stute läuft auswärts total gut und zuhause schlecht, was tun?
meine trakehnerstute geht im auswärtstraining immer total gut. Also wirklich...ich hab da soo ein angenehmes reitgefühl auf ihr. auch die trainerin ist da immer sehr begeistert und lobt uns. Und die anderen dort sagen auch immer wie fasziniert sie von unserem fortschritt sind. Es ist ein unbeschreiblich gutes gefühl auf ihr wo anders zu reiten
aber sobald wir zuhause in der halle reiten, zickt sie rum. Sie macht sich fest. Sie ist extrem guckig und sobald eines der pferde ihrer herde wiehert, ist ihre konzentration weg. Sie will da nur noch zu ihrer herde, widersetzt sich massiv meiner hilfengebung. bleibt stehen, dreht einfach um und geht in die andere richtung obwohl ich eine komplett andere hilfe gebe. Dann will ich sie weiter treiben und sie will nicht und zickt dann rum. bleibt stehen, haut nach hinten aus und schaut die ganze zeit durchs fenster zu ihrer herde
dann bin ich mal kurz laut mit ihr (verbal, das hilft bei ihr meistens sehr) und auf einmal läuft sie wieder 2-3 runden wirklich gut, sodass andere sogar sagen "wow, das sieht jetzt echt super aus" und zack, ein pferd ihrer herde wiehert wieder oder läuft hinter der halle vorbei und zack, ich kann richtig spüren wie sie sich wieder fest macht und ihrer herde hinterherwiehert....
ich hab schon alles versucht, sie abzulenken mit seitengängen, vielen übergängen, vielen hufschlagfiguren, volten etc...
wie gesagt, auswärts läuft immer alles prima und auch im gelände.
aber zuhause ist sie ständig abgelenkt und will zu ihrer herde die alle extrem aneinander kleben
letzte woche auch mal...Da kam die gesamte herde von ganz unten von der koppel hoch in den befestigten teil wo grad kein futter war, nur weil meine stute heroben war und sie standen dann alle da und haben gewartet bis ich mit ihr fertig war, sie wieder rein ließ zu den anderen und erst dann gingen alle gemeinsam wieder runter auf die koppel...
bitte bitte bitte ich meine es toternst, ich möchte wirklich THEORETISCHE tipps, was ich dagegen machen kann...
ich fall jetzt krankheitsbedingt eh die ganze woche aus
aber ab montag möcht ich wieder starten mit dem reiten und ich tu alles um das zu verbessern...
ostheo ist regelmäßig da sowie auch sattler, tierarzt etc.
sie ist gesund und es geht ihr gut...sie ist einfach nur extrem abhängig von ihrer herde
wie gesagt wo anders läuft sie extrem gut und wie ein anderes pferd. Da sitzen sogar schon L lektionen
zuhause nicht mal A....
6 Antworten
Die Herde bietet Pferden Schutz, Sicherheit, die Erfüllung sozialer Bedürfnisse. Sprich, lauter essentielle Bedürfnisse.
In dem Moment, wo du sie von ihrer Herde trennst, musst du also die Erfüllung dieser Bedürfnisse übernehmen. Auswärts hat sie dabei keine Wahl - da bist nur du und wahrscheinlich in ihren Augen "Besser als nichts". Daheim aber stehen die Kollegen direkt um die Ecke - und sind wahrscheinlich in ihren Augen besser in diesem Job!
Somit würde ich stark vermuten, dass du bei Theman wie Vertrauen und Respekt mit ihr ansetzen musst. Und das auch eher erst mal vom Boden als vom Sattel aus.
Aber auch hier gilt wie so oft, dass man sich bei solchen Problemen professionelle. gute Unterstützung dazu holen sollte! Also vereinbare am besten mal ein paar Stunden mit deiner Trainerin bei euch im Stall, nicht nur auswärts. So, dass sie es vor Ort anschauen und sich ein genaues Bild der Situation verschaffen kann, um dir dann wiederum zu zeigen, wo und wie du konkret ansetzen kannst!
