"Nikolaus" wurde enttarnt - was tun? :-o

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Kinder sind gewitzt. Deshalb sollte immer jemand Familienfremdes den Nikolaus/ Weihnachtsmann spielen (beispielsweise der Opa/ Onkel von jemandem aus dem dem engeren Freundeskreis.

Bis nächstes Jahr hat deine jüngste Nichte unter Umständen eh schon wieder vergessen das du unter dem Kostüm gesteckt hast.

Zum Punkt Erziehung: Das deine Nichte selbstbewusst ist in ihrem Alter ist so gesehen sehr positiv. So wird sie sich (nehme ich an) weder im Kindergarten noch daheim von den älteren Kindern unterbuttern lassen. Ich frage mich grade was du mit "draufgängerisch" meinst. Ist sie wild, gibt Widerworte, lässt sich nichts sagen, hat ständig nur Blödsinn im Kopf, hat keinen Respekt vor den Grenzen anderer und vor dem Eigentum anderer?

Nun ja, sie hat 2 ältere Geschwister, da lernt man automatisch sich zu behaupten, klarzustellen "ich bin auch noch da". Ansonsten ist das Verhalten bedingt durch die Erziehung, durch das Vorbild innerhalb der Familie, durch die Entwicklungsphase (ausprobieren, das ICH entdecken, den eigenen Willen entdecken, den Unterschied zwischen "mein und dein" entdecken...).

Kitty0503 
Fragesteller
 07.12.2013, 11:04

Beispiel: Wir waren abends an einem öffentlichen Fest. Gegen 19:00 Uhr wollte meine Schwester die Kinder "einsammeln", um nach Hause zu gehen.

Als ich die Kleinste fand, stand sie vor drei älteren Kindern. Sie hat nichts gesagt, sondern einfach nur schnell einen Schritt in Richtung der anderen (fremden) Kinder gemacht. Alle drei sind zusammengezuckt. Das war nichts Schlimmes (musste mir das Lachen verkneifen). Es muss wohl an der Ausstrahlung der Kleinen liegen, daß die größeren Kinder vor ihr kuschen und sich nicht wehren.....

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Rockige  07.12.2013, 11:12
@Kitty0503

Ganz nüchtern betrachtet, ohe dieses Kind im allgemeinen zu kennen, ist mir das Kind symphatisch. Ich wünschte mein Kind wäre wenigstens ansatzweise dermaßen selbstbewusst.

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Kitty0503 
Fragesteller
 07.12.2013, 11:16
@Rockige

Das ist es ja. Der kleinen Kröte kann keiner böse sein, weil sie so ein strahlendes Lächeln hat. Die wickelt alle um den Finger mit ihrer offenen Art. Aber irgendwann kommt vielleicht einer, der nicht darauf reagiert...

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Rockige  07.12.2013, 11:23
@Kitty0503

Und wenn einer kommt der sich nicht um den Finger wickeln lässt? Dann wird das Kind lernen das es Grenzen gibt und die bisher angewendete Masche nicht bei jedem und in jeder Situation funktioniert. Das ist doch vollkommen natürlich :)

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Hallo,

ich würde den Kindern erstmal, aufgrund der Enttarnung des Nikolauses, die wahre Nikolausgeschichte erzählen, damit sie die Hintergründe dieser Tradition kennen lernen. Es ist natürlich ist sehr schlau, den Nikolaus jemanden aus der näheren Verwandschaft spielen lassen, die Kinder sind ab einem gewissen Alter zu schlau, um die Person nicht zu erkennen.

Nun zu den Erziehungsmaßnahmen: die 3. bzw. letzten Kinder sind meistens selbstbewusster und frecher und angstloser, und........... als die älternen Geschwister. Das bringt die Familienkonstellation so mit sich. Sie lernen schon von Geburt an, sich den älteren Geschwistern anzugleichen, sich gegen sie durchzusetzen, damit sie auch zu entwas kommen. Das kommt wahrscheinlich noch von ganz früher, als die Kleinen die Scvhwächeren waren und ums Essen kämpfen mussten, damit sie überleben konnten.

Kitty0503 
Fragesteller
 07.12.2013, 13:55

Das mit der Nikolausgeschichte ist eine super Idee. :-) Aber ich denke, die wird im Kindergarten schon erzählt. Muss mal meine Schwester fragen.

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Volkerfant  07.12.2013, 14:20
@Kitty0503

Nicht jeder Kindergarten erzählt religiöse Geschichten, meistens nur die christlichen, also evangelisch oder katholisch Kindergärten.

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Sie ihre Erfahrungen machen lassen.

