Nehmen Zimmerpflanzen die gelösten Plastikpartikel aus dem Untertopf über die Erde auf?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Gefahr, dass sich Plastik im Bodenwasser löst, ist sehr gering. Ich frage mich, ob das überhaupt geht. Vielleicht kennt sich jemand besser damit aus.

Bislang ist mir noch von keinerlei Schädigung durch diese Plastiktöpfe berichtet worden.

Pflanzen können organische und anorganische Stoffe, die eigentlich schädlich für die Pflanzen sind, zu einem gewissen Grad aufnehmen. Es gibt Untersuchungen zu bleiverseuchten Böden an stark befahrenen Straßen.

Für Zierpflanzen spielt das allerdings keine Rolle, wir essen sie ja nicht.

Zimmerpflanzen, z.B. die beliebte Grünlilie nehmen auch Schadstoffe aus der Luft auf, ohne, dass sie Schadsymptome zeigen.

Unter dem Suchbegriff Pflanzen Aufnahme von Schadstoffen findest du eine Reihe von Seiten zum Thema.

In welchem Zusammenhang ist das denn wichtig für dich zu wissen?

Tontöpfe für Zimmerpflanzen sehen nicht nur besser aus, sie sind auch hilfreich beim Wasserhaushalt der Pflanzen.

108Schuss 
Fragesteller
 28.02.2018, 20:38

Hi agrabin,

wichtig insofern ist es nicht, nur interessehalber. Denke da schon eine Weile drüber nach, kann mir gut vorstellen das zum Beispiel die kleinen gelösten Plastikteilchen in die "Blutbahn" der Pflanze aufgenommen werden und sich da in den feineren Kapillaren festsetzen und die Wasserzufuhr unterbrechen. So wie das Cholesterin beim Menschen. Muss auch nicht zwangsläufig eine Zimmerpflanze sein, kann auch eine wild wachsende Pflanze sein. Ein Baum beispielsweise.

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agrabin  01.03.2018, 05:52
@108Schuss

Nein, eine Pflanze kann nur gelöste Teilchen aufnehmen, mit dem Wasserstrom gelangen sie in die Blätter. Der Wasserstrom in Pflanzen ist anders als der Blutkreislauf eine "Einbahnstrasse", es wird nur von untern nach oben transportiert. Eine Pflanze besitzt zwei Transportbahnen: Für Wasser und gelöste Mineralstoffe (Holzteil bzw. Xylem) und für Zucker, bzw. organische Stoffe (Siebteil, bzw Phloem).

Die Kapillaren werden durch aufgenommene Teilchen nicht "verstopft", so große Teilchen könnten auch gar nicht aufgenommen werden.

Das Leitgewebe kann durch Schädlingsbefall gestört werden.

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108Schuss 
Fragesteller
 02.03.2018, 12:59
@agrabin

Super, danke für die Antwort :D

Allerdings habe ich erst heute einen Bericht über Nanopartikel in unserem Trinkwasser gelesen. Das könnten die Pflanzen ja dann aufnehmen und folglich auch irgendwo Zwischen- bzw. Einlagern!?

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agrabin  02.03.2018, 13:27

Hi 108Schuss

Das mit den Nanopartikeln ist ein großes Problem. Sie sind inzwischen überall. Zu Nanoplastik, bzw. Mikroplastik im Trinkwasser gibt es jede Menge Studien.

Für Mikroplastik im Boden kenne ich keine Studien, diese sind auch in Böden viel schwieriger nachzuweisen. Leider ist das Zeugs inzwischen überall zu finden. Es gelangt über Klärschlammausbringung und über Niederschläge, die diese Partikel aus der Atmosphäre reinigen, in den Boden.

Sind dabei Schwermetalle mit im Spiel, können diese sich auf jeden Fall in Pflanzen anreichern. Pflanzen nehmen dadurch auch Schaden; bei hoher Schwermetlallbelastung wachsen sie gar nicht mehr.

Der Verzehr solcher Pflanzen ist auf jeden Fall ungesund.

Das Thema wird die Forschung sicher noch lange beschäftigen. Wir als Verbraucher sollten und schon mal mit dem Gedanken vertraut machen, dass unser gewaltiger Plastikkonsum von der Politik reguliert werden sollte.

Die Plastiktüte, die inzwischen nicht mehr umsonst verteilt werden darf, ist da nur ein ganz kleiner Anfang. Gerade die kleinen Teilchen entlassen wir durch das Abwasser in die Umwelt.

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108Schuss 
Fragesteller
 10.03.2018, 08:12
@agrabin

Hi agrabin,

habe erst gestern noch einen Bericht von einem Pflanzenökologe dazu gelesen, der geht stark davon aus das Pflanzen sich in einigen Jahren so mit Nanoplastik anreichern können, dass es schädlich für uns wird. Wie du sagtest eben der Nachweis im Boden schwierig ist. Konnten aber Nachweisen das Regenwürmer das Plastik verteilen und teilweise aufnehmen, was den Wachstum der Regenwürmer hemmt.

Hab dir hier mal nen Link, falls dich das Interessiert.

https://www.tagesspiegel.de/themen/freie-universitaet-berlin/forschung-zu-plastikmuell-mikroplastik-im-acker/19404880.html

Das mit den Tüten finde ich richtig. Es gibt Alternativen und die kosten nur einmal was und heben das ewig. Genauso gibt es Tüten aus Stärke. Kann man in warmen Wasser auflösen und trinken. Eigentlich hat die Plastiktüte ausgedient.

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agrabin  10.03.2018, 09:14
@108Schuss

Danke für den link; an Flussufer als Ansammlungsstätten für Mikroplastik hatte ich gar nicht gedacht; ich höre eher von Schwermetellbelastungen an solchen Stellen.

Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen ist glaub ich nicht so gut zersetzbar wie man annehmen könnte.

Vielleicht sollten wir in D uns ein Vorbild an Ruanda nehmen. Da sind Plastiktüten verboten.

https://www.swr.de/odysso/ruanda-land-ohne-plastiktueten/-/id=1046894/did=20400666/nid=1046894/16ol68p/index.html

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108Schuss 
Fragesteller
 10.03.2018, 11:54
@agrabin

Ebenso, danke für den Link.

Hab dir das mal rausgesucht. Der Erfinder der Tüte kommt aus Indonesien.

https://video.tagesspiegel.de/trinkbare-tuten-gegen-den-plastikwahnsinn.html

Das mit Ruanda finde ich Klasse. Noch schöner finde ich das uns Entwicklungsländer zeigen können wie man das Müllproblem einfach mal verringert. Liegt ja auch an uns, Nachfrage kontrolliert Angebot. Aber wir können das ändern und das schon heute

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Das passiert nicht.

Zum einen bestehen zu 90% die Umtöpfe aus PP das ist im Grunde nur hoch molekulares Wachs.

Dann reden wir bei Plastikpartikeln wie Sie verteufelt werden um Partikel in so einer Größe das Sie nicht von Pflanzen aufgenommen werden können. Weil Pflanzen haben kein Maul mit dem Sie die Teilchen fressen können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viele Jahre beruflich damit beschäftigt.
108Schuss 
Fragesteller
 28.02.2018, 20:40

Hallo Seefuchs,

Plastik zersetzt sich bis in die kleinsten Größen. Woher weißt du das die Pflanzen das nicht aufnehmen können? Hast du da mehr Informationen?

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Seefuchs  28.02.2018, 21:46
@108Schuss

Trotzdem bleiben die Partikel auf einer Makroebene die viel größer als die Nährstoffe ist die Pflanzen aufnehmen.

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108Schuss 
Fragesteller
 10.03.2018, 08:16
@Seefuchs

Woher weißt du das? Deine Info ist falsch. Es ist kein Geheimnis das Plastik bis auf Nanogröße zerfällt

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Seefuchs  10.03.2018, 15:20
@108Schuss

Ich beschäftige mich beruflich seit über 10 Jahren mit Kunststoff. Daher nehme ich mein Wissen.

Aber da du es besser weißt erklär mir mal den Ablauf wie sich dein PP Pflanztopf soweit zersetzen soll und dann in die Pflanze rein kommt.

Nano ist ein schönes Schlagwort hilft hier aber nicht weiter. PP ist im Grund ein hochmolekulares Wachs das biologisch inert ist. Da spielt die geometrische Größe keine Rolle. Wenn wir von geometrischer Zerkleinerung sprechen sind wir immer noch bei riesigen Kettenlängen von mehreren zehntausend Molekülen und das ist einfach viel zu groß um mittels Osmose durch die Pflanzen aufgenommen zu werden.

Deswegen kommt das PP nicht in deine Pflanze.

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