Nassgewordene Heizungsrohrdämmung schädlich?
Durch einen undicht gewordenen automatischen Entlüfter sind die Heizungsrohrdämmungen zum Wärmespeicher nass geworden. Wird das von selbst wieder trocken oder muss ich jetzt mit Korrosionsschäden an den schwarzen Rohren rechnen? Die Wärmedämmung besteht aus Steinwolle. Der Rohrdurchmesser ist 34 mm, der Außendurchmesser der Dämmung 93 mm (PVC-Ummantelung).
7 Antworten
Steinwollisolierung verliert seine Isolationswirkung durch das Eindringen und Aufsaugen von Wasser. Das kann zu Korossionsschäden führen, da die Umhüllung der Steinwolle ein Abdampfen des eingedrungenen Wassers verhindert. Das Beste wäre, die Isolierung gegen 100%ige Schaumstoffisolierung zu ersetzen, zumal die bessere Dämmwirkung hat, als die alte mit Gips ummantelte Steinwollisolierung. 100%ig bedeutet, daß die Dämmschicht so dick sein sollte wie der Rohrleitungsdurchmesser ist. Die beste Schaumstoffisolierung ist das Armaflex, aber die vom Baumarkt tut es genauso. Die Isolierung so anbringen, daß alle Spalten entweder mit Kleber verschlossen werden oder aber mit Dichtband versiegelt werden. Eine Gehrungslade hilft beim Isolieren der Bogen und Abzweigungen-
Hier ist es keine elektrische Isolation, sondern eine Wärmeisolation. Man kann vieles isolieren. Gegen Kälte, Wärme, Strahlung u.v.m..Einmal nass gewordene Steinwoll- oder Mineralwolle wird eigentlich immer erneuert, da die Isolierwirkung nachhaltig zerstört wird. Der Aufwand ist bei einer geraden 1m Leitung eigentlich gar nicht so hoch. Es gibt Schlauchisolierung, die selbstklebend, oder mit einer Art Reissverschluß versehen sind und die Montage einfach machen. Das teuerste aber auch hochwertigste Material, das auch mit geringeren Isolierdicken auskommt, am längsten stabil bleibt und im Brandfall keine giftigen Stoffe wie Dioxin oder Blausäure absondert ist das Armaflex. Aber die Baumarktisolierschläuche erfüllen auch ihren Zweck. Wenn man die Stoßflächen in axialer und radialer Richtung nicht versiegelt, verschenkt man Isolierwirkung.
Das mit der Isolation und der Dämmung hat uns mal ein honoriger Professor verklickert. Bei Isolation handele es sich um eine Trennung, bei Dämmung um eine Verringerung eines Flusses. Die Übergänge sind wahrscheinlich fließend. Ich will aber nicht haarspalterisch werden, finde das nur interessant. Von Armaflex habe ich auf die Schnelle nicht viel Informationen gesehen. Ein Stichwort ist die Brandsicherheit. In einem Wasch- bzw. Heizkeller gibt es wahrscheinlich nicht viel Brennbares. Das mit der Versiegelung der Stirnflächen ist bemerkenswert. Ich habe schon warme Flächen im oberen Bereich des Heizkessels zusätzlich gedämmt, habe aber unter dem Kessel immer noch nackte (gekrümmte) Rohre gefunden. Diese Heizungsbauer.
Nicht die Stirnflächen sollst Du bei den Isolierschlächen versiegeln, sondern die Stoßflächen, wo das Material geschlitzt ist um es auf das Rohr zu stülpen. Du unterschätzt was alles in einem Heizungskeller oder Waschkeller alles brennen kann und dabei giftige Stoffe erzeugen kann. Gerade hier sind Isolierungen und diversen Beschichtungen mit an vorderster Front dabei! Dioxine, Chlorverbindungen, Blausäure etc. sind die üblichen Inhaltsstoffe von Brandgasen und von Ruß bei Haus- und Wohnungsbränden. Auch ist bei den Bauwerkstoffen ein wichtiges Auswahlkriterium die Entzündungswilligkeit des verwendeten Materials. Auch die thermische Belastbarkeit und Stabilität des Isoliermaterials ist bei der Verwendung zu beachten. Mir ist selbst ein Kessel unter die Finger geraten, bei dem die Isolierungen einfach weggeschmolzen sind, weil sie falsch ausgewählt wurden.
