Pferd , 2 Jahre alt, beim Führen im Gelände nervös, wiehert ständig nach der Herde, will umkehren?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde mich langsam vorran tasten. Führtraining in der gewohnten Umgebung. Am Anfang erstmal wo sie die anderen sieht. So lange bis Du merkst das sie sich auf Dich konzentriert. Dann langsam abschotten aber trotzdem noch am Stall bleiben wo sie ihre Kameraden aber nicht mehr sieht. Klappt dies und sie bleibt ruhig konzentriert sich wieder auf Dich kannst Du immer etwas weiter gehen. Mit kleinen Runden anfangen und immer etwas steigern.
Du kannst z.B. auch versuchen wenn Du sie beim putzen wo hin stellst wo sie die anderen nicht sieht sondern nur mit Dir allein ist. Beim Spaziergang würde ich auch versuchen sie etwas zu beschäftigen wie z.B. stehen bleiben mal Rückwärts gehen. Das natürlich ohne viel Druck und viel Belohnungen wenn sie ihre Sache gut macht. Bekommt sie Angst beruhige sie, streichel sie, rede mit ihr. Belohne sie sofort wenn sie ruhiger wird. Sehe das nicht als selbstverständlich sondern freue Dich über kleine Fortschritte mit Ihr.

Lässt sich dies nicht so lösen würde ich mal nen Tierarzt zum durchchecken holen. Vielleicht tut ihr bei der Bewegung auch etwas weh was bei manchen Pferden auch extreme Nervosität hervor ruft.

Man braucht für sowas jetzt nicht unbedingt gleich nen Trainer dazu. Ein Trainer steigert seine Erfolge auch langsam und zwar (wenn es ein guter Trainer ist) mit Geduld, Verständnis zum Pferd usw.
Nur weist Du Dir nicht zum helfen oder kommst nicht weiter wäre ein Trainer sinnvoll. Schließlich gefährdet ihr euch beide und man sollte diese Situationen nicht unterschätzen. Also versuche Du ganz ruhig zu bleiben das überträgt sich auch aufs Pferd.

Nicht über Bestrafungen nachdenken, eher über Belohnung! Bestrafung verhärtet das nur und das Vertrauen ist im Ar ... sch! Dies schadet auch eurem weiteren Weg z.B. wenns mal mit dem reiten los geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

das FOHLEN sollte nicht mehr als 5 minuten am tag mit arbeit belastet werden. dazu gehört auch das "spazierengehen" im gelände.

und ehrlich gesagt - wo willst du in 2 1/2 minuten grossartig weit vom stall weg hingehen?

ein fohlen, dass von der gruppe getrennt wird, ist in der natur in höchster lebensgefahr. und so verhält sich dein fohlen auch.

du kannst ihm nicht die sicherheit bieten, die ihm ein leittier bieten kann.

lass das fohlen fohlen sein und beschränke das "führtraining" auf spazierengehen auf dem hof und aufs fohlen abc. mehr hat ein pferdekind in dem alter noch nicht zu arbeiten.

im nächsten jahr - solange braucht es noch, bis das fohlen mehr als 5 minuten arbeiten kann, solltest du in kursen (ausserhalb und mit anderen pferden) an deinen führungsqualitäten arbeiten, um dann die ausbildung deines pferdes, wenn es 3 oder 3 1/2 ist zusammen mit einem professionellen trainer zu beginnen.

ich verstehe einfach nicht, warum sich leute unbedingt fohlen kaufen müssen... gut - ein erfahrener pferdeausbilder kann dann sagen, dass er das pferd ganz allein ausgebildet und auf einen guten stand gebracht hat. jemand der da keine erfahrung im vorfeld hat, hat allerdings dann auch das pferd ganz alleine versaut.

die verantwortung gegenüber einem lebewesen muss einem immer bewusst sein. überängstiliche pferde sind genauso wenig reitbar und noch gefährlicher im umgang als pferde, die sich wehren oder "widersetzlich" sind. das sind dann die, die mit 5 zum schlachter gefahren werden...

bitte besinne dich auf deine verantwortung gegenüber deinem fohlen. es hat ein recht auf eine gute ausbildung und damit auch auf eine "glückliche" pferdekarriere. im moment bist du dabei es ihm die grundlagen für das gegenteil davon zu legen.

erweitere deine qualifikationen - und lass solange dein fohlen einfach fohlen sein, anstatt irgendwas rumzuprobieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ehrlich gesagt finde ich es keine gute Idee mit einem 1,5 -2 jährigem Pferd spazieren zu gehen. Warum machst du das überhaupt?

Ich finde Jungpferde haben eine Kindheit in der Herde verdient. Da bekommen sie genug Auslauf, haben Zeit zu wachsen und entwickeln Sozialverhalten. Kein Jungpferd muss draußen herumgeführt werden! Das ist äußerst gefährlich und unsinnig. Führtraining und Grunderziehen (Führen, Anbinden, Hufe geben etc.) ist ja OK. Aber bitte in eingezäunten Orten, damit das Pferd nicht auf die Straße und vor ein Auto rennen kann. 