Das habe ich als Kind selbst erlebt. Wir sagten einstimmig der Nikolaus war ja Tante..... Als sie dann als Tante im Zimmer war, kam der Nikolaus zu den Nachbarskinder, was mein Vater bemerkte und ihn bot, danach zu uns zu kommen. Alle saßen am Tisch, das klingelte es Sturm. Da ich der Jüngste bin, durfte ich die Türe öffnen - Schock - da stand doch tatsächlich der Nikolaus und die Tante saß am Tisch. Doch das war dann der letze Nikolausbesuch. Der Schok, jedoch saß tief.

Kitty0503 
Fragesteller
 07.12.2013, 10:50

Gute Idee mit dem zweiten Nikolaus. :-)

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Da hast du etwas falsch verstanden mit dem Nikolaus.

Der Nikolaus ist kein Ermahner und Bestrafer. Ebensowenig wie ein erzieherisches Hilfsmittel. Er soll Kindern Freude machen und ein stiller Freund sein, wenn sie mal weniger glücklich sind. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Bei Kindern gibt es immer unterschiedliche Tempramente. Wenn die Jüngste deiner Schwester mehr Temprament hat, dann kann man dies nicht mit Erziehung beseitigen. Im Gegenteil, sollte sie ihr Temprament ausleben können und somit möglichst viel Erfahrungen sammeln, damit sie im Leben mit ihrem Temprament besser umgehen kann.

Kitty0503 
Fragesteller
 07.12.2013, 15:13

Von Bestrafung habe ich nichts geschrieben. Da musst Du wohl was falsch verstanden haben - und gegen Ermahnung spricht meiner Ansicht nach nichts und ist auch nicht von fremden zu beurteilen. Das war nicht Kern meiner Frage.

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RainerB76  07.12.2013, 15:24

Das mit dem falsch verstehen kannst du jetzt nicht so pauschalisieren...

Bei uns in der Region ist es auch so, dass aus Tradition der Nikolaus kleine Sünden aus seinem schlauen Büchlein vorlas... Erst dann kam das "Säckchen" mit den Nüssen, Orangen und Schokolade um die "wahre" Geschichte zu erzählen, nämlich dass der Bischof Nikolaus sein Hab und Gut verteilte... Es ist nunmal traditionshalber so, dass der Nikolaus ein kleiner "Ermahner" ist. Wie soll der Nikolaus ein "stiller Freund" sein, wenn er sich nur einmal im Jahr blicken lässt? Da hast Du eine falsche Ansicht von "Freund". Um Kindern einen Freund zu geben, bin ich selber da, als Onkel und Freund für meine Nichten. Ebensowenig ist der Nikolaus als erzieherisches Hilfsmittel angesehen, denn das wovor die Kinder sich fürchten ist der Krampus... Du kannst nicht einfach behaupten irgendjemand hat irgendwas mit dem Nikolaus falsch verstanden wenn Du nicht alle Traditionen kennst oder respektieren willst. Denn ein erzieherisches Hilfsmittel ist der Krampus bei uns doch, denn wenn man böse war, steckt der Krampus denjenigen in den Sack, so wird jedenfalls noch im Kindesalter unter den Kindern erzählt, in Wirklichkeit bekommt man für jede "Sünde" die der Nikolaus aus seinem Büchlein vorliest vom Krampus ein kleines, sanftes Tätschelchen mit der Rute.

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Kitty0503 
Fragesteller
 07.12.2013, 15:26
@RainerB76

So ist es bei uns auch, nur das der Krampus "Knecht Rupprecht" heißt. Mangels "Personal" blieb der aber aus, so daß nur der Nikolaus kam - ohne Rute.

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Immofachwirt  09.12.2013, 16:10
@Kitty0503

Das die Figur des Nikolaus für Ermahnungen, Bestrafungen oder als erzieherisches Mittel mißbraucht wird, habe ich nicht in Abrede gestellt, sondern lediglich, dass er dafür nicht gedacht war und ist.

Ich kenne sehr viele Nikolausbräuche, die sich aber überwiegend auf die Geschichte des Nikolaus von Myra beziehen, der mit Bestrafung gar nichts am Hut hatte, wenngleich er auch streitbar war.

In den Kirchen waren jeweils am 6. Dezember die Perikope vom Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Mt 25,14–30 EU) vorgesehen, woraus sich erst sehr viel später die Befragung der Kinder, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien in das Nikolausbrauchtum eingeschlichen hat.

Der Krampus, Knecht Ruprecht, Buttnmandl, Perchten oder Habergeiß ist teilweise sogar noch ein haidnisches Überbleibsel, was durch die zuvor erwähnte Kinderfrage erst sehr spät dem Nikolaus mit angehängt wurde.

Es kommt schließlich nicht selten vor, dass eine Figur mißbraucht wird, weshalb ein Hinweis darauf, keinen Widerspruch zu der Feststellung des Mißbrauches darstellt.

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