Dann such eben eine dritte Person, die genau das abdeckt. Gerade mit zwei Ställen, wo du unterwegs bist, bekommst du da sicherlich gute Tipps, wenn du mal ein bisschen herumfragst :).
ja das werd ich :)
hab am samstag zb bodenarbeit gemacht...hab longiert aber nicht nur langweilig auf einem punkt im kreis sondern hatte hütchen aufgestellt und wanderte in der gesamten halle herum, mal enger kreis, mal weiter kreis und hab da schon massiv fortschritte gemacht find ich
denn am anfang hatte sie gar keinen bock, wollte wieder nur zu den anderen, hat mich ignoriert, wollte mich umrennen, wäre mich fast angestiegen und dann hab ich ihr mal ne knackige ansage gemacht, mit lauter stimme, selbstbewusstem auftreten und der longierpeitsche als "waffe"
ich weiß nicht mehr wie aber schlussendlich trabte sie dann mit pendelndem schweif, abschnaubend und schwingendem rücken und zufrieden an der longe rund um die hütchen und auch sonst wohin wo ich es wollte
nach dem longieren beim zum abgehen ging sie mir dann fröhlich hinterher und schmaulte sich zu mir und wir gingen dann noch draußen am langen strick einen weg entlang und wieder zurück, auch da komplett ohne probleme und richtig entspannt war das
also hat die bodenarbeit denk ich mal tatsächlich geholfen :)
Und ich sah bodenarbeit bisher immer eher als ersatzprogramm dass sie bewegt wird wenn ich nicht so viel zeit habe zu reiten
Hallo
Es ist nicht immer so einfach mit Pferden, vor allem trennungsangst ist schwierig zu überwinden! Nachdem was du schreibst denke ich da leider sehr an trennungsangst, das haben aber viele Pferde. Du musst sie da wirklich drüber hinweg reiten und ihr zeigen dass es mit dir auch schön ist! Ich denke ein paar Ausritte würden helfen, Bodenarbeit kann aber tatsächlich nicht schaden, das kannst du sogar ein bisschen alleine machen!
Darüber hinweg reiten hilft in dem Fall nicht, das macht es nur noch schlimmer. Bei ihr ist gerade das Pferd der Chef. Da fehlt es an Vertrauen in ihre Führungskompetenzen. Und sicherlich ist auch der Stall nicht für Stuti geeignet.
Du hast dir die Antwort doch schon selbst gegeben: Sie klebt. Ist ja nicht so, dass ich das nicht schon vor ein paar Tagen gesagt hätte...
Im Gelände bist du, wie es scheint, mit anderen unterwegs, damit hat sie natürlich weniger ein Problem als allein mit dir in einer Halle.
Warum klebt sie? Nun, das hat viele Ursachen: Falsche Haltungsbedingungen, schlechte Herdenintegration und -zusammensetzung, fehlendes Vertrauen dir gegenüber, Unsicherheit uvm.
Vielleicht kommst du ja auch selbst auf die Lösung des Problems...
nein ich bin im gelände nicht mit anderen unterwegs
bei uns im stall geht fast niemand ausreiten
ich geh nur sehr selten mit anderen ausreiten.
Du sprichst von deiner Trainerin, die muss ja wohl dabei sein.
was? wieso sollten die mit ausreiten gehen?
die eine trainerin hat seit jahren kein pferd mehr
und die reitlehrerin bei uns am hof kein geeignetes, da ihre pferde alle jung sind und noch nicht fürs gelände geeignet oder schon so alt dass sie nicht mehr geritten werden oder zuchtstuten die nicht geritten werden.
abgesehen davon hätte sie nicht mal die zeit um auszureiten.
Hast du über all das wirklich heute nachgedacht? Oder fällt dir gleich wieder ein, dass das ja eigentlich gestern war. 😅 In dem Fall wäre eine Antwort überflüssig, da aus der Zeit gefallen. Bitte noch mal kurz mit dir selbst abklären.
lg u
Du musst an eurer Beziehung arbeiten, sie sollte dich auch als Herdenmitglied ansehen. Solange sie noch so an ihrer Herde klebt, hat sie zu dir einfach nicht genug Vertrauen. Vielleicht ist auch deine Trainerin einfach nicht das richtige und du solltest dich mal nach einer anderen umschauen, das ist ein grundlegendes Problem, was du hier beschreibst.
und wie schaffe ich es, dass sie mich auch als herdenmitglied ansieht?
Mit Grundlagenarbeit, viel Zeit mit ihr verbringen, Bodenarbeit machen, spazieren gehen. Und ich würde den Trainer wechseln, wenn man solches Verhalten nach so langer Zeit noch nicht in den Griff bekommt.
ich hab nur sehr selten training gebe ich zu
ich hab eine auswärtstrainerin bei der ich dressurmäßig total viel fortschritte mache
und eine reitlehrerin bei uns am hof aber ich hab generell momentan nur sehr selten unterricht weils in den letzten monaten zeitlich etwas gehinkt hat bei mir bzw. konnte ich oft am tag in der früh noch nicht sagen wann ich an dem tag im stall sein werde wegen fulltime + nebenjob usw. und da wars schwierig regelmäßig reitstunden auszumachen...
