Outing vor Freunden und Familie?

4 Antworten

Ich schließ mich an, dich jetzt zu orten würde noch nix bringen, außer du musst dich vor deinen Freunden und deiner Mutter verstellen. Also dann wäre es was anderes. Verstell dich nicht und verhalte dich wie du bist :)

Eventuell merkt es deine Mutter dann eh (wenn du nie ne Freundin hast z.b. oder nie mit Kumpels Fußball spielen gehst ) 

Desweiter sind die an der Schule richtig Schwulenfeindlich Esseiden du gehts auf ein Elite Internat wie Schloss torgelow oder so.. Die werden dich mobben und schlecht behandeln 100 Prozent !

Also ich würde dir empfehlen damit noch zu warten, einen Freund kannst du ja trotzdem haben (halt ein bisschen diskrete, mit Händchen halten in der Stadt geht das natürlich nicht) 

Also überleg dir was dir das Outen bringt, und ob es mit den Nachteilen in einem guten Verhältnis steht mach mal ne Pro Kontra Liste :) 

Falls noch fragen das sind immer gerne :)

Wenn nicht viel Erfolg und ich hoffe das alles super wird in deinem Leben


InsiderMitte 
Fragesteller
 07.05.2017, 22:38

Danke für den Rat, jedoch ist es bei mir so: Ich komme in die Schule und wenn ich meine Freundinnen sehe, umarme ich sie sofort, weil ich mich freue sie wieder zu sehen. Meinen besten Freund umarme ich auch und er hat da ja auch nichts gegen; er hat es sogar mal vorgeschlagen :p. Und dann gibt es da noch so nen Türken aus meiner Klasse....Ich bin ja echt nicht ausländerfeindlich, bin ja selbst halb-Grieche aber dieser Türke kommt immer mit Sprüchen an wie: Du bist Schwul und ich homophob. Wenn ich mich da nicht verändern würde und sagen würde ich bin Bi; wüsste es erstmal die ganze Schule, deswegen sage ich in der Situation, dass ich hetero wäre und belasse es dabei. Das problem dabei ist, dass ich mich mit der Antwort überhaupt nicht identifizieren kann. Mein Plan wäre es aber erstmal den Menschen zu Erzählen​, die mir nahestehen. Dann ergibt sich dass schon, dass das nicht so schwer ist sich zu outen. Trotzdem danke für deinen Rat :). LG

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akanthus  08.05.2017, 10:23
@InsiderMitte

Vielleicht kannst Du Deinem türkischen Klassenkameraden sagen: "Es mag sein, dass Du homophob bist, aber das ist nicht mein Problem. Und ob ich schwul bin oder nicht, kannst Du gar nicht wissen: Ich bin noch in der Pubertät." 

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akanthus  08.05.2017, 12:40
@InsiderMitte

Ich habe noch ein bisschen weiter über die Sache mit Deinem türkischen Klassenkameraden nachgedacht.

Vielleicht kannst Du die Sache sogar noch offener angehen. Du könntest ihm auch einfach entwaffnend für seine Offenheit danken und ihm sagen, dass er recht hat und dass Du froh bist, dass es heraus ist. Und dann könntest Du ihm sagen, dass Du mit seiner Homophobie wunderbar leben kannst, solange er Dich damit nicht belästigt. Und um der Sache die Schärfe zu nehmen, könntest Du noch sagen, dass Griechen und Türken sich ja traditionell eh nicht grün sind und sich an Deinem Verhältnis zu ihm nichts ändert ;-)

Das ist alles natürlich leichter von mir sehr viel leichter gesagt als von Dir getan, aber vielleicht hilft Dir der Gedanke, den Spruch von Deinem Klassenkameraden als Angebot zu sehen, etwas zur Sprache zu bringen. Wenn Du ihn grundsätzlich dafür respektierst, dass er Dir eine Steilvorlage für Dein Outing gegeben hat und dass er zu seinen gemischten Gefühlen steht, ohne dies in einer Beleidigung zum Ausdruck zu bringen, dann hast Du schon viel gewonnen. Die richtigen Worte zur richtigen Zeit werden dann schon kommen. 

