Nächste Woche hat mein Freund eine Aufnahme Prüfung. Er möchte Fluglotse werden. Nun muss er einen „Feast“ test machen. Ist es schwer Fluglotse zu werden?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Ja 92%
Nein 8%

6 Antworten

Ja

Fluglizenz ist gegen die Ausbildung ein Kinderspiel. Kenn einige Fluglotsen aus Langen, Frankfurt München (Radar) und Wien. Nicht ohne Grund fliegen die meisten schon beim Auswahlverfahren raus. Und da gibt's kein "Drück ein Auge zu". Auch die Informations Lotsen im Radar sind absolut professionell und ich fühle mich (fast immer) sehr sicher.

Woher ich das weiß:Hobby – PPL(A) ICAO Level 5, BZF I, SR22
LFFL321AA  03.03.2023, 20:56

Wann fühlst Du dich denn mal nicht sicher? Eigentlich ist die Flugsicherung ganz gut darin, durchgehend Sicherheit zu gewährleisten und zu vermitteln.
LG vom Tower ;)

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1M4R14N  03.03.2023, 21:07
@LFFL321AA

Wenn sehr viel auf der Frequenz ist fliege ich lieber in Charlie. Auf FL115 bzw FL125. Hab schon öfters gehört das es vielleicht 100-200ft waren. Zudem finde ich im Radar den Funk etwas professioneller "UL hust hust" und bisher wurde es mir noch nicht verweigert.

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Ja

Bei mir war es eine Gruppe von 60-70 Menschen. Man hat in den Pausen mit ein paar Leuten gesprochen, das waren alles wirklich helle Köpfchen. Die einzelnen Tests fanden in einem großen Raum statt, jeder an einem PC und mit Kopfhörer von der Welt abgeschottet. Am Abend sahen alle ziemlich erledigt aus.

Am nächsten Tag wurden wir alle versammelt und dann wurden zwei Namen genannt, die in die nächste Runde kamen. Aus der ganzen Gruppe.

Also ja, es ist schwer, Fluglotse zu werden. Es ist toll wenn es klappt, aber der Normalfall ist, dass man frustriert wieder heim fährt.

Pika2020  04.03.2023, 22:25

Hey, also hast du auch den FEAST Test gemacht, oder? Erinnerst du dich noch an einen Würfeltest? War der extrem schwer mit tausenden Symbolen oder nur mit Zahlen bzw. Linien oderso? Ich finde online unterschiedliche Schwierigkeitsstufen und ich frage mich, wie genau der dann aussieht LG

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Pika2020  05.03.2023, 14:11
@RedPanther

Aso, ja da war ich bereits, hab die VU bestanden und bin dann leider in der HU rausgeflogen, da ich einfach zu verkopft an die Sache gegangen bin und mich zu sehr informiert habe wie man sich am besten zu verhalten hat, sodass ich nicht ich geblieben bin. Deshalb versuche ich es aktuell woanders, und dort ist es der FEAST-Test.

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Ja

Dieser Job ist nicht für alle von uns geeignet und man kann nicht einfach " lernen ". Sie ist sehr schwierig und man muss alle durch Erfahrungen wiederholen, um die Prüfung zu bestehen.

Grundsätzlich ist nichts unmöglich, er kann das machen.

Viel Erfolg zu ihm.

Ja

Ist wohl schon schwerer. Gibt nur wenige Plätze, an denen man das erlernen kann und so viele Fluglotsen braucht es auch nicht.

Zudem müssen die ihren Job perfekt ausüben, sonst kommt es zum Unfall.

(Dürfte vergleichbar sien mit Disponenten bei Feuerwehr und Polizei, nur dass es bei Fluglotsen ein eigener Ausbildungsberuf ist.)

RedPanther  02.03.2023, 08:59

Wer die Eignungstests besteht, hat quasi Jobgarantie bei der Flugsicherung. Die bekommen ihre Plätze gar nicht alle besetzt.

Die Aufgabe ist deutlich komplexer als die eines BOS-Disponenten in der ILS oder FEZ.

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Destranix  02.03.2023, 09:01
@RedPanther

Naja, bei Polizei und Feuerwehr hat man zwar keine extra Ausbildung nur für Disponenten (dafür eine Weiterbildung), muss dafür aber als Feuerwehrlehr bzw. Polizist ausgebildet sein um Disponent zu werden.

Von der Komplexität her sollte es schon vergleichbar sien würde ich meinen. Ist aber eben ein anderer Fachbereich.

