Niemand möchte mit mir nach Japan kommen, meine Freunde sagen was wollen wir den in Japan? Meine Eltern sagen es sei zu gefährlich..... alleine ist es besch...?

10 Antworten

Mit Bezug zu einer anderen Antwort ('wilees') und deinem Kommentar: wie willst du es von Stuttgart nach San Sebastián in Spanien, also 1332 km, in 2 Tagen mit dem Fahrrad schaffen? Das wäredie kürzest mögliche Distanz nach Spanien / Grenze.

Ich habe eine längere Zeit in Japan verbracht, war aber wohl behütet in einer beruflichen Infrastruktur und perfekter Wohnung (Tokyo).

Allein oder mit Freunden als Tourist in Japan unterwegs zu sein ist sündhaft teuer und nervend, wenngleich extrem interessant. Weit weniger gefährlich als Deutschland. Wer alleine unterwegs ist, zieht überall solche Leute an, die nach einem Vorteil suchen und nicht vor kriminellen Handlungen zurückschrecken. Dabei ist Japan allerdings im Vergleich sehr sicher. Leider ist in der Provinz die Sprache zumeist das größte Problem hinsichtlich komfortabler Reiseplanung und -Durchführung. In den großen Städten auch nicht so einfach :-(

Du wirst sicher nicht allein bleiben auf solch einer exotischen Reise, hüte dich nur vor den Koyoten / dem Abschaum; und sei nicht zu einladend sondern eher vorsichtig abweisend/ zurückhaltend bei spontanen Bekanntschaften. 'Langweilig' gibt's nicht auf Reisen.

-Carola-


2AlexH2  17.02.2018, 18:56

Wer alleine unterwegs ist, zieht überall solche Leute an, die nach einem Vorteil suchen und nicht vor kriminellen Handlungen zurückschrecken.

Die trifft man immer, sowohl zu zeit wie auch in der Gruppe, ist sogar weniger aufmerksam und leichteres Opfer. Wenn man alleine reist trifft man aber mehr von den anständigen ehrlichen die einen unter die Fittiche nehmen und alles zeigen.Wenn man sich anpasst ist es auch nicht mehr so teuer, da man Touristenfallen meidet und eher eingeladen wird- nicht das man das ausnutzen sollte. Es gibt schliesslich auch Hotels und Unterkünfte für Einheimische zu nicht touristen Preisen.

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volker79  18.02.2018, 22:34

Ach, steig mit dem Fahrrad in den Zug und mit ein paar mal umsteigen bist du in zwei Tagen MIT dem Fahrrad in Spanien. Nur nicht AUF dem Fahrrad.

Und so teuer ist Japan auch nicht. Mein Hotel, eine Mischung aus Hotel und Hostel (eigene Zimmer aber Etagen-WCs - sehr sauber mit beheiztem Sitz mit Popodusche - und alle paar Etagen Duschen) hat für zwei Wochen 350 Euro gekostet und war absolut ausreichend (und Teil des Erlebnisses, japanischer Stil mit Tatami-Boden und Futon-Matratze - sehr bequem muss ich zugeben). Gegessen habe ich auch immer um die 5 Euro in kleinen Eck-Restaurants.

Komische Leute habe ich auch keine getroffen, nur die gut gekleideten Herren mit Funkknopf im Ohr die einem in bestimmten Ortsteilen eine "very relaxin schappanisch massasch" versprechen sollte man meiden.

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Deine Freunde wollen nicht, deine Eltern haben scheinbar ein sehr seltsames Bild von Japan (gibt wohl kaum einen sichereren Ort, an den man reisen kann)... da hilft halt nur alleine oder eine Reisegruppe.

Die Sache ist halt: Um alleine für ein Flugticket viel Geld auszugeben, um dann erst mal 12 Stunden in eine Sardinenbüchse eingepfercht zu verbringen und den Jetlag auskurieren zu müssen, muss man mit seinem Fernreiseziel schon was anfangen können.

