normal wenn man nicht getröstet werden will?

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da ist wohl jeder anders. Manche Menschen machen alles lieber mit sich alleine aus. Ich mag das auch nicht, wenn mich jemand unbedingt troesten will. Manchmal will ich mit jemand drueber sprechen, manchmal bin ich aber noch nicht so weit und will alleine sein und meine Ruhe haben. Ich moechte dann auch oft so behandelt werden, wie wenn nichts ist, ich mag Mitleid gar nicht. Es kann jemand sagen, Du hast auch viel mitzumachen oder so, dann finde ich das troestlich, sage, "es geht schon", dann muss es aber auch wieder gut sein und das Leben geht weiter. Mir ist es am liebsten, wenn jeder ganz normal mit mir umgeht, als wenn nichts waere. Damit komme ich am besten klar!

Und andere Menschen, die muessen tausendfach drueber reden und sich troesten lassen, aber das ist auch okay.

Haengt halt vom Einzelfall ab, was normal ist. manche Menschen ziehen sich auch zu sehr zurueck, da waere es schon moeglich, dass sie doch nicht damit klar kommen. Aber erst mal muss man jemand sein eigenes Tempo und seine eigene Art lassen.

Ich kann selbst sehr schlecht mit Mitleid anderer umgehen, ich weiß dann nie, wie ich reagieren soll und es kam schon zu Situationen, wo ich die anderen trösten musste, die eigentlich mich trösten wollten. Mir fällt es schwer, mich wie ein rohes Ei behandeln zu lassen, ich möchte, dass mit mir auch in schwierigen Situationen normal umgegangen und geredet wird.

Andererseits kann ich wohl gut andere 'aufbauen', ich kann Anteil nehmen ohne mit zu leiden. Ich versuche einfach, etwas von meiner Kraft zu vermitteln und manchmal muss man sich auch gar nicht um Kopf und Kragen reden, man ist einfach da.

Nach dem Tod meines Mannes hatte ich einige Wochen jeden Tag Besuch von einem unserer besten Freunde. Manchmal saß er nur mit mir vor dem TV, manchmal haben wir über Gott und die Welt geredet und manchmal haben wir zusammen Rotz und Wasser geheult. Er hat mir sehr geholfen dadurch, dass er einfach da war. Mit ihm konnte ich auch wieder mal lachen oder über ganz andere Themen reden als Tod, Trauer und Verlust. Mir war aber auch bewusst, dass er einfach damit eine Tradition seiner Heimat lebte, in der keine Witwe in den ersten Wochen allein bleiben soll. Da mir meine Familie nicht wirklich eine Hilfe war in der Beziehung, hatte er den Part übernommen.

Es kommt natrülich auf die Umstände an.

Aber viele Menschen haben das Gefühl, daß ihre Trauer nicht angenommen wird, wenn man sie trösten will. Sie empfinden das so, als wollte man ihnen die Trauer wegnehmen, als sollten sie nicht trauern. Traurigkeit ist aber ein ganz gesundes Gefühl, das man auch ausleben sollte. Mir geht es ähnlich, ich muß auch mit einem Schmerz erst immer selber zurechtkommen, erst, wenn ich mich ein bischen gefangen hab, kann ich Trost zulassen.

jeder trauert anders, manche möchten umarmt werden, andere wieder nicht.....da gibt es kein normal...........da muß man vlt. einfach fragen was derjenige gern möchte.....

Es gibt durchaus auch Menschen die in ihrem Schmerz lieber alleine gelassen werden und nicht so sehr Trost oder Hilfe von anderen benötigen, sprich möglicherweise sind sie auch ganz gut dazu in der Lage sich selbst zu helfen. Das bedeutet aber nicht, das dies Menschen nicht auch unter Umständen jemanden brauchen dem sie alles anvertrauen können, jemanden der nur zuhört.