Nach der Firmung aus der Kirche austreten?

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Hallöchen.

Ich meine, Dein Problem zu verstehen. Es ist nicht religiöser Natur sondern eher lebenstaktisch zu sehen.

Papi will das halt so und Du würdest gerne Deinen eigenen Weg gehen. Ungestüm die Jugend, in dem Alter will man halt noch mit dem Kopf durch die Wand. Manchmal ist das ja nicht schlecht, manchmal jedoch eher unnötig.

So sehr ich Deine Meinung verstehe, ja teile, die blutige Spur der Kirchen durch die Jahrhunderte, Tod, Leid, Unterdrückung allenthalben, eigentlich will man da, so man sich etwas mit Moral beschäftigt, nun wirklich nicht dazugehören. Alles Ok soweit.

Nun meinen Rat aus einiger Erfahung vieler Lebensjahre, man muß nicht immer mit der eigenen Meinung hausieren gehen, wenn Zurückhaltung keinerlei nennenswerte Auswirkungen hätte.

Ab und zu ist es besser, einfach mal kurz mitzuschwimmen und sich zunächst einmal Gedanken zu machen, wann und wie man taktisch klug dann auf den eigenen Weg einschwenkt, nicht sofort losstolpert.

Du, 15. Papi will undbedingt, Du musst noch eine Weile mit ihm zusammeleben aber nicht mehr allzu lange.

Stolperst Du sogleich los, das gibt nur völlig unnötig Terz, andersrum, ob Du nun gefirmt wirst oder nicht, was hat das bitte schon zu bedeuten?

Irgendwelche Salbaterer geben ihre Märchen kund und schwören Dich auf ihren ausgemachten Bldösinn, innerhalb einer Zeremonie, in der sich komische Gewänder tragen und völlig weltfremdens Geschwätz von sich geben, ein, mehr nicht. Alla geh halt her und kreuze die Finger beim Schwur und gut ist.

Papi ist glücklich, weil er meint, er hätte Dir was Gutes vermittelt (nein, der macht das nicht aus Bosheit, der ist so wie das aussieht der Meinung, dass das eine gute Sache wäre, Mitglied zu sein, rein taktisch). Nachteile hast Du dadurch nicht, bis auf das vielleicht.

Zudem kommt noch hinzu, je nachdem wo ihr wohnt, "gehört sich das so....." - echt bescheu.... aber ändern wirst Du das nicht.

Einziger Preis, Du musst halt das Gesabbel aushalten, ohne zu arg sichtbar mitleidig mit den Augen zu rollen.

Sodele. Nu sind alle Glücklich, weh tuts auch nicht und dann, bevor Du in irgend einer Form auf die Idee kommst, für den Laden auch noch die Mitgliedssteuer entrichten zu müssen, trittst Du aus.

Ergebnis: Papi glücklich, Du lebst noch, streichst nebenher noch ein paar Geschenke von der Verwandschaft ein und das wars auch schon, keine Nachteile.

Entgegen der Lösung, sofort mit Kopf durch die Wand: Papi sauer, verwandschaft pickiert, Nachbarschaft tuschelt und keine Geschenke.

Und nun sag selbst, wo könntest Du einfacher mit fahren?

Also, beiß die Zähne zusammen, es gibt schlimmeres.

3125b  06.04.2014, 23:43

Wohl die sinnvollste Lösung.

PS: Amüsant geschrieben.

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Die Formalien zum Kirchenaustritt sind in den deutschen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Alles Nötige steht bei Google unter "Kirchenaustritt". Immerhin ersparst Du Dir in den kommenden Jahren die Kirchensteuer. Das ist ja auch ein Argument.

Das ist in jedem Bundesland etwas anders, die Seite hier erklärt das gut::

http://www.kirchenaustritt.de/deutschland.htm

Leider kostet es in einigen Bundesländern etwas. Du kannst selber austreten und brauchst nicht das Einverständnis deiner Eltern. Falls Du vor der Firmung austrittst und es dem Pfarrer sagst, wird er dich nicht mehr firmen.

Eine Alternative wäre, daß Du selbst mal zum Pfarrer gehst und mit ihm redest. Lege ihm dar, daß Du wegen fehlender Überzeugung nicht gefirmt werden möchtest, berufe dich auf die 10 Gebote wenns sein muss "Du sollst nicht lügen" und "Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen". Vielleicht kann er ein vermittelndes Wort mit deinem Vater für dich reden z.B. indem er euch zu einem gemeinsamen Gesprächstermin einläd.

Kirchenaustritt: Man geht einfach zum Amtsgericht und füllt ein Formular aus. Dann erhält man eine Bescheinigung, die du unbedingt aufheben musst, denn du brauchst sie später für das Finanzamt, um nicht Kirchensteuer zahlen zu müssen. Manche Leute wissen es gar nicht, dass ihnen die Eltern als unschuldiges Baby eine Zwangstaufe verpassen ließen und müssen für Jahre rückwirkend Kirchensteuer zahlen, wenn die Kirchensteuerstelle des Finanzamts das recherchiert hat.

Es ist doch keine wirkliche Religionsfreiheit, wenn Kinder in einem Alter getauft werden, wo sie sich noch gar nicht wirklich frei dafür entscheiden können!

Qwrrrl  30.03.2014, 09:33

P.S.: Das gilt übrigens für alle Religionen, besonders für solche, die einen Austritt nicht gestatten.

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Na dann hast Du ja einen tollen Lehrer gehabt. Hauptbestandteil des Christentums ist die Bergpredigt. Was ist daran jetzt verabscheungswürdig ?

Es kann sein, dass Dir vielleicht die Leute Deiner Umgebung auf den Senkel gehen, aber das Christentum an sich wird Dich wohl kaum beschweren können.

Mein Rat an Dich, leb Dein Leben wie Du es willst, und warte einfach mal die Zeit ab. Dadurch ist der häusliche Frieden gewahrt, und Nachteile hast Du nicht.