Peanuts Comic Kant?
Erklären sie, inwiefern Charlie Brown mit seinem Satz „der regen falle auf die gerechten und ungerechten“ Kants Unterscheidung von intelligibler und empirischer welt zum Ausdruck bringt.
Ich verstehe das nicht so ganz, wäre echt nett wenn mir jemand die Aufgabe erklären könnte.
lg
1 Antwort
Die intelligiblere Welt, die kaum fassbar und beweisbar ist, unterscheidet nicht, so wie hier der Regen, der auf alle Menschen fällt. Zugleich ist der Regen für alle erlebbar und insofern ein empirisches Element.
Die Aussage "Der Regen fällt auf Gerechte und Ungerechte" drückt also Kants Unterscheidung aus, zwischen einer bewertungsfreien Welt im Hintergrund, die kaum oder gar nicht wahrnehmbar ist und einer erlebbaren Welt, die uns Menschen zugänglich ist.
Das Urteil von Charlies Freund, dass es also ein gutes System ist, müsste Kant zurückweisen, da es hier nicht um Bewertungen geht, sondern um unvoreingenommenes Wahrnehmen der Realität.
Das Theodizee Problem müsste in der Darstellung von menschlichem Leid und einer Erklärung dafür zum Ausdruck kommen, wie das mit der Macht und Güte Gottes vereinbar ist. Diese Elemente entdecke ich nicht.
Naja wenn du das regnen auf die Menschen mit deren Leid gleichsetzen würdest, dann würde die Aussagen, dass der Regen auf gerechte und ungerechte Menschen fällt implizieren, dass den guten Menschen nicht unbedingt etwas gutes widerfährt und das ist doch Theodizee?
Regen ist für die Menschheit vor allem doch Segen als Grundlage unserer Ernährung und erfüllt damit nicht die Voraussetzungen für ein Theodizee-Problem.
Das Theodizee-Problem ist von einer ganz anderen Kategorie. Es ist der Versuch einer Rechtfertigung eines allmächtigen und gütigen Gottes in Anbetracht des riesigen Leidens in der Welt.
Das Theodizee-Problem ist aus meiner Sicht Ausdruck einer rein menschlichen Sichtweise auf Gott und auf die Welt. Zur Beurteilung muss die göttliche Sichtweise angewendet werden, aus der es kein Theodizee-Problem gibt, weil Leid ein entscheidendes Instrument auf dem Weg zu Gott ist. Meister Eckhart, der wohl scharfsinnigste aller Religionsphilosophen, hat u. a. gesagt, dass Leid das schnellste Pferd zur Vollkommenheit ist.
hm das irritiert mich leicht weil ich es so anders verstanden habe…
Mal anders formuliert, ist es möglich Ansätze des Theodizee Problems in diesem Comic zu sehen, wenn ich davon ausgehe, dass regen etwas schlechtes ist (da es in dem Comic ja darum geht, dass die Figuren komplett nass werden)?
Ich erkenne keine Ansätze des Theodizee Problems in diesem Comic selbst dann wenn ich dem segenreichen Regen etwas Negatives unterstelle. In dem Fall müsste der Comic nämlich noch eine Rechtfertigung dafür in Anbetracht der göttlichen Fähigkeiten enthalten. Und das ist nicht der Fall.
Ich hatte das eher so verstanden, dass hier so etwas wie ein Theodizee Problem vorliegt und dass Kant dazu sagen würde, dass man zwar seine Sittlichkeit, nicht aber seine Glückseligkeit beeinflussen soll. Ist das auch etwas, was aus dem Comic hervorgehen könnte?