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don2016  08.05.2017, 17:37
@akanthus

@akanthus...auch nicht schlecht, wäre eine Option, liebe Grüße aus Köln

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don2016  08.05.2017, 17:46
@InsiderMitte

lieber InsiderMitte, ...das machst du wunderbar, mit der Begrüßung in der Schule, mit denen ...die du magst und die dich mögen; deinen Plan finde ich super: erst es denen Menschen zu erzählen, die dir nahestehen; auch zusätzlich die Idee von akanthus (sein 2. Kommentar) finde ich als super, als weitere Option...überlegs dir genau, wie du es machst, wie dir es am liebsten ist; auch kannst du dich bei Fragant1995...er gibt sich auch  immer Mühe, bei seinen Erklärungen...mal einlesen, liebe Grüße aus Köln

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Ich finde Outings sinnlos.
Ich bin selber Schwul und habe mich bisher nicht geoutet (bin 16).
Es ist einfach so wie es ist und ich finde Outings sind einfache Rechtfertigungen.

Ich brauche mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich überwiegend weibliche Freunde habe. Es ist einfach so. Es sind Menschen mit denen ich mich verstehe.

Ich brauche mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich auf Jungs stehe. Ich fühle mich einfach zu denen eher hingezogen.

Ich brauche mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich aus DEINER Sicht feminin wirke. Das bin nunmal ich. Ob es dir passt oder nicht.

Wenn du es für wichtig hälst, dann oute dich. Wenn nicht dann nicht.

Dein Vater wird dich eben akzeptieren müssen. Er darf dir nicht vorschreiben wie du DEIN LEBEN zu leben hast.

Also bei mir war/ist das so=
Irgendwann war einfach klar das ich schwul bin, ich hätte das am liebsten in die Welt geschrien und jedem erzählt, ich war glücklich endlich zu wissen welche Sexualität ich habe. Nur war die Frage wie oute ich mich. Ich arbeite bei der Caritas (schulisch) und bei HausHall (praktisch) und habe einen hom*phoben Vater.

Die Reaktionen waren bei mir so=
Ich habe mich meinem Vater per WhatsApp geoutet. Erst wurde mir das immer von meinem sozialen Umfeld negativ dargelegt, aber eine Dozentin meiner Schule (Diplom Psychologin) sagte mir mal: „Sie sollten sich dafür keine Vorwürfe machen! Er sollte sich fragen warum sie das so getan haben!!!" Irgendwie will ich meinen Vater nicht schlecht reden, aber ich finde sie hat Recht. Nach der Zeit habe ich es noch mal persönlich gemacht. Seine Reaktion war schlimm, möchte lieber nicht darüber reden. / Aus dem Urlaub habe ich meinen Schwestern und meiner Mutter Postkarten geschickt, dort habe ich mein Outing niedergeschrieben. Sie waren erst etwas verwirrt, haben es aber sehr schnell ohne wirklich lange darüber nachzudenken akzeptiert. / In der Klasse, aber nicht in der ganzen Berufschule bin ich geoutet, bei der Arbeit nicht. - In der Klasse war dies ein zufälliges Outing, manche hatten schon vorher mein Profilbild „Ich bin schwul“ bei Whats App gelesen, sie akzeptieren dies alle direkt.