daher liegts nicht an den trainerinnen sondern an der unregelmäßigkeit
und ne andere reitlehrerin als die auf dem hof kann ich mir auch nicht kommen lassen. wenn dann nehm ich wieder jede woche bei der am hof unterricht
aber das sind halt dann auch 100Eur. im monat... aber nun ab oktober hab ich zumindest wieder die zeit dazu.
und beim zeit mit ihr verbringen oder bei der bodenarbeit kann mir ja ne reitlehrerin auch nicht helfen
aber was ich zb sagen muss, am samstag hab ich selbst bodenarbeit gemacht und es war scheinbar sehr wirksam...
hab longiert aber nicht nur langweilig auf einem punkt im kreis sondern hatte hütchen aufgestellt und wanderte in der gesamten halle herum, mal enger kreis, mal weiter kreis und hab da schon massiv fortschritte gemacht find ich
denn am anfang hatte sie gar keinen bock, wollte wieder nur zu den anderen, hat mich ignoriert, wollte mich umrennen, wäre mich fast angestiegen und dann hab ich ihr mal ne knackige ansage gemacht, mit lauter stimme, selbstbewusstem auftreten und der longierpeitsche als "waffe"
ich weiß nicht mehr wie aber schlussendlich trabte sie dann mit pendelndem schweif, abschnaubend und schwingendem rücken und zufrieden an der longe rund um die hütchen und auch sonst wohin wo ich es wollte
nach dem longieren beim zum abgehen ging sie mir dann fröhlich hinterher und schmaulte sich zu mir und wir gingen dann noch draußen am langen strick einen weg entlang und wieder zurück, auch da komplett ohne probleme und richtig entspannt war das
also hat die bodenarbeit denk ich mal tatsächlich geholfen :)
werde das nun öfter machen
bisher hab ich nie so viel bodenarbeit gemacht
ich bin 4-5 mal pro woche im stall und da reite ich meistens und ein mal davon war schon meistens ich bodenarbeit die eher ausdauer im ziel hatte und nicht bindung...
Dann solltest du jetzt wieder regelmäßig Unterricht nehmen, um das Problem anzugehen. Und auch für Bodenarbeit kann man sich Trainer suchen, kann manchmal auch hilfreich sein. Auf jeden Fall brauchst du Hilfe, allein bekommst du das Problem nicht in den Griff.
ja jetzt ab oktober hab ich eh wieder jede woche zeit für unterricht, jetzt werd ich das wieder regelmäßig machen
Dafür dass du gleich in die Notaufnahme musst, kannst du aber noch ganz schön lustig ellenlang drauf lostippen hier....
Ich muss dir jetzt mal sagen, dass deine Antworten immer sehr unterhaltsam sind. Ich lese die total gern und sie bringen mich oft zum Lachen. :)
Dankeschön. Sehr gern. 🌹 (Wobei der Anlass der falsche Ort dafür ist. Was hier bei backagains Veranstaltungen passiert, ist ehrlich gesagt selbst für einen Galgenhumorfan wie mich zutiefst erschreckend...)
Ich verfolge die Geschehnisse auch schon etwas länger und bin oft ebenfalls schockiert, aber deine und ein paar andere Antworten lassen den Glauben an die Menschheit zurückkehren. :)
🤭Die Moderation sieht das hin und wieder anders. Aber ich stimme dir zu, bescheiden wie immer. Merci. 🙃
Anbei: Ich kenn mich ja nicht mit Pferden aus, aber kein Pferd wird backagain in seine Herde aufnehmen. Soviel ist mal sicher. 🤠
Pferde haben auf jeden Fall bessere Instinkte als Menschen. 😂 ich finde die Diskussionen immer sehr interessant, sie walzt sachliche Argumente aus Prinzip immer nieder und wiederholt die immer gleichen sagen wir mal „fragwürdigen Argumente“ pausenlos. Meine Pferde haben da mehr Lernwillen. 🤪
ich hab ja 2 trainerinnen, eine für auswärts. Das ist eine grand prix reiterin bei der wir zwar reiterlich immer top sind und wirklich extreme fortschritte machen und auf dem heimweg sitze ich immer strahlend da weil ich mich so freue weils so gut lief
und bei meiner reitlehrerin zuhause hab ich aber auch oft ein gutes gefühl
Aber die setzt ganz wo anders an wie die andere
die ist eher liebevoll zum pferd und ist irgendwie ne typische freizeitreiterin trainerin, die andere halt ne typische dressurtrainerin
beides aber mag ich sehr
aber ich weiß nicht ob die beiden mit bodenarbeit so viel am hut haben und mit vertrauen stärken...ich glaub nämlich eher nicht...