Hattet ihr auch solche Angst vor eurem Coming Out?
Hi, ich bin Marcel und ich bin schwul.
Zur Zeit habe ich immer mehr das Bedürfnis mich vor meinen Freunden und meiner Familie zu outen aber ich habe einfach riesige Angst vor den Reaktionen. Was wenn ich meine Familie verlier und auch noch meinen kompletten Freundeskreis?
Ich komme aus einem kleinen Dorf und spiel da auch im Fußball Verein. Ich habe einfach Angst das ich mein komplettes soziales Umfeld verliere. Hattet ihr auch solche Angst vor eurem Outing ? Und wenn ihr euch geoutet habt wie waren die Reaktionen?
16 Antworten
Ich bin nicht Homosexuell, aber antworte mal.
Mein bester Freund ist Schwul, er spielt bei uns im Verein Fußball.....
Er hat es mir vor einiger Zeit gesagt u war ziemlich aufgeregt.
Für mich hat sich ni hts geändert, er bleibt mein bester Freund, nach dem Training duschen wir alle.
Er hat sich seine sexuelle Orientierung nicht ausgesucht.
Habe damit nicht ansatzweise ein Problem, auch unsere gemeinsamen Freunde sind da Cool.
Seine Eltern sind ebenfalls cool.
Er ist Schwul aber nicht krank oder sonst was.
Ich hoffe Du wirst es ähnlich erfahren.
Tipp
Rede mit Deinen Eltern oder Geschwistern darüber.
Wer Dich nach dem Coming out ignoriert ist es nicht wert mit Dir befreundet zu sein.
Wünsche Dir viel Glück !!
Lg
Genau das sehe ich anders.
Die eigene Sexualität verstecken müssen ist doch doof.
Eltern lieben hoffentlich ihre Kinder u werden bestimmt mitbekommen wenn ihr Sohn oder Tochter homosexuell sind.
Ich hoffe das der Fragesteller wird positive Erfahrungen machen !!
Mensch wir sind im Hahr 2023 u nicht im Mittelalter.
Ja, du hast halt keine Ahnung wie es ist schwul zu sein und daher leicht reden. Du darfst hoffen, aber sollst ihn nicht ermutigen - dazu bist du nicht in der Position. Ich hoffe, dass der FS sich nicht von dir beeinflussen lässt und ein bisschen hinter dem Berg hält. Die Welt ist nicht so lieb...
Du hast recht, ich habe wirklich keine Ahnung wie es ist Schwul zu sein.
Ich möchte den FS "nur" helfen u habe meine Einstellung dazu verfasst.
Du hast recht, die Welt ist nicht lieb, ich möchte sie mit meiner Offenheit etwas lieber machen!!
Ich möchte den FS auch nicht beeinflussen, nur meine Meinung dazu schreiben.
Für mich ist es kein Problem wenn jemand homosexuell ist, werde stets die Menschen so annehmen wie sie sind.
So wird das in unserer Familie (Eltern u Brudi) gemacht!!!
Ich wünsche mir das dem FS so begegnet wird .
Oder anders ausgedrückt: es ist unverantwortlich, jemanden zu etwas zu ermutigen, dessen Ausgang man nicht kennst und wo man keine Aktien drin hast - anonym.
Wenn du selbst schwul bist, dann darfst du dich outen nach Herzenslust oder als Hetero deine liberale Meinung verkünden (auch das ist anonym nicht schwer wie es offen in seinem Umfeld zu tun) - aber um die Tragweite der Entscheidung für den FS einzuschätzen, müsstest du in seiner Haut stecken - denn diese wird die Reaktionen abbekommen, nicht du.
Ich rate ihm, vorläufig zurückhaltend zu sein, um nicht unnötig früh im Leben bittere Erfahrungen mit Menschen zu machen. Wäre ja schön, wenn es anders wäre - aber die Welt tickt hetero, wir Schwulen sind eine Minderheit und können es uns nicht immer aussuchen, wie wir gesehen und behandelt werden möchten - denn nicht alle sind so liberal wie du.
Ich hatte Angst aber habe mich erst bei meinen Freunden und vor kurzen bei ein teil der Familie Namen es locker auf und ein Teil wird es am Samstag erfahren aber danach geht es einem besser
Bei einer Frau (das mit trans will ich einfach mal überspringen, davon weiß ich zu wenig, denke aber, es ist noch komplizierter) wird das viel leichter aufgenommen, als wenn ein Mann schwul ist. Das war schon immer so.
