Pferd mit Hufrehe reiten?

4 Antworten

Das kommt immer darauf an, wie schnell sich neues sogen. Reperatur-Horn bildet und wie gut der Huforthopäde bzw. Schmied ist.

Da die meisten TÄ hiervon weniger Fachwissen haben  wäre es wichtig, das TA und Hufschmied zusammenarbeiten bzw. sich austauschen. Solange das  Hufbein noch instabil ist, darfst Du auf keinen Fall reiten. Das könnte dann tatsächlich eine erneute Rehe auslösen.

Ein wichtiges Symptom ist der Venenpuls am Fesselkopf, wenn dieser noch gut fühlbar ist, sollte das Pferd auf keinen Fall geritten werden. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Entzündung bzw. Reizung im Huf noch nicht abgeklungen ist.

Auch sollte man abklären ob EMS oder Cushing besteht, reine Vermutung hilft da nicht weiter. Bei deiner Schilderung würde ich eher auf EMS schließen.

Das würde für dein Pony dann  heißen, dass es ein Leben lang Diät halten muß. Also gutes Heu (4,6 kg pro Tag),Stroh und MiFu. und kein Weidegang. Das Mineralfutter sollte speziell für EMS-Pferde sein, da diese Pferde einen erhöhten Bedarf bestimmter Mineralien,Spurenelemente und Vitamine haben.

Die meisten Pferde haben nach einer Rehe ein empfindliches Sohlenhorn, ist doch durch die Senkung/Rotation des Hufbeins dieses gerade an der spitze dünner geworden. Der Druck von unten durch Straße bzw. Steine kann nicht mehr so gut abgepuffert werden.

Es gibt hierfür spezielle Kunststoffbeschläge die die empfindlichen Hufe vor zuviel Druck schützen.

Avarelllu 
Fragesteller
 01.10.2017, 01:09

Der Puls ist an einer Seite noch leicht spürbar und an der anderen nicht mehr. EMS wird bald abgeklärt. Aber wie merke ich ob das hufbein noch instabil ist? Seit er seine Hufe angepasst bekommen hat (das nachwachsende Horn war steiler und die Zehe hat Gehebelt) läuft er lahmfrei ohne Schmerzmittel.

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Anaschia  01.10.2017, 17:41
@Avarelllu

Wenn er enge Wendungen auf festem Boden ohne Probleme bewältigen kann, sollte der Huf sich eigentlich regeneriert haben.

Trotzdem würde ich beim Reiten Volten ( wegen der Scherkräfte)und Galopp erst einmal streichen.

Wenn Du im Gelände fleißigen Schritt reitest und eine kurzeTrabstrecke, beides möglichst bergan, hat dein Pferd schon genug geleistet. Fleißiger Schritt und Trab ist für Pferde anstrengender als Galopp. Für die Hufe ist das außerdem schonender.

Sollte dein Pferd EMS haben, wird es eh nicht so ausdauernd sein.

Da es weiterhin abnehmen soll würde ich Dir empfehlen, etwas unterstützend für Leber und Nieren zu geben.

Bitterkräuter ,sowie gem. Mariendistel und Goldrute haben sich bei so etwas gut bewährt. Einzelkräuter kannst Du günstig bei Makana bestellen.

Natürlich gibt es auch gute Fertigmischungen z.B. bei perNaturam oder Wehrauch, aber die sind entschieden teurer.

Leider kann Dir niemand sagen wie lange und wie oft Du dein Pferd reiten solltest. Da mußt du halt selber schauen wie es dem Pferd damit geht. Da man fürs eigene Pferd meistens betriebsblind ist, lohnt es sich evtl. ab und an auch mal einen Fachmann zu fragen.

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Lele28Helli24  01.10.2017, 09:39

Wegen des Weidegangs: Den muss man nicht komplett streichen, weil sich das Pferd dabei ja auch von selber mehr bewegt. Ich würde eher - so blöd es auch klingt - auf den guten, alten Maulkorb zurückgreifen. So kann das Pferd nicht mehr fressen, kann aber trotzdem mit den anderen raus :-)

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Avarelllu 
Fragesteller
 01.10.2017, 12:12

Maulkorb hat er schon:)

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Heklamari  02.10.2017, 12:26
@Avarelllu

meine Rehestute(augeheilt eid 6 Mon.)  bekommt täglich 25qm altes Gras aufgesteckt, 30-60 Liter Brennesseln und überständiges Gras frisch geschnitten, 50 Liter Heu und Stroh, 2mal die Woche Obstbaumschnitt zum knabbern, Beifuß, Heucobs nach Bedarf(also eher wenig, wenn sie mal medizin brauchte!) und soll eigentlich viel Schritt gehen und auf elastischem Boden auch Jog, keine engen  Wendungen, aber sie galoppiert auch gern mal.....