Ich kann dir zwar garantieren, jeder der von seinem Urlaub mehr erwartet, als sich am Strand von Malle den Pelz zu verbrennen und sich am nächsten Morgen zu fragen, welcher der fünf Sangria-Eimer jetzt für die Kopfschmerzen verantwortlich ist, wird Japan toll finden. Tolle Landschaften, imposante Architektur und interessante Kultur findet man auch näher, in Irland, Schottland, Kroatien, Italien, Spanien oder wenn es exotisch sein darf Türkei oder Jordanien. Und wenn man sich ganz weit weg wagt, interessiert man sich vielleicht doch mehr für die USA. Nur "Toll" reicht da nicht, man muss es für das Geld und die Reisezeit schon extrem geil finden. Wenn du keinen hast, der es genauso wie du geil findet, wird es schwierig.

Klar, du wirst dir sicher denken "Sicher sind die Plitvicer Seen, Skellig Michael, Loch Lomond und Grand Canyon mit die schönsten Flecken auf Erden, klar sind das Colosseum, Sagrada Familia, Petra, Angkor Wat und die Casinos auf dem Vegas-Strip imposant, klar sind auch die Pub-Kultur in Dublin mit Livemusik und irischer Tanzshow, Shisha rauchen bei Bauchtanzshow in einem Café in Istanbul oder Rodeo gucken mit tausenden verrückten Rednecks in den US-Südstaaten interessante kulturelle Erfahrungen, aber es ist halt nicht der majestätische Fuji, die Kirschblüte im Yoyogi-Park, die fünfstöckige Pagode in Asakusa und das Osaka-Jo, das laute und blinkende Akiharaba, die wuselige Shibuya-Kreuzung, ein beschauliches Fischerdorf, nicht die frischen Sushi auf dem Tsukiji-Fischmarkt, die kurz vorher noch als ganzer Thunfisch durchs Meer schwammen und keine Pachinko-Hallen und Karaoke-Bars und kein Kabuki-Theater". Und ich kann es dir nicht verübeln. Aber wer halt eben keinen direkten Draht dazu hat, wird dafür vermutlich nicht so viel Zeit und Geld investieren wollen.

Wenn die Anderen aber andere ferne Ziele bevorzugen, die Schönheit lieber mit etwas weniger Reisestrecke suchen, weil es eben nicht unbedingt Japan sein muss, oder gar nur auf Eimersaufen aus sind, werden sie keine gute Urlaubsbegleitung sein.

Wenn du absolut nicht alleine willst, musst du dich einer Reisegruppe anschließen. Das kann aber Fluch und Segen sein. Die Touren sind organisiert, du kannst also kein eigenes Ding machen, dafür wirst du an viele gute Orte geführt ohne dich selbst groß vorher schlau machen zu müssen. Du musst mit den Leuten zurecht kommen, entweder schließt du dort neue Freundschaften oder bist von den Mitreisenden total abgenervt.

Ich kann dir allerdings sagen: Ich habe den Großraum Tokio schon auf eigene Faust erkundigt, alleine ohne Reisebegleitung. Genauso wie diverse Städte und Länder in Süd-Ost-Asien oder die US-Westküste. Sicher ist Gesellschaft was feines und kann eine Reise aufwerten. Aber alleine kannst du dein Ding machen. Kein Interessenkonflikt, keine Nörgelei, kein Lagerkoller weil man den besten Freund nach mehreren Wochen 24/7 nicht mehr sehen kann. Einfach nur vollstoff das, was dir persönlich am besten gefällt. Vielleicht kannst du mit tollen Fotos und interessanten Berichten ja auch Freunde oder Familie animieren, zum nächsten Japan-Urlaub mitzukommen.

Mach das Ding also alleine. Lohnt sich. Wenn man einen Traum hat, bringt es nichts, sich von Anderen abhängig zu machen. Manchmal muss man halt einfach "sein Ding" machen und dazu vielleicht auch mal einen inneren Schweinehund überwinden.

Mach dir nix draus, bei mir will auch keiner mit nach Namibia und zu letzt nach SO-Asien. ;)

Reis dann immer alleine halt. Man lernt ja vor Ort immer Leute kennen. =)

Hat auch Vorteile allein zu reisen, man kann die Reise genau so gestalten, wie man es für sich selbst gerne haben will.

Je nachdem wie alt du bist, würde ich eben alleine fliegen. Es bringt nichts immer nur zu warten, bis mal jemand Lust auf diese Reise hat. Am Ende biste alt und hast deinen Wunsch nicht erfüllt.