Armaflex wirst Du nicht beim Baumarkt erhalten, sondern nur im Fachhandel, weil es eigentlich nur von Profis für hochwertige Isolierungen verwendet werden. Hier die Herstellerseite: http://local.armacell.com/de/armacell-deutschland/
Ich habe mich umstimmen lassen und wollte die Rohrdämmung erneuern. Für die 1"- und 3/4"-Rohre habe ich mir Wärmedämmungen im Baumarkt gekauft, die aber beide in der Wanddicke zu dünn waren. Für 3/4" konnte ich in die richtige Wanddicke tauschen, für 1" nicht. 1"-Dämmung mit 30 mm Dicke ist nur im Fachhandel zu bekommen, wo ich keinen Zugang habe. Über's Internet müsste ich für 2m und 2 Bögen wahrscheinlich an die 40 € bezahlen, was etwas happig ist. Wie ich schon befürchtet habe, also unverhältnismäßiger Aufwand. Dann wäre die Dämmung nicht mal brandsicher. Also versuche ich die alte Dämmung ausgebaut doch zu trocknen.
Bögen benötigst Du keine, die Isolierung kannst Du bei weiten Bögen ohne Schneiden drumlegen und bei engen Winkeln, da schneidest Du halt die Isolierung im 45° Winkel und klebst die Enden zusammen.
Danke für den Tipp, das wäre aber incl. Versand ganz schön teuer geworden. Im Baumarkt gibt es nur PE. Das mit den Bögen schneiden ist noch nicht ganz gelungen, es braucht schon etwas Übung. Bei einem engen Bogen habe ich leider nicht an die 45°-Möglichkeit gedacht. Jetzt hat sich auch noch die Farbe geändert, von hellgrau auf dunkelgrau. Das helle Klebeband ging mir auch noch aus. Jetzt schaut alles sehr kunderbunt aus. Und da hieß es so locker schnell die Dämmung erneuern.
Ätsch, ausgetrickst!
Nee, ist ein Scherz! Bei der Wärmeisolierung der Heizungsrohre kommt es nicht so sehr auf Schönheit und Gleichfarbigkeit an. Das mit dem locker schnell die Isolierung erneuern war ja auch die 2m gedacht, die Du als zu isolierend angegeben hattest. Wenn Du natürlich viele Abzweige und Bögen zu isolieren hast, dann fummelst Du Dir natürlich einen Wolf! Aber im Vergleich zu den alten Isolierungen, bei denen man noch Mineral- oder Glaswolle um das Rohr gebunden hat und das Ganze dann mit Wellpappe und Gipsbinden ummantelt wurde, ist die Arbeit mittlerweile richtig leicht und einfach zu erledigen. Für die Bögen hättest Du Dir eine Schneidlade aus dem Baumarkt holen können. Da kannst Du die Winkel einfacher schneiden, vor allem wenn Dir die Übung fehlt.
Ein typischer Fall für eine Wärmedämmung mit Glas- oder Steinwolle.Ist sie einmal nass, bekommt man sie nicht mehr trocken. Auch eine Dämmung mit Kunststoff- Schaum hilft nicht wirklich. Der Schaum härtet im Laufe der Zei, er verändert seine Dimension und die Dämmwirkung ist weg. Für Rohre gibt es Dämmungen aus Binse, Sisal, Zellulose etc. Das ist das Material, das du verwenden solltest.
Wieso soll durch eine Dimensionsänderung die Dämmwirkung weg sein? Also ein Freund von natürlichen Stoffen. Bin nicht abgeneigt. Wahrscheinlich schwer zu beschaffen. Die 3 genannten Stoffe trocknen leichter?
Heizungsvor- und Rücklauf sind eigentlich immer mehr oder weniger warm, sodass es von alleine abtrocknen sollte. Man muss nur darauf achten, dass die äußere Schicht (ist jedenfalls bei gutem Material so) nicht aus Kunststoff besteht. Falls das so ist, würde ich die tatsächlich abbauen. Also in deinem Fall auf jeden Fall öffnen. Oft sind die nur mit einer Art Druckknöpfen geschossen.
Eine nasse Dämmung dämmt nicht mehr :-)
Je nach Dicke der Dämmung kann es sehr lange dauern, bis sie wieder trocken ist. Ich würde die Dämmung erneuern.
kann durchaus Sinn machen, die Isolierung zu entfernen. Bei Eisenrohren kann durchaus leichter Rost entstehen. Es müsste aber auch wieder trocknen.
Tja, das habe ich mir auch gedacht. Der sichere Weg ist wohl Ausbauen, Rohr und Nähte nach 20 Jahren kontrollieren und Wolle trocknen lassen. Vielleicht gibt es noch Nebeneffekte mit der Wolle?
Dass Wasser eine bessere Leitfähigkeit als Luft besitzt, ist mir schon klar. Wenn die Dämmung nach ein paar Wochen wieder trocken ist, müsste die Dämmwirkung eigentlich wieder die gleiche sein. Es sei denn die Wolle blüht aus und wird kompakter. Die Ummantelung ist in achsialer Richtung nicht mit einem Band geklebt, die Länge ist ca. 1 m (2 Rohre). Eine Erneuerung ist zweifellos das Beste, ich scheue halt den Aufwand. Seltsam, dass hier von einer Isolierung gesprochen wird. Ich dachte elektrische Leiter sind isoliert.