Oma ist gestern gestorben-fühle nur Leere?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo majalinchen123,

mein herzliches Beileid! Der Verlust eines geliebten Menschen durch den Tod gehört wohl mit zu dem Schlimmsten, das man im Laufe seines Lebens durchmachen muss! Ich habe das leider auch schon hinter mir, da ich vor wenigen Jahren mehrere meiner engsten Familienangehörigen verloren habe und vor kurzem sogar meine Frau!

In so einer Situation hat man leicht das Gefühl, dass das Geschehene einfach nicht wahr sein kann. Man kann sich einfach nicht damit abfinden, dass der Verstorbene nun nicht mehr da ist. Oder man fühlt sich innerlich leer und empfindungslos. Es kann auch sein, dass der anfängliche Schmerz so groß ist, dass man meint, es gar nicht aushalten zu können. Vielleicht geht es Dir ja gerade ähnlich. Das ist die erste Phase der Trauer und sie ist wohl auch die schlimmste! Die Frage lautet nun: Wie kann man irgendwie weiterleben und die Zeit der Trauer durchstehen?

Manche versuchen, so schnell wie möglich wieder zur Tagesordnung überzugehen und Gefühle der Trauer zu unterdrücken. Sie wollen vielleicht andern ein gutes Beispiel geben und versuchen den Starken zu spielen. Das ist jedoch auch gar keinen Fall der richtige Weg! Man muss sich selbst die traurigen Gefühle zugestehen, egal wie stark sie sind. Das bedeutet auch, dass es falsch wäre, Tränen zurückzuhalten. Am besten ist es, die Trauer zu durchleben und, wann immer einem danach ist, auch zu weinen. Das bringt einem auf jeden Fall eine gewisse Erleichterung.

Dazu, die Trauer zu durchleben gehört auch, mit anderen über seine Empfindungen zu reden. Natürlich eignet sich nicht jeder dazu. Vielleicht kennst Du einen mitfühlenden Freund, Bekannten oder Verwandten, dem Du Dein Herz ausschütten kannst.

Am besten können einem oft diejenigen helfen, die bereits Ähnliches durchgemacht haben und damit fertig geworden sind. Auf jeden Fall wird es Dir leichter ums Herz, wenn Du Dich jemandem mitteilst. In der Zeit der Trauer brauchen wir jemanden an unserer Seite, auf den wir uns verlassen können und der die Sache mit uns gemeinsam durchsteht.

Es könnte aber auch sein, dass Dir im Moment gar nicht danach ist, mit jemandem zu reden. Dann könnte es Dir helfen, ein Tagebuch zu führen und Deine Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen. Das Geschriebene vielleicht einige Tage später wieder zu lesen, mag Dir ebenfalls Erleichterung geben.

Wenn Freunde Dir Hilfe angeboten haben, nimm sie an! Vielleicht sind sie nicht dazu in der Lage, ihr Mitgefühl durch passende Worte zum Ausdruck zu bringen und sie mögen Dir auf diese Weise zeigen, dass ihnen etwas an Dir liegt. Auch wenn sie Deinen inneren Schmerz nicht wirklich verstehen mögen, weise sie nicht zurück. Echte Freunde können einem trotz ihrer Unzulänglichkeiten und manchmal unbedachten Worte eine große Hilfe sein.

Du wirst sicher gemerkt haben, dass die Trauer enorm an Deinen Kräften zehrt. Achte deswegen gerade jetzt auf genügend Schlaf, körperliche Bewegung und eine gesunde Ernährung! Auch wenn es Dir schwerfallen mag, innerlich zur Ruhe zu kommen, sei jedoch sehr vorsichtig mit Medikamenten und Alkohol. Sie bringen Dir bestenfalls vorübergehend Ruhe, und es besteht leider die Gefahr, davon abhängig zu werden. Solltest Du z.B. zu Beruhigungsmitteln greifen, dann tue dies nur unter ärztlicher Aufsicht.

Es mag Dir auch schwerfallen, wieder zu Deinen alltäglichen Beschäftigungen (Beruf, Hausarbeit etc.) zurückkehren. Am Anfang kann es sein, dass Du Dich dazu zwingen musst. Im Laufe der Zeit wirst Du jedoch feststellen, dass der Alltag Dich ablenkt und Dir guttut. Wenn Du Dich jedoch dauerhaft verkriechst, kannst Du schnell in ein Gedankenkarussell geraten, aus dem es schwer ist, wieder herauszukommen.