Es macht nicht krank auf Dauer...man darf es nicht überschätzen, dass die anderen "es" wissen. Was habe ich denn von ihrer Toleranz? Ersetzt mir das einen Freund und Geliebten. Nein - rein gar, überhaupt nicht.
Der einzige Vorteil ist, das meine Andersartigkeit, die Heteros nie ganz verstehen werden (ist auch sehr komplex, weil jeder Homo mehr oder weniger auf seine Weise tickt, was ihn mitunter einsam macht, weil er das passende Gegenstück nicht finden kann) - dann offiziell ist, wodurch ich nicht nur Zustimmung sondern auch Ablehnung bekomme, auch subtile, unausgesprochene.
Für mich klingt "coming out" immer so danach, als ob man sich dafür schämen müsse - und in diese Richtung geht ja auch die Frage.
Würdest Du Dich "outen", wenn Du eine Freundin mit nach Hause bringen würdest? Es ist Dein Leben und nicht das Deiner Familie oder Freunde.
Deine Familie wirst Du mit Sicherheit nicht verlieren. Im Freundeskreis kann das mitunter anders aussehen, aber dann waren das halt auch keine Freunde.
Ich glaube, ich hatte zuwenig Angst - ging zu offen damit um. Die Reaktionen waren nicht alle positiv - man schickte mich zu Psychiater, usw.
Gut, das ist viele Jahre her, aber ich an deiner Stelle, würde davon absehen, falls es keine trifftigen Gründe für ein Outing gibt, dass sich z.B. eine Frau in dich verliebt hat oder dass du ständig gehänselt wirst mit Anspielungen, also das Outing praktisch von außen käme und es ein Befreiung wäre, zu sagen "OK - ihr habt recht - ich bin schwul!".
Aber mir scheint, das trifft alles nicht zu.
Für deine Eltern wäre es ein Belastung in einer ländlichen Umgebung. Ich würde dich bitten, es ihnen zu ersparen und damit zu warten, bis du da mal weggezogen bist - oder hast du im Sinn, für immer in deinem kleinen Dorf zu bleiben?
Ich glaube auch, dein wachsendes Bedürfnis, dich zu outen, hast du irgendwo "gelernt", in den Medien mit zahllosen Fallschilderungen...die manchmal Freiheiten suggerieren, die faktisch nicht existieren. Und sie müssen es nicht ausbaden - sondern du!
A propos Freunde - ich kann dir garantieren, dass manche sich von dir abwenden werden, ohne groß was zu sagen - dir vielleicht sogar sagen: "Hey - cool, dass du dich outest"...aber melden sich nicht mehr.
Ich glaube, es gibt keinen Schwulen, der aufgrund seiner Veranlagung nicht schon schwierige Erfahrungen gemacht hat.
Hallo Marcel199605,
es scheint mir eine unterschwellige gesellschaftliche Verpflichtung zu geben, darzulegen, dass man sich anders als im biologischen Geschlecht identifiziert oder so geneigt ist, dass man mit seiner Neigung große Nähe zu Menschen, mit denen man sich nicht fortpflanzen kann, haben kann.
Dabei ist kein Mensch der Gesellschaft irgendwelche Rechtfertigung über sich selbst schuldig. Jedoch kann in einer Runde oder Familienkreis das Thema Neigung schon angesprochen sein. Dann hängt es davon ab, wie die Menschen dort selbst eingestellt sind: ob man sie mit Thema berühren kann oder eben nicht. Oft mag dann eine Neigung ein Geheimnis bleiben.
Wenn ich sagen würde, dass ich mich auch als Frau identifizieren kann, kämen viele Menschen in meinem Umfeld damit nicht zurecht. Sie würden mich vielleicht auch diskriminieren. Also erreiche ich damit niemanden. Damit spare ich mir auch die Diskriminierung, und das Thema spielt dann auch im Umgang keine Rolle.
Einige Menschen würde iic damit aber auch erreichen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Das ist nett...aber diese lieben Worte kosten dich nichts - und sie sind nicht maßgeben für die Realität.
Ich finde es fahrlässig und blauäugig von dir, ihn zu ermuntern, sich zu outen...das ist wie von der sicheren Seite eines Abrunds, den anderen zu ermutigen "komm doch, balancier doch über das Seil"...es dir (wahrscheinlich) nichts passieren.
Wie willst du ihm helfen, wenn er Probleme bekommt - in der Familie oder sozial? Dann hättest du allerdings die Chance, dich neben ihn und vor ihn zustellen, und Farbe zu bekennen gegenüber seinen Ausgrenzern.