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wie wärs, die "verdachtsmomente" abzuklären?

ich finde, die teirärztin zieht sich da ganz einfach aus der affäre... erst brauchts eine sichere diagnose - und dann kommt der behandlungs- und trainingsplan.

deutlich erkennbare fettpolster lassen zusätzlich auf equines metabolisches syndrom schliessen. wenn das pony einfach nur zu fett ist, verteilt sich das übergewicht vornehmlich an bauch und hals.

die gewichtsreduktion kann man gewöhnlich ganz gut hinkriegen, indem man vorjähriges heu (oder noch älteres - drauf achten, dass es trocken und staubfrei gelagert wurde) füttert und nach massgabe des tierarztes ein mineralfutter mit einer handvoll hafer (nicht mehr!) täglich. für die muskelerhaltung kannst du einem pony der grösse von deinem täglich noch 300g luzerneheu zufüttern.

wann die beine deines pferdes wieder einsetzbar sind, kann dir dein hufbearbeiter/schmied erzählen. zumal der jetzt sowieso wegen der hufbeinrotation alle 3 wochen kommen sollte.

nicht nur die beine sind da ausschlaggebend - dein pferdchen hat beim reheschub ausserdem gelenk- und starke kopfschmerzen. manche pferde so sehr, dass sie sich im kiefer derart verspannen, dass nach dem schub der pferdezahnarzt kommen muss.

welche ursache für die rehe hat die tierärztin denn diagnostiziert?

bei dem - sorry - unsinn, den sie da erzählt hat, würde ich mal einen tierarzt herbestellen, der sich auf pferde/grosstiere spezialisiert hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Avarelllu 
Fragesteller
 01.10.2017, 19:10

Vielen Dank, sehr hilfreich!😊 die eine Tierärztin der ich aber nicht so ganz vertraue meint es ist wegen dem Übergewicht und das er wahrscheinlich Ems hat und wollte das er einen spezialbecshalg bekommt. Die andere die sehr gut ist meinte es könnte eine schilddrüsenunterfunktion sein weil die sehr dick ist und er bekommt jetzt ein jodhaltiges mineralfutter.

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Mein Felix hat Cushing und seit dem zweiten Hufreheschub eine beidseitige, leichte Hufbeinsenkung. Der zweite und bisher letzte Schub ist jetzt allerdings schon 3 Jahre her (es war vor der Diagnose Cushing). Felix hat vorne einen Spezialbeschlag und bekommt melasse- und getreidefreies Futter. Industrielle Leckerlies bekommt er gar nicht und Obst (Äpfel oder Birnen) nur sehr selten. Weidegang ist tabu. Gewartet habe ich nach dem damaligen Schub nicht, soweit ich mich erinnern kann, sobald er lahmfrei war, durfte er auch arbeiten. Felix läuft hauptsächlich vor der Kutsche, wird aber auch geritten, wenn sich ein passender Reiter für seine 1,15m Stockmaß findet. Er läuft mit seinen 21 Jahren trotz des leichten Handicaps immer noch lahmfrei und sehr fleißig vor der Kutsche. Erwähnen sollte ich noch, dass Felix von Natur aus immer ein eher schlankes Pony war und ist.

wie wärs, die "verdachtsmomente" abzuklären?

ich finde, die teirärztin zieht sich da ganz einfach aus der affäre... erst brauchts eine sichere diagnose - und dann kommt der behandlungs- und trainingsplan.

deutlich erkennbare fettpolster lassen zusätzlich auf equines metabolisches syndrom schliessen. wenn das pony einfach nur zu fett ist, verteilt sich das übergewicht vornehmlich an bauch und hals.

die gewichtsreduktion kann man gewöhnlich ganz gut hinkriegen, indem man vorjähriges heu (oder noch älteres - drauf achten, dass es trocken und staubfrei gelagert wurde) füttert und nach massgabe des tierarztes ein mineralfutter mit einer handvoll hafer (nicht mehr!) täglich. für die muskelerhaltung kannst du einem pony der grösse von deinem täglich noch 300g luzerneheu zufüttern.

wann die beine deines pferdes wieder einsetzbar sind, kann dir dein hufbearbeiter/schmied erzählen. zumal der jetzt sowieso wegen der hufbeinrotation alle 3 wochen kommen sollte.

nicht nur die beine sind da ausschlaggebend - dein pferdchen hat beim reheschub ausserdem gelenk- und starke kopfschmerzen. manche pferde so sehr, dass sie sich im kiefer derart verspannen, dass nach dem schub der pferdezahnarzt kommen muss.

welche ursache für die rehe hat die tierärztin denn diagnostiziert?

bei dem - sorry - unsinn, den sie da erzählt hat, würde ich mal einen tierarzt herbestellen, der sich auf pferde/grosstiere spezialisiert hat.

mein rehepony hat aufgrund der damals noch minderen medizinischen möglichkeiten sein gnadenbrot bekommen. der tierarzt hatte eigentlich die sofortige tötung vorgeschlagen, so schlimm war es. die fütterungsrehe habe ihm passanten verpasst, die energie-hochleistungsleckerlis gefüttert hatten, während ich nicht da war - eine ganze packung...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!