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RedPanther  02.03.2023, 09:11
@Destranix

Hm, also ich bin ja selbst im Bereich von Rettungsdienst und Feuerwehr unterwegs. Da kenne ich tatsächlich niemanden, der Disponent werden wollte und dann an Eignungstests gescheitert ist.

Während es bei der Flugsicherung vollkommen normal ist, dass nur einige wenige Prozent der Bewerber (die allesamt mindestens Abitur haben, d.h. in der Regel nicht ganz dumm sind) überhaupt den ersten Einstellungstest bestehen. Und selbst für die Superhirne, die dann am Ende alle Tests bestanden haben, scheint es ein einigermaßen stressiger Job zu sein.

Der Disponent hat weder einen dreidimensionalen Raum, noch muss er sich drum kümmern, dass die Einsatzfahrzeuge in seinem Verantwortungsbereich die nötigen Sicherheitsabstände voneinander einhalten. Und wenn mal jemand die Orientierung verliert, kann er kurz rechts ran fahren und läuft nicht Gefahr, gegen einen Berg zu fliegen.

Also doch, ich gehe ganz stark davon aus, dass der Anspruch bei der Flugsicherung deutlich höher ist.

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Destranix  02.03.2023, 09:44
@RedPanther
Da kenne ich tatsächlich niemanden, der Disponent werden wollte und dann an Eignungstests gescheitert ist.

Ich würde sagen, da ist die Nachfrage auch größer. Außerdem schadet ja nicht, wenn man einen Disponenten mehr hat, wenn man ihn nicht braucht, dann setzt man ihn halt nicht dort ein.

Während es bei der Flugsicherung vollkommen normal ist, dass nur einige wenige Prozent der Bewerber (die allesamt mindestens Abitur haben, d.h. in der Regel nicht ganz dumm sind) überhaupt den ersten Einstellungstest bestehen.

Wie sieht der denn aus? Außerdem: Verstehe ich das richtig, dass es nur 60 Bewerber gab bei euch oder wurde da schon vorselektiert?

Der Disponent hat weder einen dreidimensionalen Raum, noch muss er sich drum kümmern, dass die Einsatzfahrzeuge in seinem Verantwortungsbereich die nötigen Sicherheitsabstände voneinander einhalten.

Korrekt. Zudem hat man eine untergeschaltete Kommandostruktur.

Also sicherlich bestehen unterschiede, aber in der Kernkompetenz (gleichzeitiges Managen von parallelen Echtzeitaufgaben via Funk mit Todesgefahr bei Versagen) dürfte das schon ähnlich sein.

Von etwas höheren Ansprüchen könnte man sicherlich sprechen, von deutlich höheren eher nicht.

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RedPanther  02.03.2023, 10:17
@Destranix
Wie sieht der denn aus? Außerdem: Verstehe ich das richtig, dass es nur 60 Bewerber gab bei euch oder wurde da schon vorselektiert?

60-70 Bewerber pro Gruppe beim ersten Einstellungstest. So viele, wie eben in den Prüfungsraum passten. Die haben quasi das ganze Jahr über jede Woche zwei Durchgänge pro Woche gemacht, d.h. einige tausend Bewerber pro Jahr. Das war die erste Selektionsrunde, dahin ist jeder gekommen der ein Abitur und eine halbwegs sinnvolle Bewerbung abgegeben hatte. Der übliche Schnitt war, dass dann pro Gruppe beim ersten Test so 1-5 Bewerber in die nächste Runde gekommen sind. Da wurde dann auch wieder selektiert und dann gab es noch eine dritte und eine vierte Selektionsrunde. Wer dann noch übrig war (ca. 1% der ursprünglichen Bewerber) hat dann ein Ausbildungsangebot zum Fluglotsen bekommen.

Soweit ich weiß, wird die erste Testrunde heutzutage online durchgeführt, weil's natürlich auch ein riesen Kostenaufwand ist, tausende Bewerber pro Jahr nach Hamburg einzuladen.