Viele Trauernde stellen sich die Frage, wo nun der Verstorbene wohl ist. Vielleicht im Himmel? Oder irgendwo sonst im Jenseits? Die Bibel lässt uns ins in der Frage, was nach dem Tod geschieht, nicht im Ungewissen. Sie sagt: "Denn die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst" (Prediger 9:5). Das bedeutet, dass die Toten nicht irgendwo weiterleben. Sie befinden sich sozusagen im Todesschlaf, aus dem es jedoch nach der Bibel auch wieder ein "Erwachen" gibt. Wie ist das zu verstehen?

Nun, Gott ist dazu in der Lage, sich an jeden Menschen, der einmal gelebt hat, in allen Einzelheiten zu erinnern. So hat er sich vorgenommen, eines Tages die Gräber zu lehren, indem er die Toten wieder zum Leben bringt. Die Bibel gebraucht dafür den Begriff "Auferstehung". Gott erschafft die Verstorbenen mit einem neuen Körper, der dem gleicht, den sie in ihrem früheren Leben hatten.

Wenn also die Toten wiederkommen, dann ist es so, als ob sie gleichsam von einer langen Reise zurückgekehrt wären. Stell Dir vor: Wir können all unsere Lieben wiedererkennen und in unsere Arme schließen! Kannst Du Dir die unbeschreibliche Freude vorstellen, die dann herrschen wird?

Ist das zu schön, um wahr zu sein? Keineswegs, denn Gott verspricht uns nichts, was er nicht einhalten kann und wird. Somit ist die Hoffnung der Auferstehung für die Hinterbliebenen ein großer Trost, der ihnen in der Zeit der Trauer enorm helfen kann.

Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft hast, diese schwere Zeit zu ertragen und nicht in Deinem Kummer zu versinken! Mögest Du auch liebevolle und mitfühlende Menschen an Deiner Seite haben, die Dich verstehen und Dich aufbauen! Und wenn Du an Gott glaubst, steht er Dir gerne bei und gibt Dir Hoffnung und Kraft aus seinem Wort.

LG Philipp

Philipp59  21.01.2019, 05:59

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

0

Mein Beileid!

Tipps kann ich dir nicht geben, aber eine Vermutung äußern, warum du nicht weinst oder richtig traurig bist. Wenn man so eine schlimme Nachricht erhält, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass man nicht direkt so darauf reagiert, wie man meint, es tun zu müssen, weil man zunächst den Umfang und die Endgültigkeit nicht immer sofort erfassen kann.

Du wirst dich bestimmt in der nächsten Zeit noch ganz viel mit deiner Oma, mit dem Tod, aber auch mit dem Leben beschäftigen und damit die Tragweite begreifen können.

Alles Gute!

und suche dir neue und bessere Freundinnen in deiner Schule....

Zuerst möchte ich Dir mein Mitgefühl ausdrücken. Es ist nicht leicht, einen Angehörigen zu verlieren.

Vielleicht hilft es Dir, Dich mit Leuten zu unterhalten, die Oma auch gekannt haben? Dann kann man sich gemeinsam erinnern, wie es war, was man erlebt hat, worüber man gelacht hat. Das würde Deiner Oma sicher gefallen, daß man sie in guter Erinnerung behält. Also "feiert" doch gemeinsam einen großartigen Menschen, der Euch eine Zeitlang im Leben begleitet hat und der für jeden Einzelnen etwas ganz besonders war.

Ja, Du wirst weinen müssen, denn der Verlust tut weh. Das ist ganz normal und das ist auch gut so. Andererseits war Deine Oma auch ein Geschenk in Deinem Leben. Und das ist ein gutes Gefühl. Vollständig verlassen wird Dich Deine Oma nie. Sie wird immer in Deinen Gedanken sein und Du wirst Dich auch in vielen Jahren machmal fragen, was Oma zu dieser oder jener Situation gesagt hätte. Das ist etwas, was Dir zeitlebens bleibt. Und das wird den Verlust erträglich machen. Irgendwann tut es nicht mehr weh, sondern er bleiben die guten Erinnerungen. Diese Erinnerungen werden ein Teil von Dir werden und Dich auf dem Weg zum Glück begleiten.

