Neue Mieterin über mir macht nachts Krawall?
Hallo, der Mieter über mir ist ausgezogen und die Wohnung wurde danach saniert. Nun ist die Wohnung seit Anfang Mai wieder vermietet. Wir sind hier ein gepflegtes Mehrfamilienhaus am Stadtrand im Grünen. Hier ist der Rasen gepflegt und das Haus sauber, null Graffiti oder rumliegender Müll oder sonst so etwas. In unserem Hauseingang hier wohnen viele ältere Leute und Leute mittleren Alters. Als meine Zimmertür gequietscht hatte, bat mich der Nachbar zwei Wohnungen über mir, sie zu ölen, da das Geräusch ihn nachts störe - das Haus ist sehr hellhörig.
Jetzt ist da diese neue Mietpartei über mir eingezogen und hat uns gestern Nacht wohl schon mal einen Vorgeschmack auf das gegeben, was uns jetzt hier blüht. Mitten in der Nacht lief da Musik, ich meine mindestens bis 1:30, als ich einschlief. Man hörte mehrere Leute dort oben, die ständig absichtlich aus voller Kehle brüllten. Gegröhle, lautes Schreien, lautes Reden und Singen. Jedes dritte Wort war anscheinend "Alter" und "Geil". Da oben fielen irgendwelche schweren Gegenstände um, man hörte Türen knallen.
Ich kann es einfach nicht fassen, wie kann man sich als neue Mietpartei so verhalten. Das muss jemand komplett asoziales sein. Ich hatte hier wegen den Nachbarn immer nachts Schweißausbrüche bekommen, wegen dem kleinsten Geräusch das ich machte.
Ich habe hier einen gepflegten Balkon für meine Katzen, den ich sehr sauber halte, mit teurem Katzennetz und mache mir jetzt Sorgen, was auf dem Balkon über mir los sein wird, wenn es erst wärmer wird.
Es ist wirklich schlimm, da es bisher wirklich ein sehr gepflegtes und bürgerliches Mehrfamilienhaus im Grünen war. Wir hatten bisher keine Asozialen im Haus. Wie sollte man da jetzt vorgehen?
5 Antworten
Am besten sofort etwas übeziehen und an der Wohnung klingeln. Vorher vielleicht von draußen nachgucken wo Licht brennt und wo nicht, um sicher zu sein dass man sich nicht in der Wohnung geirrt hat, und an der Tür horchen ob auch wirklich da der Lärm herkommt. Außerdem ein Lärmprotokoll führen, mit Datum, Uhrzeit, welche Wohnung, Art des Lärms. Ich habe dasselbe Problem. Die Rumpelzicke über mir macht zwar nicht auf, aber es scheint immer seltener zu passieren nachdem ich schon zweimal sofort bei ihr geklingelt habe. Wenn man die Polizei holt, dauert es Ewigkeiten, bis die endlich kommt, dann verliert man noch mehr Schlaf. Was man nicht machen sollte ist klopfen (Besenstil), damit weckt man nur weiter entfernt wohnende Nachbarn und vergrößert den Schaden. Wenn man selber erst sehr spät schlafen geht ist es natürlich eine gute Idee, sich um den Lärm zu kümmern solange man noch angezogen ist.
Abwarten, ob es nicht nur eine Party war.
Bei mir nebenan im Nachbarhaus (Doppelhaushälfte) war gestern auch bis nach 01:00 Uhr Lärm, weil offensichtlich gefeiert wurde und da höre ich normalerweise fast nie etwas.
Das kann vor so einem Feiertag oder am Wochenende doch mal vorkommen, wenn es nicht Dauerzustand wird.
Ich hatte davor allerdings auch schon mal Nachbarn, die ständig gefeiert und dazwischen regelmäßig abwechselnd in Zimmerlautstärke (Zimmerlautstärke für mich wohlbemerkt) Computer gezockt oder wahlweise ihre Kinder angebrüllt haben. Das ging damals täglich von morgens bis abends, weil beide Eltern keinen Job hatten und die Kinder keinen Kita-Platz.
Kann also auch passieren. Da hat man dann kaum eine Handhabe, außer ständige Beschwerden beim Vermieter oder der Polizei. Also "Kleinkrieg" im Haus.
Wir selbst hatten hier schon einen Mieter in unserem Haus, der sich als berufstätiger Nichtraucher vorgestellt hatte und sich dann als arbeitsloser, nicht die Miete bezahlender Kiffer herausstellte. Das lässt sich also kaum vermeiden, dass man sich mal "Problemmieter" ins Haus holt. Wir vermieten die Wohnung nach drei ähnlichen Reinfällen (Miete wurde nicht regelmässig gezahlt) inzwischen seit ca. 10 Jahren gar nicht mehr und lassen sie leerstehen.
Falls das keine einmalige Sache war, ein Lärm Protokoll führen. Das wird dir jeder Rechtsanwalt raten. Auch mein Vermieter verlangt ein Protokoll wenn es um Beschwerden geht.
Erst mal Kontakt zu den neuen Mieter aufnehmen, auch das gehört dazu. Du wirst immer gefragt werden ob du die neuen Mieter angesprochen hast.
Sollte sich das nicht bessern, Protokoll führen, mit den anderen Mietern sprechen und gemeinsam eine Beschwerde einreichen.
Passiert dann immer noch nichts, mit Mietkürzung drohen, ab 22 Uhr heißt es Zimmerlautstärke.
Kleiner Tipp falls es eskaliert, in den Verbraucherzentralen wird einmal im Monat eine Beratung zum Thema Mietrecht, von einem Rechtsanwalt durchgeführt.
Wie sollte man da jetzt vorgehen?
Du gehst heute gegen 15⁰⁰ mal hoch und heißt die neue Partei in eurem Mehrfamilienhaus willkommen und lernst die erstmal kennen, ehe Du vorschnell irgendwelche Urteile fällst. Währenddessen kannst Du darum bitten (Bitten bedeutet FREUBDLICH SEIN, aber das sollte Dir als langjährige Mieterin mit Anstand und Respekt nicht schwer fallen!), dass evtl Parties bitte zukünftig angekündigt werden und zu späterer Stunde auf Zimmerlautstärke reduziert werden.
Den Ball flach halten.
Vielleicht war Party oben.
Falls das nicht häufiger vorkommt, solltest du dich erst mal entspannen.