Möglichkeiten Outing=
1) - Direkt: Es ohne drumherum zureden einfach zu sagen.
- Indirekt: Es durch die Blume zu sagen wie z.B. „Der Mann da ist heiß“
2) - Aktiv: Auf die Person die es wissen soll drauf zu zu gehen, wobei das Outing im weitern Verlauf nicht direkt sein muss. - Passiv: Versehentlich - Zufällig (gewollt oder ungewollt) durch andere (abgesprochen oder unfreiwillig), es nicht zu sagen sondern z.B. eine schwulen Zeitschrift offen liegen zu lassen.
3) - Geplant: Für Leute die wissen was sie wollen und die Reaktionen des Umfeld es gut einschätzen können. - Ungeplant: In die Situation reingehen und sich vom Bauchgefühl leiten zu lassen. Für Leute die keine Lust haben sich ewig darüber Gedanken zu machen (um z.B. keinen Leidensdruck zu haben) oder einfach keinen Weg zu finden sich aber trotzdem outen wollen. - Spontan: Bietet sich an wenn man sich vom Outing nicht viel erhofft und es nicht so wichtig findet. Dies bietet sich auch gut an wenn man mit Homophobie gut umgehen kann.
4) - Alleine: Alleine auf die Person zugehen und sich ihr alleine outen - Unterstützend: Jemanden der bei Schwierigkeiten helfen kann dabei zu haben
5) Einer Gruppe outen: Vorteil kann sein, dass andere einen vor homophoben Aussagen schützten, wenn alle dagegen sind kann es im schlimmsten Falle zu Ausschluss und Mobbing kommen. - Einzeln outen: Ein Vorteil ist, dass keine dum*en Schw*tzer oder ähnliche Typen dabei sind die man in der Situation nicht gebrauchen kann. Nachteil ist, dass niemand einen wenn es brennslig wird verteigen, man steht dann alleine da - Vor allen outen: Facebook z.B. Es kann passieren das keine Rückmeldungen kommen oder aber ganz viele Ha*erkommentare. Es kann auch passieren, dass die Leute dich ständig fragen ob es nun wirklich stimmt. Positiv ist, das es schon fast alle wissen du es also kaum noch jemanden sagen musst. Kommentare können natürlich auch positiv sein.

Meine Outingtipps=
Goes:
Ruihge Orte mit Person aufsuchen, Verständnis zeigen, Mut machen, Erklären, Zeit geben, nichts überstürzen, für einen da sein etc. etc.
- Nogoes: Mach es nie im Streit, dass kann evtl. der Funke sein der das Fass zum überlaufen bringt. / Akzeptiere dich erstmal vollständig selber, man kann Akzeptanz nicht verlangen, wenn man sie selber nicht fühlt. / Steh zu dir und sei so selbstbewusst, dass du nicht in die Phase gerätst nicht mehr schwul sein zu wollen. Klar können Reaktionen traurig machen (kenne ich selber, sie sollten aber nicht dein Leben bestimmen). So wäre man für ein Outing noch nicht bereit finde ich! / Nie der Person direkt ins Gesicht sagen wie blöd man die homophobe Reaktion findet. Man kann damit viel kaputt machen, was vielleicht nie kaputt gehen würde.

Was man machen sollte ist immer Personen und Situationsbedingt zu betrachten und einem selbst überlassen. Die Wahl kann dir keiner abnehmen. Wir kennen dein Umfeld und dich nicht.

Fall du meine Ratschläge annehmen solltest wähle bitte gut, denn ein Outing kann schnell nach hinten losgehen.

Ich hoffe ich konnte helfen :)

Bitte und viele Grüße

warum möchtest Du Dich outen?

Wem wäre damit geholfen und was möchtest Du damit erreichen?

Ich würde..noch ein paar Jahre warten.

Leb Dein Leben..teste aus wie es läuft und schau..wie Du klarkommst,wem Du vertrauen kannst.

M.E.ist das verfrüht und unnötig,das outing JETZT.


InsiderMitte 
Fragesteller
 07.05.2017, 22:23

Ich möchte eben nicht noch ein paar Jahre damit warten; ich will damit ausdrücken, dass ich mich nicht in jeder Situation mit Mann+Frau identifizieren kann und will. Ich kann mich hier gerade nicht richtig ausdrücken, ich hoffe du weißt, was ich damit sagen will.

LG :)

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brunhilde45  07.05.2017, 22:26
@InsiderMitte

Du bist niemand eine Erklärung schuldig,wie Du leben willst.Ich glaube ich weiss was Du meinst.ABer es ist nicht nötig,das irgendwo als Statement öffentlich "zu bekennen"..meine Meinung.Vielleicht würdest Du Dich damit ggf.sogar schaden.Also-geh es mit Bedacht an. VG

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