Pferd verladen?

verreisterNutzer  20.10.2022, 10:09

Was sagt der Trainer dazu?

Fjordifan1512 
Fragesteller
 20.10.2022, 10:11

Gibt noch keinen. Habe es selbst schon mehreren Pferden beigebracht und ging bis jetzt immer. Jetzt weiß aber auch ich nicht weiter. Deshalb frage ich hier nach

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn ihr Zeit habt: Mittelwand zur Seite und Leckerlie auf Anhänger stellen. Irgendwann wird das Pferd auf den Anhänger gelockt, und merkt, daß keine Gefahr besteht.

Wenn ihr aktiv üben wollt:

Pferd führen, links rum, rechts rum, über Stangen auf Boden, alles mögliche, irgendwann direkt auf Anhänger, wobei Führperson links rauf geht. Nicht umdrehen und rückwärts laufen, sondern normal vorwärts, als wenn nichts besonderes wäre

Das Bild hilft dafür nicht viel - hier ist kein Facebook, wo man ein Bild "zur Aufmerksamkeit" reinsetzt ;)

Grundsätzlich hilft es ja auch, einen Trainer dazu zu nehmen. Hängertraining ist das Stichwort - kostete halt einmal richtig Geld beim Trainer, aber ist nachhaltig. Tipps X, Y und Z auf eigene Faust ausprobieren ist halt.... Naja, Schwachsinn. Keiner hier ist vor Ort.

Bitte investiere in einen guten Bodenarbeits-Trainer, auch solche, die extra Hängertraining anbieten. Derjenige leitet dich ja auch an. Bitte mach das und versau nicht auf eigene Faust.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

pony  20.10.2022, 11:16

ich finde ja, dass das bild insofern hilft, weil man sieht, dass und wie bandagiert wurde. entweder transportbeinschutz oder gar nix. und mit dem beinschutz muss man vorher ein bisschen das laufen üben.

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Punkgirl512  20.10.2022, 11:55
@pony

Für mich sieht das nicht nach Bandagen aus, sondern nach relativ kurzen Transportgamaschen - auch unnötig, aber letztendlich sollte sie sich definitiv einen Trainer dazu holen.

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Mehrere Versuche, die kontraproduktiv waren, haben das Pferd noch weiter vom Einsteigen entfernt als wäre es völlig roh. Wenn man selbst probiert, läuft man halt immer Gefahr, komplett falsch anzufangen und es von vornherein zu verschlechtern. Jetzt brauchst du nicht einfach nur einen Trainer, der von null weg auf eins = Pferd steigt ein kann, sondern einen Trainer, der gut genug ist, es von Minus eins weg zu lösen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

danke für das foto. es spricht bände.

mit bis über die knie eingegipsten beinen kannst du nicht über eine hängebrücke laufen.

und mit völlig unfachgerechtem "beinschutz" kann das pferd nicht auf den hänger laufen.

bitte hör sofort auf, an dem verladen des pferdes weiter selber herumzudoktern und hol dir einen professionellen trailtrainer, bevor du noch mehr schaden anrichtest. denn je mehr du ausprobierst, desto weniger wird das pferd auf den anhänger gehen.

wir hatten es letztens mal, dass ich nur den kopf geschüttelt habe. ein pferd verliess den stall, um in einen andern stall umgestellt zu werden. wobei der transporteur meines erachtens leicht einen an der waffel hatte. das recht junge pferd hatte noch nie einen lkw mit seitwärtseinstieg gesehen, ging aber vertrauensvoll mit den vorderbeinen auf die rampe und blieb kurz stehen. daraufhin der transporteur, ob ich mal aus ein paar metern entfernung scheuchen könne. ein leichter schulterstups in die kniekehle und ein sanftes "allez" genügten, damit das pferd anstandslos hochhing und einstieg. ein pferd muss seiner hauptumgangsperson derart vertrauen können, dass es auch bei einem fremden eine unbekannte situation meistert. das scheint bei deinem pferd nicht gegeben.

anschliessend stellte ich klar, dass bei uns auf dem hof grundsätzlich kein pferd gescheucht wird.

die rückwärts- und seitwärtssteher haben gegenüber einem "normalen" anhänger einen ganz entscheidenden vorteil - das pferd geht vorwärts runter.

bei uns werden pferde überhaupt erst auf einen "normal gebräuchlichen anhänger" gestellt,, wenn sie ganz zuverlässig und selbstverständlich seitwärtsstehend verladen und abgeladen werden können.

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wenn übrigens das pferd in der dargestellten situation ganz plötzlich in den anhänger springt, bist du matsch.

folgendes:

  • besorg dir bitte einen andern anhänger zum üben. einen, in dem das pferd seitwärts steht.
  • das pferd hat nicht gelernt, von allein zu dir zu kommen. das musst du ihm als erstes beibringen.
  • ein guter, umsichtiger servicemitarbeiter, dem das pferd vertraut, könnte das verladen enorm vereinfachen, indem er dafür sorgt, dass das pferd geistig in seiner komfortzone bleibt.
  • lass die komischen bandagen weg, die das pferd verunsichern und ihm die bewegungsfreiheit nehmen. ein pferd, das zu blöd zum laufen ist, darf unter keinen umständen verladen werden.
  • unbedingt trailunterricht mit dem pferd nehmen. rampen, tunnel und geschicklichkeitstraining bereiten auf das verladen vor und stärken die bindung zwischen deinem pferd und dir. egal, wo in deutschland du wohnst - über bernd hackl bekommst du mit grosser sicherheit auch jemanden in deiner nähe empfohlen (btw. holt sich hackl für dinge wie verladetraining ebenfalls rat bei trailtrainern)
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ruhe ist hier das A und O. Wenn du doch schon Pferde verladen bzw. es mit ihnen geübt hast, dann müsstest du doch wissen, dass ein Fluchttier niemals freiwillig und ohne Vertrauen in ein enges Rechteck geht, aus dem es nicht mehr herauskommt. Da nützt es auch nichts, wenn der Weidekumpel neben dran steht.

Holt euch einen Trainer dazu, der euch unterstützt und euch zeigt, wie man es richtig macht. Und bitte: NIEMALS mit der Longe. Das ist lebensgefährlich! Den Strick eines durchgehenden Pferdes kann man loslassen, ggf. rettet der Panikhaken. Eine Longe wickelt sich um das Tier oder euch und kann zu noch mehr Panik führen - zumal ihr am anderen Ende keine wirkliche Chance habt, etwas zu bewirken.

Nehmt Kekse mit, wenn das Pferd gerne welche frisst, auch gerne das Lieblingsfutter und lobt das Pferd mit der Stimme schon beim Zugehen auf den Hänger. Bleibt es stehen, lasst es schauen. Vielleicht schnuppert es auch am Boden oder in Richtung des Hängers. Geht es weiter, belohnt ihr das auch, und so wiederholt ihr das, bis das Tier den ersten Fuß auf die Rampe setzt. Wieder loben. Kekse bzw. Futter kann man gerne schon vorher im Hänger platzieren, dann hat das Pferd gleich eine positive Verbindung zu dem gruseligen Rechteck.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd