Neutrale Form von Freund/Freundin?
Ich kenne eine Person, die nicht binär ist. Jedes Mal, wenn ich das Wort Freund/Freundin sagen muss, rede ich so etwas drumherum und sage „eine Person die ich kenne“. Gibt es vielleicht eine neutrale Form davon? Ich möchte die Person nicht missgendern und möchte deshalb ein paar Dinge zum Thema „nicht binär“ lernen bzw andere Begriffe erlernen um der Person nicht zu schaden
7 Antworten
Hallo helpmepleaseomg,
wir haben linguistisch keine weitere Deklination im Genus für viele geschlechtliche Identifikationen. Vielmehr scheint sich die Klammer aus den Genera Femininum und Maskulinum zu etablieren.
Die Syntax Freund*in oder auch Freund/in - da dürfen sich sie Linguist*innen noch einigen - würde alle Identifikation umfassen.
Ich persönlich finde die beiden Genera als Klammer idealer als eine Alternative, ein Neutrum zu benutzen, da Neutrum oft eine unpersönliche Konnotation haben kann.
Würden wir auf eine ausweichende Beschreibung gehen - z.B. eine Person, die ich kenne - wäre das zum Einen zu lang, zum Anderen auch nicht genau: Freundschaft impliziert viel mehr Nähe als, nur jemanden zu kennen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Wenn wir den Artikel "das" im Neutrum verwenden wollen, wie sähe dann die Deklination des Nomens aus?
Ich sehe da schon den Vorteil in einer Syntax wie die*der Freund*in.
Im Moment ist das alles noch linguistisch am Werden - und schauen wir mal, was dann irgendwann im Duden steht.
Die Artikel würde ich auch in den entsprechenden Kasus verwenden.
Da kannst du den Begriff ,,Befreundete(r)" gebrauchen: https://www.dwds.de/wb/Befreundete
Meine Freunde sind toll.
Meine Befreundeten sind toll.
Warum sagst du im direkten Kontakt nicht einfach: das ist XY, wir sind befreundet. (Vorname, Name, befreundet)
Oder aber, wenn du in der 3. Pers. über ihn/sie/es sprichst: 'das ist jemand, wir sind befreundet!'. Ich finde 'jemand' total neutral (noch! Pssst, nicht weitersagen!)
- reicht, oder?
Ja, nur leider ist die Person nicht geoutet, weshalb ich den Namen nicht benutzen kann/möchte. Aber trotzdem möchte ich, dass wenn ich über die Person rede, es neutraler klingt. Dabei würde ich das Deadname bestmöglich vermeiden
Was bedeutet jetzt 'deadname' ?
Ich würde einfach neckisch ein Zwinkersmiley andeuten und von dem 'Mädel sprechen ;-)
Deadname ([ˈdɛdneɪ̯m]; englisch für „toter Name“) bezeichnet bei einer Person, die einen neuen Vornamen angenommen hat, den alten, von der betreffenden Person nicht mehr verwendeten Vornamen. (Quelle: Wikipedia)
Teilweise wird der Name immer noch benutzt, aber die Person fühlt sich nicht wohl damit, weswegen ich ihn nicht benutzen möchte.
Ok - Mann, bin ich froh, dass ich als Frau immer nur dagegen war, dass man mich bei meinem doppelten Vornamen nannte :-)))) (das durfte nur Tante Milli!)
Hilf mir doch mal bitte: was bin ich, wenn ich nicht binär bin? Wo fängt binär an?
Hoffe, es wird nicht auf sowas wie 'asymptomatisch' oder 'präsymptomatisch' hinauslaufen ... wenn man einfach nur gesund ist.
Aber- Deadname darf man nicht mit einfach nur mit einem “alten Namen” verwechseln. Würde ein Mädchen, welches sich als ein Mädchen identifiziert, den Namen von zB “Mia” zu “Lucy” ändern, wäre es kein Deadname.
Der Deadname bedeutet, soweit ich weiß, nur, dass Trans-Personen den Namen geändert haben. Sehr vielen fällt es schwer, dann noch den alten Namen noch einmal zu hören, das wird dann auch Deadname genannt
Man muss es sich so vorstellen: Der Begriff “Trans”, ist ein Überbegriff für “binär” und “nicht binär”.
binär- man ist binär, wenn man sich, soweit ich weiß, als Mann oder Frau identifiziert.
nicht binär: man ist nicht binär, wenn keins der “binären Dinge” auf dich zutreffen. Es gibt sehr viele Gender, mit denen man sich identifizieren kann (Beispiele: Demigirl/boy, Agender, Bigender, Genderfluid, Pangender, usw…”).
Notitz: Pronomen sind nicht = Geschlecht und Kleidung ist auch nicht = Geschlecht.
Hoffentlich war alles richtig, ich bin da auch nicht sehr gut informiert, aber man kann immer irgendetwas I’m Internet dazu lesen.
Danke, das war sehr lieb. Verwirrt mich jedoch nur noch mehr. Wenn ich als Frau rasant Auto fahre, bin ich eigentlich zugleich 'genderfluid', nämlich nicht sehr weiblich.
Da möchte ich lieber nicht mehr reden, wenn ich all diese Einschränkungen gleichzeitig bedenken muss. Viel zu verkrampft! Dazu ist es vielleicht auch gemeint, und zusätzlich dazu die Gesichtsmaske !
Es gibt Menschen, die eine Transition machen, obwohl sie nicht Trans sind, und das “nur” weil sie mit irgendwelchen Einschränkungen nicht klar gekommen sind. Letztendlich bereuen das dann die meisten.
Die Kleidung spielt beim Geschlecht auch keine Rolle. Klar, es gilt in der Gesellschaft irgendwie die “Norm”, sich als Frau auch weiblich anziehen zu müssen. Eigentlich kann doch jeder tragen was er möchte, es gibt Männer, die sich ein Kleid anziehen und sich darin wohl fühlen. Das Kleidungsstück ändern das Geschlecht nicht. Als Transfrau könnte man sich auch männlich anziehen, daran, dass die Frau trans ist, ändert aber nichts.
eine Person, die nicht binär ist
Wir haben ja noch nicht einmal ein Wort dafür... Ich geh jetzt nach Island lol
Am besten du fragst die Person einfach selbst, dann weißt du wenigstens, dass die Person damit zufrieden ist :-)
Ansonsten kann ich "befreundete Person" anbieten. Is' halt nicht besonders schön.
Wenn es wirklich Freundschaft ist, spreche die Person einfach darauf an. Sag ehrlich , das du dich unsicher fühlst und nicht weißt, was du in dem Fall sagen kannst.
außer das, als neutrales Geschlecht.