Pferd hat null Lust an allem, was tun?

9 Antworten

Meiner Meinung nach erwartest du zu viel. DU erwartest Respekt, Du erwartest, dass dein Pferd sich über deine Bemühungen freut und mitmacht. DU erwartest, dass er Tricks lernen möchte, DU erwartest, dass er schön neben dir hergeht.... Was ist mit dem Pferd ? 

Nicht jedes Pferd lernt gerne Tricks, wozu auch, nutzt ihm nicht viel, ich denke auch, dass ihm das in einem gewissen Alter und mangelnder möglicher Fitness vielleicht sogar unangenehm sein könnte. Was soll ein Pferd mit Bodenarbeit anfangen? Da hat auch nicht jedes Pferd Spaß dran, an "nützlicher Bodenarbeit" ist es eigentlich ausreichend, das Pferd im täglichen Umgang konsequent zu behandeln, dann würde sich auch das Problem mit dem "schön neben mir her gehen" eigentlich von alleine erledigen. 

Vielen Pferden ist es an "Beschäftigung" ausreichend, mit ihren Weidekumpels über die Koppel zu toben und sie beschäftigen sich lieber mit ihresgleichen als sich vom Menschen bespaßen zu lassen - oder eher anders herum - den Menschen zu bespaßen, in dem sie bei dessen Vorstellungen von Arbeit mit Pferden mitmachen - und das bitte auch noch gerne....

Wie ist denn die Haltung des Pferdes ? Allein daheim ? 

Ich würde raten, deine Vorstellung in Sachen Beschäftigung mit dem Pferd zu ändern - für mich liest sich das sehr "Wunschdenken" behaftet - und zu akzeptieren, dass dein Pferd eben keines ist, was Spaß an Tricks etc. hat. Für das Pferd ist das eh unsinnig, warum sollte es da also mitmachen?

Wenn ich merke, dass mein Pferd auf etwas, dass ich mich ihm machen möchte, nicht reagiert, dann frage ich persönlich mich, was ICH falsch mache. Und dann hole ich mir Hilfe vor Ort, die beurteilen kann, wo das Problem liegen könnte. Mache ich was falsch oder gehört -  sollte ich das bis dahin nicht selbst bemerkt haben - mein Pferd tatsächlich zu der Sorte, die einfach keinen Spaß an solchen Sachen hat. Dann lasse ich mein Pferd halt einfach Pferd sein, seinen Spaß mit den Kumpels habe und erfreue ich daran, ihm beim Pferd sein zuschauen zu können. Aber ich dränge ihn nicht in eine "Rolle", mit der es augenscheinlich nichts anfangen kann.

Daheim? Was heißt das - steht er alleine? 

Du erwartest, dass das Pferd vor dir Respekt hat - aber bringst du ihm auch Respekt entgegen? 

  doch ihm geht alles wortwörtlich am Ar*** vorbei

Klingt nämlich nicht so. 

Wenn du ihm egal bist, dann liegt das definitiv an dir und nicht am Pferd. Dann musst du dich eben interessanter machen, sodass er Lust hat, mit dir zu arbeiten. 

 Nicht mal schön neben mir her geht er

Dir ist klar, dass ein Pferd kein Automatikwagen ist, bei dem du nur einen Knopf drücken musst und es tut, was du willst? 

Führen ist so viel mehr als den Strick nehmen und loslaufen! Kannst du denn überhaupt richtig führen? Kann das Pferd jederzeit aus deiner Körpersprache lesen, wohin es gehen soll und wie schnell? 

Ich habe das Gefühl, dass du vom Pferd erwartest, dass es alles macht und alles tut, wie du das willst - nur ohne dass du ihm das vorher erklärst. 

Bitte hol dir einen Trainer, der euch vor Ort sehen und helfen kann. 

Beim Lesen Deiner Zeilen habe ich spontan gedacht, das da bei Euch beiden die gegenseitige Chemie und das gegenseitige Verstehen so gar nicht zu stimmen scheint. Und der nächste Gedanke war, dass ein Pferd, was so dicht macht, unter Umständen auch eines ist, was echt nicht glücklich ist.

Ich weiß nicht, wie die Haltung bei Dir "daheim" aussieht. Ob das Pony alleine steht, oder ob es  "grandiose" Gesellschaft von Ziegen, Gänsen, Eseln oder Kühen hat - deren "Sprache" es samt und sonders nicht "spricht" oder ob es vielleicht sogar gar keine Gesellschaft hat. In der Haltung kann nämlich unter Umständen der Hauptgrund liegen, wenn das Pony damit nicht glücklich ist. Und aus eigenem Erfahren weiß m an ja, wie wenig Lust man zu allem Möglichen hat, wenn man unglücklich ist.

Ich weiß auch nicht, wie Euer Umgang miteinander ist. Wie oft und wie intensiv Du Dich mit dem Pony beschäftigst. Wie viel von seinem Vertrauen Du bis jetzt gewonnen hast und wie stark oder wie schwach die Bindung zwischen Euch beiden ist.

20 Jahre mag für ein Pferd schon recht alt sein, für ein Pony ist es das in der Regel aber noch nicht. Unsere alte Dame wird nächste Woche 30 und ist noch erstaunlich fit. Stur war sie immer schon, aber dennoch konnte man sie immer gut zur Kooperation bewegen. Bei denen, die sie anerkennt, geht sie ohne Strick bei Fuß und lässt sich auch heute noch kleine Tricks beibringen, soweit es ihre alten Knochen erlauben. Mit 30 braucht sie keinen spanischen Schritt, kein Kompliment oder andere Dinge mehr tun, die körperlich etwas von ihr verlangen würden, aber extra für Karneval hat sie das Head-Bangen erlernt und fand das total lustig auf Kommando den Heavy-Metaller zu geben.

Warum Dein Pony so ist, wie es ist, kann ich Dir nicht sagen, weil ich weder seine Haltung, noch Deinen Umgang mit ihm kenne. Ich würde Dir raten, einen Pferdetrainer zu kontaktieren und diesen Haltung und Umstände begutachten zu lassen und mit Dir zusammen eine Lösung zu erarbeiten.

Es gibt sture Pferde und auch solche, die nicht so an ihrem Menschen kleben, wie andere, die sich fast durch die Boxengitter schälen, wenn ihr Mensch kommt oder vom hintersten Ende der Weide angerannt kommen. Aber auch bei eher "autistischen" Pferden kann man mit den richtigen Umständen und dem richtigen Umgang viel erreichen, wenn man sich mühe gibt. Hoffentlich schaffst Du es - ich würde es dir und auch dem Pony wirklich wünschen!

Wenn die Haltung artgerecht ist, die Gesundheit ok ,

Dann brauchst du einen Trainer, der dir zeigen kann, was du machen kannst, der die Möglichkeiten des Pferdes auslotet, der deine Körpersprache verfeinert und dein Timing auf den Punkt bringt.

Allein bist hoffnungslos überfordert, wie du ja merkst.

Guck den in frage kommenden Trainern mal zu, ob du mit ihnen klar kommst und dann laß den besten mind einmal pro Woche kommen.

Keiner kann und muß alles allein schaffen, dafür gibt es Fachkräfte

.Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Gibt doch auch 20-jährige Menschen, die keinen Bock haben, auf gar nichts.

Schließlich ist es im Verhältnis zu Menschen, schon ein Greis. Die Pferde werden 25 - 30 Jahre alt.

Und von Omas und Opas erwartet auch niemand, dass sie noch zur Arbeit gehen, oder gar studieren.



continka11 
Fragesteller
 16.06.2017, 09:58

Er muss ja nicht weiß Gott was machen. Ich weiß das er nicht mehr der jüngste ist aber dennoch will ich ihm etwas Abwechslung bieten. Und das er etwas tun muss wird ihm wohl nicht schaden...

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Urlewas  16.06.2017, 22:01
@continka11

Richtig - und manche älteren Menschen würden vorzeitig völlig steif werden, wenn sie niemand auf Trab bringt. Das gefällt nicht immer jedem, ist aber auf Jahre hin gut für sie.

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