Alleine Reisen kann auch toll sein. Man muss sich nach niemand anderem richten, kannst einfach dein Ding machen. Du wirst dich selber besser kennen lernen und wahrscheinlich auch leichter andere Leute kennen lernen.

Wenn du dich nicht traust, flieg mit einer Reisegruppe. Die gibt es für alle möglichen Altersklassen und Kombinationen (Singlereisen, Partyreisen, Frauenreisen...)

Einerseits behauptest du, nicht so ein "langweiliges Leben" führen zu wollen, wie die meisten anderen Menschen - andererseits bist du offenbar nicht abenteuerlustig genug, alleine in ein fernes asiatisches Land zu reisen.

Also entweder hast du eben doch den Gartenzwerg-Schrebergarten-Komplex (auch bekannt als "Home sweet Home-Syndrom"), oder du bist einfach zu feige - dann solltest du aber keine weniger ambitionierten "Durchschnittsmenschen" verachten.


volker79  18.02.2018, 22:18

Ich finde deine Antwort einerseits gut, andererseits recht hart.

Japan ist recht speziell und man hört ja auch so Sachen wie "Ohne Japanisch geht da nix", was aber ja zumindest in den großen Städten falsch ist. Die Frage ist, was da Freunde oder Familie ebenfalls ohne Sprachkenntnisse helfen sollen.

Um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern: Ich wollte auch immer nach Japan, war inzwischen da (ist jetzt auch schon ein paar Jahre her, aber wird irgendwann auch wieder dort hin gehen, jetzt waren erst mal ein paar andere Flecken auf dieser Welt dran). Habe einen VHS-Kurs in Japanisch besucht und mich in Reiseführern eingelesen. Die Vorbereitung hat drei Jahre gedauert und hätte ohne eine glückliche Fügung vermutlich noch mal genauso lang dauern können. Da ich ein Projekt im mittleren Osten hatte und man mit den dortigen Airlines spottbillig nach Japan kommt, plus dass die Firma mir angeboten hatte, mir den Flug mit Stopover am Projektstandort durchzubuchen und mir die Differenz (sehr kleines Geld) von den Spesen abzuziehen, habe ich das einfach mal gemacht. Einfach so. Alleine.

Als ich in Haneda aus dem Flugzeug gestiegen bin und die Laufbänder im Flughafen angefangen haben, mit mir zu reden (was ich trotz Sprachkurs nicht verstanden habe) hatte ich eine Mischung aus Freudentränen weil ich endlich angekommen bin und Nervosität ob ich wirklich dort klarkomme. Was soll ich sagen, ich habe mich nicht verlaufen, bin nicht verhungert und hatte tolle Erlebnisse.

Das war die Initialzündung dass ich zwar bei Urlaubsplänen im Freundeskreis rumfrage (Gesellschaft ist immer gut, hatte auch schon tolle Urlaube mit Freunden und Familie) aber wenn sich keiner findet, mache ich es halt alleine und weiß auch die Vorteile zu schätzen (keine Kompromisse, nur das eigene Ding: Sightseeing-Marathon und Ninjutsu-Training in Japan, von Stadt zu Stadt in Südost-Asien, Tauchen auf Bali und mit dem Mustang mit offenem Dach die US-Westküste runterfahren und Mojave und Death Valley durchqueren - immer so wie ich will, ohne Kompromisse für Mitreisende)

Ich kann den Fragesteller verstehen, ich war auch mal so zögerlich. Jetzt bin ich Fernreise-süchtig, ob alleine oder in Begleitung. Der zündende Funke war alleine in Tokio.

Ich glaube man muss einfach nur gucken, dass man alle Dokumente (Reisepass, Kreditkarte mit PIN) beisammen hat, einen Flug suchen, die Augen schließen, einmal tief Luft holen und auf Buchen klicken. Dann gibt es kein Zurück mehr, und los geht es. Die Erfahrung muss man machen. Dann stellt man fest, garnicht so schlimm, sogar total super. Und in Tokio, Osaka und Co notfalls auch ganz ohne Japanisch. Nur auf dem Land könnte es etwas kompliziert sein.

Bei einem gebe ich dir aber recht: Wenn die Anderen nicht wollen (sie werden ihre Gründe haben, wie ich in meiner Antwort geschrieben habe, das Reiseziel und die Art des Urlaubs muss man mögen) wird es mit eigenem "Mi Mi Mi" nicht besser.

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