Das ist ganz normal und du darfst weinen! Sprich mit deinen Eltern darüber. Gehe unbedingt zur Trauerandacht und zur Beerdigung. Nimm Abschied. Das ist wichtig!

Deine Freunde sind keine richtigen Freunde. Richtige Freunde würden dich in den Arm nehmen, statt darüber zu lachen oder dich zu ignorieren.

Suche dir andere Leute an deiner Schule die nicht so oberflächlich sind.

Ouh,

Mein Beileid Maja.

Meine Oma ist leider nach 6 h im Jahr 2019 gestorben.

Wobei wir gut von ihr Abschied nehmen konnten und ihre Zeit leider echt schon gekommen war.

Ich weis es hört sich vielleicht komisch an, aber mir hat es damals bei meinem Bruder geholfen, seinen toten Körper nochmal zu sehen um mich zu verabschieden. Falls ihr das in Betracht zieht.

Ansonsten schau alte Bilder an, rede mit deinen Eltern darüber wie du dich fühlst.

Und lass deine Tränen raus. Auch das tröstet, wenn auch nur langsam.

So oder so Maja, deine Oma ist jetzt an einem besseren Ort.

Ich wünsche dir sehr viel Stärke Trost und Liebe. Ich hoffe auch deine Freunde merken wie es dir geht und sind für dich da <3

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Psych. Berater, Freund, Jugendleiter, Musiker
ninanew2  15.01.2019, 16:44

Ich finde der Tod einer Oma ist doch für das Elternteil viel schlimmer - da hat jemand die eigene Mutter verloren..

1
majalinchen123 
Fragesteller
 15.01.2019, 17:12
@ninanew2

Sicher ist es für das eine Elternteil auch sehr schlimm, aber eben auch für die Enkel. Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu meiner Oma und wir haben viel zusammen gemacht. Deswegen ist es auch sehr schlimm für mich.

1
ninanew2  15.01.2019, 17:24
@majalinchen123

Ja verstehe ich, ich glaube nur immer das man mit dem Tod der Großeltern eher rechnet einfach weil das imme alte Menschen sind, für die Kinder also deiner Mutter muss das allerdings sehr viel schlimmer sein, weils halt ihre Mutter war. Aber Schmerz bleibt Schmerz wa

1
Bibadchoia  15.01.2019, 22:28
@ninanew2

Natürlich kann man sagen dass die Eltern den Großeltern näher standen, aber ich finde nicht, dass man sagen könnte es schmerzt jemanden mehr oder weniger. Abgesehen von Außenstehenden...

Wir haben auch mit dem Tod gerechnet und ich glaube wenn man es erwartet ist es einfacher.

Meiner Oma ging es wirklich sehr schlecht.

Ich saß 3 Stunden am Stück an ihrem Bett und wollte sie nicht alleine lassen. Jeder Atemzug hat sich wie der letzte angehört.

Es war wirklich anstrengend aber ich konnte mich so gut von ihr verabschieden.

Ich hoffe du findest jemanden der dich dadurch trägt Maja.

2
Bibadchoia  16.01.2019, 08:03
@ninanew2

Zuvor ja, wie viele in meiner Familie.

Sie hatte Krebs an der Nase und musste auch oft operiert werden.

Ist aber mit 89 daran gestorben, dass sie wiederholt Schlaganfälle hatte und zu schwach war.

0
ninanew2  16.01.2019, 18:34
@Bibadchoia

Krebs an der Nase, hab ich auch noch nie gehört. Ich hab mal gehört das jemand Krebs am Mund bzw Zahnfleisch hatte - frag mich nicht wie das genau heißt - aber an der Nase kannte ich bisher nicht. Du meinst aber nicht Hautkrebs der sich an der Nase konzentriert hat oder?

1
Bibadchoia  16.01.2019, 20:13
@ninanew2

Nein Ihre ganze Nase war davon zerfressen. Die Ärzte mussten große Stücke davon wegschneiden..

0