Praktikum 10. Klasse Krankenhaus?

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Die Grundregeln, wie man eine Bewerbung schreibt, gelten eigentlich unabhängig davon, in welchem Alter man sich wo um was bewirbt. Wobei man natürlich etwas kreativer werden darf, wenn man sich an einer Schauspielschule bewirbt, und bei einer Anwaltskanzlei lieber nicht.

Grundsätzlich: Nutze niemals, auch nicht wenn es etwas genau passendes gibt, eine Vorlage als Bewerbungstext. Man merkt den fertigen Vorlagen sehr deutlich an, dass sie eben genau das sind, und daraus folgt die Überlegung, ob es dem Bewerber vielleicht einfach keine Mühe wert war.

Was du aber tun kannst, ist dich an den Vorlagen orientieren, im Sinne von: Was steht da drin? Da wirst du merken, dass in einer Bewerbung ungefähr folgende Inhalte wichtig sind:

  • Was möchtest du eigentlich? Sprich: Um was genau bewirbst du dich?
  • Wie kommst du dazu, dich genau dort zu bewerben, wo du dich bewirbst? Ist das einfach nur die erstbeste Firma, die in der Nähe ist, oder hast du schon einen konkreten Ausbildungswunsch, wo du im Praktikum mal reinschnuppern möchtest?
  • Was bringst du mit, warum sollte sich die Firma für dich entscheiden und nicht für jemand anderes? Da wäre z.B. ein Hinweis auf passende Hobbys oder frühere Praktika angebracht.
  • Wann möchtest du denn anfangen?
  • Und was möchtest du jetzt vom Leser? (Tip: Du möchtest, dass er auf deine Bewerbung antwortet)

Wichtig: Formuliere kurze, unkomplizierte Sätze und vermeide Umgangssprache, denn lange und verschachtelte Sätze sind schwer zu lesen und Umgangssprache vermittelt den Eindruck, dir würde dir das Ganze am Ar... vorbei gehen, was natürlich nicht das ist, was du beim Leser erreichen möchtest, und ja, ich hätte diesen Satz besser in mehrere einzelne Sätze geteilt! ;)

Außerdem solltest du dir immer überlegen: Was sagt diese Aussage meinem Leser? Was sagt es dem Leser, wenn du ihm mitteilst dass seine Firma toll ist? Nichts! Sage ihm, was du toll findest, denn daraus kann man erschließen, wo deine Prioritäten liegen. Was sagt es dem Leser, wenn du ihm mitteilst dass du "eine schnelle Auffassungsgabe und sorgfältige Arbeitsweise" mitzubringen glaubst? Nichts, denn irgendwelche wünschenswerten Attribute aufzählen kann jeder. Besser wäre, ihm mitzuteilen wo du schonmal gute Arbeit geleistet hast, denn das bringt dem Leser die Möglichkeit, notfalls dort nachzufragen wie zufrieden man mit dir war.

Auch später im Lebenslauf: Was teilst du dem Leser mit, wenn du eine Kategorie "Hobbys" anfügst und schreibst, dass du außer Computerspielen keine Hobbys hast?

Womit wir beim Lebenslauf sind: Akzeptiere, dass der Lebenslauf eines Zehntklässlers sehr übersichtlich ist. Liste deine schulische Laufbahn auf, liste bisherige Praktika und ggf. Minijobs auf und überlege dir dann sehr genau, was du noch reinschreiben willst.... die Kategorie "Hobbys" ist zum Beispiel keine Pflicht, sondern solltest du nur anfügen, wenn du dabei dem Leser eine positive Information vermittelst (z.B., dass du etwas als Hobby machst, das für das Praktikum von Nutzen ist).