Pferd tickt vorne links
Hallo, mein 13 jähriger Wallach tickt seit einer Zeit vorne links. Man sieht es nur auf der linken Hand in gebogener Linie. Es ist nicht doll und auch nicht immer. Aber wenn dann sieht man deutlich wie er nach rechts nickt, links also entlasstet. das ganze aber nur im Trab. Man kann auch nicht sagen das es vom Bein her kommt. Mir macht es den eindruck als sei es aus der schulter etc.,Kein Bein ist heißt, dick etc.
Ich arbeite täglich mit ihm. Angefangen hat es in einer ser nervösen Phase von ihm (jede Menge rossige Stuten auf der Koppel, die er verteidigen musste vor anderen Wallachen ô.o) . Daher habe ich es anfangs als Taktunreinheut gedeutet, da es aber auch in Entspannungsphasen nicht verschwand hab ich den Tierarzt kommen lassen. Der hat so erst mal nichts feststellen können und hat dennoch ein entzündungshemmendes/ schmerzlinderndes Praparat gegeben (Metacam) danach war es kurzfristig besser. Weiter empfiel er dass wir das Pferd vorne beschlagen lassen sollten da er vlt zu fühlig ist und mit Eisen besser laufen würde. Dies riet uns unabhänig dazu auch unser Hufschmied. Jetzt hat er also Eisen vorne und lief damit kurze Zeit einwandfrei. Jetzt hat er in der Herde wieder Rangordnungsstress und promt beginnt das ticken von neuem. Als nächstes werden wir ihn in die Klinik schaffen und durchröntgen lassen.
Meine Frage: kann sowas durch Stress bedingt sein? Hat jemand eine ähnliche Situaton gehabt? Was kann es sonst sein wenn der Stress keine Rolle spielt? Ich weiß Ferndiagnosen sind nicht so gut aber vlt könnt ihr mir ja einen Rat geben. danke!
3 Antworten
Das ist in der Tat ne harte Nuss...hatte ein ähnliches Phänomen mal bei meinem Wallach beobachtet.
Meist im Winter, fing er plötzlich unvermittelt an in der Halle zu ticken. Beim ersten Mal bekam ich einen riesen Shock, da mein Pferd bist dato noch nie irgendwelche Lahmheiten hatte und brachte ihn in die Box. Am nächsten Tag lief er wieder total normal. Einen Nachmittag dann das gleiche Spiel wie beim ersten Mal und am nächsten Tag wieder nix.
Das ist insgesamt drei- oder viermal passiert bis ich mal etwas anderes versuchte und nur die Halle verließ und auf einem der Außenplätze weiterritt...genau so schnell wie das Ticken kam, war es auch schon wieder weg. Ich habe dann alle Situationen nochmal überdacht, wo das aufgetreten war und mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass das jedesmal auftrat, sobald das vierte Pferd in die Halle kam...also eine Art Platzangst...danach habe ich jedesmal freiwillig das Feld geräumt, wenn sich so eine Situation anbahnte und hatte danach auch nie wieder Probleme damit.
Auf nem Arbeitsplatz ist mir das übrigens nie passiert kuriose Weise, ob Wohl es da ja oft viel enger ist. 😃 vielleicht war's auch eine Form von Altersstarrsinn und keine Platzangst...
Ob sich das auf dein Pferd so übertragen lässt kann ich nicht sagen, hört sich aber für mich stark danach an. Ich würde trotzdem ein paar Röntgenbilder machen lassen, dann bist du auf der sicheren Seite.
wenn er angeblich vorn "fühlig" ist... hm... dann braucht er bessere hufbearbeitung, keine eisen...
beim rangeln um die rangordnung rempeln sich die pferde gegenseitig mit der schulter. das kann ziemlich heftig ausfallen, so heftig, dass ein etwas empfindliches pferd tatsächlich zu lahmen beginnt - schulterlahmheit.
auch das "abschlagen" durch eine stute kann zu dem einen oder anderen ungünstigen "treffer" geführt haben.
vermutlich haben TA und schmied unrecht und du hast recht. ursache könnte eine schwellung unter dem schulterblatt sein. pferd nicht arbeiten, bis es absolut klar geht. geh am besten mit ihm spazieren etc.
klarheit würde es bringen, die schulter zu röntgen.
ich würde auch eine zweite tierarztmeinung einholen.
Wenn du schon sagst, du hast das Gefühl es kommt aus der Schulter, dann wirst du wahrscheinlich recht haben. Wenn er auf der Koppel seine Mädels zusammenhält, gibts da schon den ein oder anderen Kick.
Gut gezielte Tritte gehen gegen Brust und die muskulären Schulteranteile des anderen Pferdes - man möchte ja das Herdenmitglied nicht wirklich verletzen, sondern "nur" momentan außer Gefecht setzen. War der etwas unglücklich, dann hat dein Bursch eben eine ordentliche Prellung am Schulterblatt oder am Buggelenk abgekriegt, und das tut natürlich mehr weh, wenn man sich in einer Linkswendung mehr auf das linke Bein stützt (was man eigentlich nicht sollte...). Im Trab fällts deswegen mehr auf, weil im Schritt ja immer noch genug andere Beine auch am Boden sind und so schnell um die Kurve kommt man auch nicht, dass man sich auf die Schulter stützen müsste. Und Galopp ist ja sowieso asymmetrisch, da fallen kleinere Fehler oft nicht auf....
Übrigens muss ich ponyfliege da Recht geben, wenn er angeblich "fühlig" läuft, und das schon auf dem weichen Boden in der Halle oder am Platz (?!), dann gehören da keine Eisen drauf, sondern der Huf richtig bearbeitet.
Fällt dir vielleicht auf, dass er an bestimmten Stellen schneller schwitzt? Das wäre ein Hinweis auf ein muskuläres Problem an dieser Stelle. Ich würde jedenfalls anstelle eines Röntgen (auf dem nix zu sehen sein wird, wenn er tatsächlich ein Schulterproblem hat - da ist viel zu viel Masse für ein ordentliches Bild) einen manuellen Therapeuten anrücken lassen - also einen Tierarzt mit Zusatzausbildung zum Chiropraktiker, Osteopath, Akupunkteur. Das bringt ziemlich sicher mehr als ein Röntgen.
ich würde sowohl als auch - also röntgen, als auch einen manuellen therapeuten. oder statt des röntgens ein wärmebild - darauf sind ebensfalls schwellungen, aber auch entzündliche prozesse zu sehen. bei einer minimalen absplitterung am knochen bildet sich nämlich zunächst eine schwellung, danach kapselt sich der splitter ein (bzw. unter der knochenhaut bildet sich ein flüssigkeitskissen) und verhärtet.