Organspende?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Ja weil... 58%
Nein weil... 42%

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja weil...

Mein Opa hat seine Organe gespendet, als er gestorben ist und hat damit einem Menschen geholfen, der sonst im Alter von gerade einmal 21 Jahren gestorben wäre. Ich finde das Motto meines Opas sehr toll, da er immer anderen Menschen helfen wollte, so gut es geht und er das bis ins Grab durchgezogen hat.

Ich möchte das auch und wenn ich tot bin, brauch ich meine Organe ja nicht mehr und jemand anderem schenken sie vielleicht noch mehrere Jahre Leben, die ich ohnehin nicht mehr erleben kann.

Ich verstehe aber auf der anderen Seite auch alle, die das aus religiösen oder anderen Gründen nicht machen wollen oder können. Es gibt ja auch sehr viel Personen, die aufgrund einer Krankheit weder spenden können, noch dürfen und ich finde, dass man es jedem selbst überlassen sollte und man niemanden dazu drängen sollte.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Viele liebe Grüße und einen schönen Abend!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein weil...

Es wird viel zu viel Wirbel um Organspende gemacht. Es gibt pro Jahr etwa 1 Million Sterbefälle und etwa 1000 Organspender. Also nur jeder Tausendste Verstorbene endet als Organspender.

Organspender werden so gut wie nur Unfalltote, also solche Menschen, die so schwer verletzt sind, dass der Hirntod eintritt, aber die Organe trotzdem noch nutzbar sind. Das ist rein schon vom Auftreten her recht unwahrscheinlich und betrifft überwiegend schwer Kopfverletzte nach Verkehrsunfällen.

Wir haben etwa 3.000 Verkehrstote pro Jahr, von denen 1.000 Organspender werden. Selbst wenn alle Bürger der Organspende zustimmen würden, könnte man die Spenden nur auf etwa 2.000 pro Jahr steigern, da die anderen Fälle gar nicht in Frage kommen (andere Krankheiten / Körper zu stark verletzt).

Ich selbst möchte nicht Organspender werden, da ich den Sterbeprozess ganz natürlich durchlaufen möchte, bis zum Ende. Der willkürlich definierte Hirntod ist nur ein Zwischenschritt im Sterbeprozess, um Organspenden zu ermöglichen.

Mir ist auch unsympathisch, dass man regelrecht ausgeweidet wird, sehr viele Organe entnommen, die Augen verstümmelt und auch Gewebeprobe für Forschung, Entwicklung und kommerzielle Nutzung entnommen werden.  

Organspende ist zudem für die Angehörigen sehr oft eine große Belastung. Der Angehörige wird noch künstlich am Leben gehalten und wirkt keineswegs tot. Da fällt der Abschied und das innere Abschließen oftmals schwer, denn es fehlt die Offensichtlichkeit des Todes, des finalen Endes. Auch die Freigabe zum Ausweiden ist für viele eine enorme emotionale Belastung, die in diesem Moment des Schocks und der Trauer das Fassen und Verarbeiten dieser schrecklichen Wendung erschwert. 

Organspender sind im Prinzip lebende, schwer verletzte Menschen, deren Gehirn irreversibel so stark geschädigt ist, dass sie nie wieder ein bewusstes Leben haben werden. Die Medizin hat den Begriff "hirntot" eingeführt, damit dieser Zustand irgendwie das Prädikat "tot" erhalten kann, obwohl der Körper und seine Organe noch leben. In Wirklichkeit ist der Mensch mitten im Sterbeprozess, meistens nur noch durch Maschinen und modernste Medizintechnik künstlich am Leben gehalten. Die Definition von Hirntod ist daher umstritten und schlichtweg willkürlich. Wir reden hier also von einer formalen Definition und nicht von naturwissenschaftlichen Fakten. Der Hirntod ist nur ein Schritt des Sterbeprozesses.

Wie der Name schon sagt, geht es um OrganSPENDE. Das sollte einen Zwang oder Automatismus von vornherein moralisch wie formal ausschließen. Spenden müssen freiwillig sein und die Entscheidung muss bewusst fallen. Man kann und darf aber nicht Organe gezielt spenden oder bestimmte Empfänger (Alkoholiker, Kriminelle, Ethnien, Religionen) vorbestimmen oder ausschließen. Letztlich ist Organspende gar keine Spende, sondern einfach eine Entnahme, auf die der "Spender" keinerlei Einfluss hat.

yoonjiarmybts17  11.01.2024, 15:14

👏👏👏👏 sehr schön gesagt!!

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Ja weil...

Ich brauche sie nicht mehr und meine Frau braucht sie nicht als Andenken - die hat dann mein Geld als Andenken. ;o)

Ja weil...

Brauche die ja nicht mehr und helfe potenziell anderen Menschen.

Nein weil...

So lange meine Zweifel, wonach der Spender bei der Organentnahme nicht doch Todesqualen durchsteht, nicht ausgeräumt sind, würde ich nicht spenden und schon gar nicht ein solches Organ annehmen.