Papa Tod, fühle nichts und fühle mich leer?

11 Antworten

Deine Therapeutin sowie die Anderen haben recht. Du bist in einer tiefen Trauerphase, aber kannst noch nicht wirklich realisieren ( gefühlsmäßig ), dass der Papa nie wiederkommt. Aber um überleben zu können verdrängt Deine Seele die Trauer.

Wirklich etwas raten kann Dir niemand. Ich weiß nur, dass es sehr lange dauern wird, bis Du besser damit umgehen kannst. Sprich mit anderen, die ihn kannten, über Deinen Papa wenn Dir danach ist.

du solltest mal ein Gebet zu Jesus sprechen, - egal ob du an ihn glaubst oder nicht - und ihm von deiner Leere und trauer erzählen.

 ich weiss , dass das sehr vielen  Leuten geholfen hat und ihnen Frieden + Ruhe in dieser Trauerzeit gebracht hat.

Niemand hier weiss wie es in dir aussieht - aber versuche das mal, es kann dir einen Orienterungspunkt geben.

Hallo Maestrann,

es tut mir sehr leid, dass Du in so jungen Jahren Deinen Vater verlieren musstest! Mein herzlichstes Beileid! Mein Vater starb, als ich noch ganz klein war, so dass ich mich an ihn nicht mehr erinnern kann. Dennoch vermisse ich ihn oft sehr. Vor wenigen Jahren starben dann auch meine Mutter, mein Stiefvater, der mich großgezogen hat, sowie meine älteste Schwester. Von daher weiß ich, dass der Tod eines geliebten Menschen einen sehr großen Schmerz hervorrufen kann, und man braucht unter Umständen sehr viel Zeit, um diesen ihn einigermaßen verarbeiten zu können. Mir hat jemand einmal erklärt, dass jeder auf eine andere Weise trauert und es auch kein Zeitmaß für die Trauer gibt. Das hat mir schon sehr geholfen. Ich finde es auch immer sehr hilfreich, wenn man mit jemandem über seine Gefühle sprechen kann, der vielleicht Ähnliches erlebt hat und sich am besten in meine Lage hineinversetzen kann. Da es allerdings manchmal sehr schwerfallen kann, über seine Gefühle zu sprechen, fand ich den Tipp sehr hilfreich, einmal all das aufzuschreiben, was einen bewegt und es dann später wieder zu lesen.

Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist, wie ich finde, zu weinen. Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des Heilungsprozesses. Du brauchst Dich daher nicht zu schämen, wenn Du weinen musst. Hinterher fühlt man sich immer ein wenig erleichtert. Ich glaube, es ist gar nicht gut, wenn man irgendwie versucht, vor anderen seine Gefühle zu verbergen und stark sein zu wollen. Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, hilft am besten bei der Trauer. Es kann allerdings eine Phase geben, in der man wie erstarrt ist und noch nicht einmal weinen kann. Vielleicht kann man nicht einmal richtig begreifen, was da eigentlich geschehen ist oder will es einfach nicht wahrhaben.

Mir hilft ungemein die Hoffnung, die die Bibel im Hinblick auf die Verstorbenen gibt. Da ich mich viel mit der Bibel beschäftige, hat es mich sehr getröstet, das zu lesen, was Jesus einmal über die Toten sagte: " Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören  und herauskommen werden, ..." (Johannes, Kapitel 5, Verse 21, 28 u. 29a).

Diese Verheißung beschreibt, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?

Die Bibel lässt auch erkennen, dass wir dann unter friedlichen, paradiesischen Verhältnissen leben werden. Dazu heißt es in Psalm, Kapitel 37, Vers 29: " Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, Und sie werden immerdar darauf wohnen." Diese Hoffnung lässt mich immer wieder aufleben, besonders dann, wenn alles um mich herum grau und trüb aussieht. Ich danke Gott oft dafür, dass er uns diese schönen Verheißungen gegeben hat und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass er sie auch erfüllen wird.

Vielleicht könnte Dir ebenso wie mir die Hoffnung der Auferstehung helfen, mit der Trauer besser umgehen zu können. Ich sehe mit großer Erwartung der Zeit entgegen, in der niemand mehr den Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen ertragen muss und sich das erfüllt haben wird, was mit sehr ergreifenden Worten im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, beschrieben wird, wo es heißt: "Dann hörte ich eine laute Stimme vom Thron her sagen: „Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ (Offenbarung 21:3,4). Dieser Text aus der Bibel gefällt mir besonders gut und ich denke oft über die Zeit nach, in der Gott dieses Versprechen wahr macht.

Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, dass ich in meiner Antwort mehrmals die Bibel zitiert habe, da ich ja nicht weiß, wie Du dazu stehst. Ich habe jedoch festgestellt, dass sie eine unvergleichliche Quelle des Trostes und der Ermunterung ist.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass es Dir gelingt, mit Deinem Schmerz zu leben und ihn nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Mein herzlichstes Beileid. Das ist schlimm, anders kann man es nicht sagen. Und schon gar nicht schön reden. Das Ereignis hat Dich schlicht traumatisiert. Und jetzt hast Du die schlimmen Erinnerungen ganz weit weg gepackt, weil jeder Moment, den Du versuchst, es zu verarbeiten, Dich wieder traumatisieren würde.

Das ist der Ist-Zustand. Und diese Phase ist schwer auszuhalten. Nach dem frühen Tod meiner Frau ging es mir ähnlich. Ich war wie gelähmt. Nichts hatte Geschmack, es gab keine Höhen und Tiefen, ich habe nur funktioniert auf einem erbärmlichen Level. 

Heute weiß ich, dass auch das vorüber geht. Damit will ich Dir Hoffnung machen. Ich kann heute über meine Frau sprechen, habe die Bilder, gute wie schlechte, immer noch in meinem Herzen, aber ich habe wieder gelernt, mir Dinge zu erlauben. Zu lachen, zu genießen, zu leben. Und ich habe eine neue Sicht auf das Leben, bin viel gelassener geworden und freue mich an kleinsten Dingen, die so zerbrechlich sind und doch da sind. Denn die machen das Leben aus.

Was ich gar nicht hören wollte, war "trauere nicht über den Verlust, sondern sei froh darüber, was Du hattest". Denn dazu muss man erst einmal trauern. Und dafür braucht jeder seine Zeit, aber schnell geht es nicht. Doch heute weiß ich, dass es stimmt. Ich bin dankbar für die Jahre, die meine Frau mir geschenkt hat. Und Du bist der Mensch, der Du bist, weil Du einen liebevollen Papa hattest.

Und Deine Familie steht jetzt zusammen. Haltet Euch fest, das gibt Kraft.

Ich bin froh, dass Du eine Therapeutin hast. Das hat auch mir geholfen. Zudem war ich, als ich soweit war, in einer Klinik. Das hat mich sehr stabilisiert und mir geholfen, meinen Weg zu sehen und zu gehen. 

Auch wenn ich es nie geglaubt habe: heute geht es mir gut. Und das wünsche ich Dir auch, von ganzem Herzen.

https://www.aphorismen.de/gedicht/175477

wie auch immer, ein Familienmitglied zu verlieren, ist eine harte Prüfung, das ist jetzt noch alles sehr frisch, das du jetzt tief trauerst, ist normal.

wenn du weinen must, dann weine, wenn du mi jemandem reden möchtest, dann rede

jeder geht mit die trauer anders um.