Nach Sprung zum sitzen kommen?

5 Antworten

Ja, richtig Reiten lernen!

Sorry, hier kann es entweder das Pferd sein was Dir auseinanderfällt oder der nicht ausreichende Sitz. Ebenso können die Bewegungsabläufe von Euch beiden nicht sauber zueinanderpassen.

Dieses können unterschiedliche Biomechaniken die nicht mehr oder noch nie kompatibel wahren und nie sein werden. Schwieriges Größenverhältnis, was man nur sehr sauber reiten kann oder schlicht Du bis zu schnell oder zu langsam fürs Pferd.

Gleichgewichtssinn unzureichend, Kraft bzw. Körperspannung unzulänglich.

Was genau bei Dir zutrifft und welcher Ausprägung, muss man vor Ort sehen. Dafür lohn es sich auch mal einen fremden Reitlehrer (wirklich guten) dazu zu holen. Fremde Augen sehen anders und reflektieren auch die Lehrmeinung des Kollegen schon mal offener, wie man sich selbst reflektiert( Der eigene Reitlehrer). Gut investierte 60 bis 150 Euro. Der andere Reitlehrer muss gar nicht mal mit Dir arbeiten, sondern dem eignen die richtigen Impuls geben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Es kann sein, dass du nicht in der Bewegung bist. Damit in der Landung nach vorne fällst und den Rhythmus verpasst. Pferd fällt spätestens da auseinander, ihr ‚hoppelt‘.

Sehr wahrscheinlich fehlt es dir an Körperspannung. Ob nur über dem Sprung oder generell beim reiten kann, man nur per Video oder natürlich vor Ort beurteilen. Du fällst über dem Sprung in dich zusammen, machst quasi ‚pause‘, anstatt Spannung zu halten, dich weiter zu orientieren wo es als nächstes hin geht und das Pferd direkt wieder zusammen zu halten. All das ohne zu stören.

Wie Baroque schon deutlich und gut erklärte, bei einem auseinandergefallenen Pferd, ist es noch unwahrscheinlicher dass du es schaffst. Mein Tipp ist der gleiche: nehme dressurunterricht. Erreite Dir einen perfekten gleichmäßigen Takt. Bringe das Pferd besser auf die Hinterhand, in eine bessere Spannung, entwickle auch du eine bessere, gezieltere Körperspannung ohne Verkrampfung. Ausgleichssport hilft auch sehr.

kleiner Nachtrag: ordentlicher springunterricht ist wichtig. Ein Trainer der dich zu schnell über zu anspruchsvolle Parcours schickt, zu schnell zu hoch baut verursacht mit solche Probleme. Du bist überfordert, verlierst den überblick, kannst das ganze in keinster weise halten. Es ist falscher Ehrgeiz sich so selbst zu überschätzen, und schadet deiner Reiterei letztendlich mehr als dass es dich weiter bringt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)

Ein Symptom dafür, dass Dein Pferd und Du noch weiter in der Dressur arbeiten müsst. Deshalb sind die top Springpferde in der Dressur ziemlich weit ausgebildet und deren Trainingsprogramm besteht aus 90 % Dressur: Nur ein Pferd, das durchlässig genug ist, rittig ist, super an den Hilfen steht UND die Kraft hat, gewaltig anzutreten und das Sprungmaß erheblich zu verkürzen ohne auf die Vorhand zu kommen, ist im Parcours überlegen. Weil es einfach wendiger ist, eng wenden kann ohne dass die Beine neben dem Schwerpunkt seines Rumpfs sind und es rutscht. Und weil es besser an den Sprung kommt, einen kürzeren oder längeren (bis hin zu erheblich kürzeren und erheblich längeren Sprüngen) einflicken kann vor dem Absprung und dann dennoch so unterspringt im Galopp, dass die komplette Mechanik des Hinterbeins für kraftvolles Abdrücken vom Boden zur Verfügung steht.

Wenn Du nicht recht einsitzen kannst ohne dass Du Dich irgendwie aus Körperkraft in den Sattel zurück arbeiten musst, ist das Pferd noch auf der Vorhand, d. h. ihm fehlt die körperliche Fähigkeit, nach der Landung auf den Vorderbeinen die Hinterhand wieder komplett unter seinen Rumpf zu packen und da wieder das Gewicht von sich und Dir und das in beschleunigt, gut in Balance zu bekommen.

Ich würde dann an Deiner Stelle das Springen vorübergehend einstellen und mit dem Trainer noch ein gutes Stück weiter Dressur arbeiten - bis die Grundlage dafür da ist. Wenn Du dann wieder springst, wird es plötzlich wie von selbst gehen, denn sowohl Du hast gelernt, die Bewegungsabfolgen kurz aufeinanderfolgender kurzer und langer Sprünge mitzusitzen als auch das Pferd hat durch Gymnastik die notwendige Längsbalance erhalten. Du weißt es besser an die Hilfen zu reiten, dass Du sofort die Sitzhilfe bringen kannst, dass es wieder von der Vorhand kommt - und all das nimmst Du mit in die Bewegung des Sprungs und fängst ihn dann viel leichter ab als wenn Du jetzt im Springen versuchst, das zu lösen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Achte beim Anreiten darauf, dass du dein Pferd vor dir hast. In der Wendung schließen ohne den Galopp zu verlieren. Hohe Frequenz beibehalten. Vorm Sprung muss das Pferd „ziehen“ und dich mitnehmen. Musst du schieben, fehlt der Zug. Dann Gerte einsetzen.

Wenn du so anreitest wirst du überm Sprung automatisch im Gleichgewicht (Lot) bleiben und auch so landen.

Springreiten ist zu 99% Galopparbeit. Wie du anreitest ist entscheidend. Hast du Probleme überm Sprung, hast du das Anreiten verbockt.

Übe mit kleineren Sprüngen wo dir die Höhe egal ist. Auch In-Out/Reihen bringen mehr Zug zum Sprung. Das ist das ideale Warm-Up. Hier muss das Pferd seinen Körper mehr einsetzen und überwindet sein Bedürfnis, sich festzuhalten (zb in Rücken und Schulter). Dadurch fällt es ihm leichter, zu Sprung zu ziehen, weil die Hemmung kleiner wird. Auf der anderen Seite fangen heiße Pferde an, mehr zu warten.

Bei heißen Pferden ist das Schließen in der Wendung noch wichtiger. Ist es da schon zu lang, hast du vorm Sprung keine Chance mehr.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

Das kann dir dein Trainer sagen, der vor Ort sieht, woran genau es liegt.