatbesitz an den Produktionmitteln war aufgehoben. Auch die Masse an Immobilien (Wohnungen)  war vergesellschaftet.

Natürlich war ansonsten das Privateigentum nicht aufgehoben. Die Leute hatten Geld (sofern sie es sich durch redliche Arbeit verdient hatten) und damit gingen sie in den >Laden und kauften sich was. Waren von besonders hoher Qualität wurden in besonderen Läden verkauft, und man konnte da teilweise nur mit Devisen einkaufen. Das führte zu sehr grosser Verärgerung in der Bevölkerung, es war einer der Hauptgründe dafür, dass die Leute die DDR "abschafften"-

lesterb42  03.12.2015, 17:12

Das war geldähnliches Papier. Der Außenwert der "DDR"-Mark ging gegen 0. Ist aber alles Geschichte und deshalb nicht mehr so wichtig.

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Es gab keine Supermärkte wie im Westen, es gab Kaufhäuser, Kaufhallen und Konsums. Man konnte da natürlich alles einkaufen, was man wollte. Es gab alle Grundnahrungsmittel und was man noch so brauchte. 

Kaufhäuser waren kleine Supermärkte, mit mehreren Etagen und Rolltreppen. Kaufhallen waren etwas kleiner und viel häufiger und dazwischen lagen die kleinen Konsums, die nur so das Nötigste hatten, ähnlich den Kiosken.

Es gab die Delikat-Läden, dort konnte man teuer westliche Lebensmittel kaufen. Die berühmten Ananas in Dosen oder Schokolade in Muschelform. Zu den Feiertagen wie Weihnachten waren die Läden gerammelt voll. Dann gab es die Exquisit-Läden, dort gab es eben exquisite Klamotten, die ebenfalls teuer waren. 

Und dann gab es die Intershop-Läden, wo man nur mit Devisen einkaufen konnte. 

Es gab nicht diesen Überfluss und alles in 7 verschiedenen Ausführungen, man wusste zu schätzen, was man kaufte und es gab nicht dieses Wegwerfverhalten. 

Eigentlich gab es kein Privateigentum, aber das gab es natürlich doch. In meiner Klasse hatten 3 Familien ein eigenes Haus, sie galten als "bürgerlich", aber das war auch alles. Das hatte jetzt keine negativen Auswirkungen. Es gab Privatfleischer und es gab Privatbäckereien, sehr lecker und billig, die hatten Absatz ohne Ende, aber ich glaub, die waren limitiert. 

Es gab auch noch Privatbauern, der Opa meines Mannes war noch einer, der hatte aber bestimmte Auflagen gegenüber der Genossenschaft, er war der einzigste Privatbauer in seinem Dorf und hatte vor allem den Förster gegen sich. Der Opa beschwerte sich über Wildfrass und der Förster über den Hund, wenn der mal ausbüxte und stromerte. 

LG

lesterb42  03.12.2015, 17:05

Und wenn sie nicht gestorben sind..............

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Katinkacat  13.03.2021, 16:02

Wer bauen wollte, bekam Bauland zugewiesen, wo der Eigentümer kein Mitspracherecht hatte.

Als Privatbauer durfte man nur ein kleines bisschen Land bewirtschaften, viel Vieh war auch nicht drin. Das lohne sich nicht als Haupterwerb.

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