Jetzt kommt noch erschwerend hinzu, dass das Jungpferd von einer unerfahrenen Pferdebesitzerin gehändelt wird. Es lernt jetzt, dass es beim Menschen Stress ausgesetzt ist, und es sich nicht auf den Menschen verlassen kann. Das Pferd ist auf einem guten Weg ein schreckhaftes Nervenbündel zu werden.

Naja die Horsemanship-Trainer und Pferdegurus reiben sich schon die Hände. Die werden bald eine Menge an dem Pferd verdienen....

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren
pony  14.02.2017, 21:26

es ist noch ein fohlen. jungpferd (früher sagte man remonte) ist es zwischen 4 und 7 jahren.

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JanineMingo 
Fragesteller
 20.12.2019, 08:05

Das Pferd ist jetzt 4 1/2 und absolut tiefenentspannt. Sie geht alleine ins Gelände und ist 100%ig schrecksicher. Kein Horsemanship Trainer der Welt hat uns gesehen. Lediglich beim Reiten habe ich jemanden drauf schauen lassen. Sie hat nie gebissen, getreten, zeigt keine Übersprungsreaktionen und nichts. Aus dem Pferd in unerfahrenen Händen, das angeblich auf dem Weg war ein Nervenbündel zu werden, ist das verlässlichste und selbstbewussteste Wesen der Welt geworden und ich bin froh, dass ich mich von voreingenommenen Kommentatoren nicht verunsichern lassen habe!

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Die Unsicherheit, die aus Deiner Frage klingt, ist genau die Ursache für das Verhalten des Pferdes.

Die Pferde unterinander fragen nicht nach gegenseitigem Befindlichkeiten - wenn das ranghöhere Pferd sagt:" du bleibst hinter mir", dann gibt es da nichts dran zu rütteln. Da ist es völlig egal, warum das andere Pferd vorbei möchte. Gibt es nicht und Punkt.

Aber wenn du Deine eigene Unsicherheit durch fragwürdige Methoden kompensieren willst, lass es lieber erst mal ganz, und nimm Dir statt dessen einen Fachmann zur Seite, der dem  mal dem Pferd wieder Sicherheit vermittelt und Dich dann auch entsprechend anweist.

Übrigens kann es auch gut sein, dass ursprünglich nicht Ängstlichkeit, sondern einfach Übermut das Pferd zum Eilen veranlasst hatte. Die Ängstlichkeit kommt dann hinzu, weil Du unsicher reagierst.

Hallo !

Ich habe kaum Ahnung von Pferden, aber ich habe mal gegoogelt.

http://kultreiter.de/aengstliches-pferd/

Auf dieser Webseite wird gesagt, wenn der Mensch Angst hat, nervös ist, oder eine Situation auf der Straße oder woanders für gefährlich hält, dann kann es sich auf das Pferd übertragen.

Auf der Webseite wird behauptet, dass dies soweit gehen kann, dass das Pferd sich nicht mehr sicher bei dir fühlt.

Ich finde diese Webseite ziemlich interessant, am besten du liest dir mal alles komplett und ganz langsam durch, damit du genau verstehst, wie das alles auf der Webseite ganz genau gemeint ist.

Ob diese Webseite Schwachsinn erzählt, oder ob das alles wahr ist, das kann ich aber aufgrund mangelnder eigener Erfahrung mit Pferden nicht beurteilen, sorry.

Urlewas  14.02.2017, 07:34

Das stimmt schon.

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Baroque  14.02.2017, 10:53

Da schreiben Menschen, die nichts von Pferden verstehen, sinnvolle Antworten, wohingegen Pferdebesitzer Fragen stellen, die sie disqualifizieren. In diesem Sinne fände ich einen Pferdeführerschein angebracht, denn unter den Problemen, die ungenügend ausgebildete Pferdebesitzer ihren Tieren beibringen, leiden ja nicht nur sie selbst, sondern auch Reiter, denen sie mit dem Hampeltier begegnen und völlig unbeteiligte Passanten.

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JanineMingo 
Fragesteller
 20.12.2019, 08:05
@Baroque

Das Pferd ist jetzt 4 1/2 und absolut tiefenentspannt. Sie geht alleine ins Gelände und ist 100%ig schrecksicher. Kein Horsemanship Trainer der Welt hat uns gesehen. Lediglich beim Reiten habe ich jemanden drauf schauen lassen. Sie hat nie gebissen, getreten, zeigt keine Übersprungsreaktionen und nichts. Aus dem Pferd in unerfahrenen Händen, das angeblich auf dem Weg war ein Nervenbündel zu werden, ist das verlässlichste und selbstbewussteste Wesen der Welt geworden und ich bin froh, dass ich mich von voreingenommenen Kommentatoren nicht verunsichern lassen habe!

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