Bei den Tests gab es z.B. den Langzeit-Vigilationstest. Der lief ungefähr so ab: Am Bildschirm wurden 5 "Lichter" angezeigt, von denen im 2-Sekunden-Takt immer zwei leuchteten. Wenn die Lichter 1 und 3 geleuchtet haben, musstest du einen bestimmten Knopf drücken. Wenn die Lichter 3 und 4 geleichtet haben, musstest du einen anderen Knopf drücken. Und gleichzeitig wurden im Kopfhörer Buchstaben aufgesagt. Auch wieder einer alle zwei Sekunden. Wenn zweimal in Folge der gleiche Buchstabe gesagt wurde, musstest du Knopf 3 drücken, wenn ein A genannt wurde musstest du Knopf 4 drücken und wenn gleichzeitig am Bildschirm das 5. Licht leuchtete und dir ein X gesagt wurde, musstest du Knopf 5 drücken. Und das dann anderthalb Stunden lang.

Was für Eignungstests müssen Leitstellendisponenten so bestehen?

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Destranix  02.03.2023, 10:22
@RedPanther
Das war die erste Selektionsrunde, dahin ist jeder gekommen der ein Abitur und eine halbwegs sinnvolle Bewerbung abgegeben hatte.

Na dann ist die Durchfallquote ja jetzt nicht so erstaunlich.

Und das dann anderthalb Stunden lang.

Das klingt echt langweilig.

Was für Eignungstests müssen Leitstellendisponenten so bestehen?

Weiß ich nicht, das fragst du besser jemanden, der sich da besser auskennt als ich.

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Pika2020  06.03.2023, 17:02
@Destranix

Langweilig? Bewerb dich mal bitte und mach das dort, dann siehst du, dass das alles andere als langweilig ist. Das ist extrem anstrengend

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Pika2020  06.03.2023, 17:05
@Destranix

Langweilig? Bewerb dich mal bitte und mach das dort, dann siehst du, dass das alles andere als langweilig ist. Das ist extrem anstrengend. Ich bin Ende letzten Jahres dort gewesen, da waren die Gruppen aufgrund von Corona auf 40 beschränkt. Dafür gibt es allerdings die Online-Stufe, wo schon ein großer Teil vorselektiert wird. Bei uns sind 14 weitergekommen vor Ort zum nächsten Tag, dort sind auch nochmal 6 weitergekommen. Drei von unserer Gruppe habe ich in der Hauptuntersuchung ein paar Wochen später nochmal gesehen, zwei von denen haben es komplett geschafft, die andere und ich sind leider am Ende rausgeflogen. Da musst du sich etwa acht Stunden lang an einen Computer setzen und voll konzentriert sein, sonst wird das nichts.

Fluglotsen sind übrigens die, die mit den Piloten kommunizieren und nicht die, die aufm Boden mit Kellen winken.

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Destranix  06.03.2023, 17:07
@Pika2020

Langweilig und anstrengend, ja.

Der Job des Fluglotsen mag interessant sein, aber so, wie der Einstellungstest beschrieben wurde, ist dieser es nicht.

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Pika2020  06.03.2023, 17:08
@Destranix

klar die Tests sind nicht interessant und haben zu 90% nichts mit dem eigentlichen Beruf zu tun, aber sie überprüfen die Fähigkeiten, die du für den Job brauchst.

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Destranix  06.03.2023, 17:12
@Pika2020

Klingt mir nicht so.

Ich kann mich (wie die meisten Personen mit ADHS) extrem git konzentrieren, wenn ich eine Sache interessant finde. Wenn ich eine Sache aber langweilig finde dann landet die Konzentration im Keller.
(Zudem haben Personen mit ADHS oft überdurschschnittliche Fähigkeiten bezüglich des Multitaskings.)

Insofern sortiert man damit durchaus mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Leute aus, die bestens für den Beruf geeignet wären.
(Man sollte sich entsprechend evtl. einen besseren Test überlegen, beispielsweise einen, der näher an der eigentlichen Aufgrabe dran ist und damit interessanter.)

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Pika2020  07.03.2023, 15:00
@Destranix

Da kann ich dir auf jeden Fall zustimmen, da wird viel aussortiert was eigentlich geeignet wäre und anders rum auch, sonst wäre die Durchfallquote in der Ausbildung nicht so hoch. Ich war beim DLR Test in Hamburg beim Spatial Orientation Test noch einer der besten Bewerber die getestet wurden laut der Rückmeldung und jetzt bei FEAST bin ich genau bei dieser Kategorie Fähigkeit, welche durch einen anderen Test abgefragt wurde, durchgefallen. Mega 👌🏻

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Ja

Die Anforderungen sind ziemlich hoch und das auch aus gutem Grund.

Aber grundsätzlich natürlich alles machbar, sonst gäbe es keine Fluglotsen. Viel Erfolg.